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Ayurveda für die Schönheit

Ayurveda für die Schönheit

05.04.2003 | von Kerstin Rosenberg Der moderne Wellnesstrend hat die traditionellen Schönheitskulturen Asiens wiederentdeckt. Das alte Wissen um die verjüngenden Pflanzenelexiere, vitalisierenden Massagetechnicken und natürlichen Kosmetikbehandlungen eröffnet der herkömmlichen Kosmetik eine neue Welt, in der sich ausdrucksvolle Schönheit, ganzheitliche Gesundheit und freudige Selbsterfüllung miteinander vereinen.

Im Ayurveda - dem altindischen Wissen vom Leben - ist Schönheit ein innerer und äußerer Ausdruck des ganzen Menschen, seiner persönlichen Ausstrahlung, inneren Liebe und seelischen Harmonie. Unser Körper drückt mit jeder Zelle und jeder Faser seines Seins die Lebensenergie und Fülle des einzelnen aus und spiegelt die Gefühle und Lebenseinstellung durch die Haut, Augen und Körperhaltung.
Die ganzheitliche Schönheitstherapie des Ayurveda wird individuell auf jeden Kostitutionstypen abgestimmt und basiert auf den drei Säulen Massage (Snehana) , Ernährung (Ahara) und Bewegung (Yoga). So pflegen wir unseren Körper nicht durch Reduktion und Verzicht, sondern verwöhnen ihn mit liebevollen Ölmassagen, wohlschmeckend zubereiteten Speisen, ausgewählten Pflanzenelexieren und einem ausgewogenen Bewegungsprogramm.

Individuelle Schönheit aus einem erfüllten Selbst

Ayurveda beschreibt drei Lebenskräfte, die sogenannten Doshas, aus denen jeder Mensch seine individuelle Konstitution, Persönlichkeit und Begabung bildet. Die Doshas bilden sich aus den fünf Elementen und heißen im einzelnen Vata, Pitta und Kapha. Vata, Pitta und Kapha repräsentieren im menschlichen Körper die drei Temperamente von Bewegung, Umsetzung und Phlegma.

Je nach Konstitution zeichnet sich unsere Schönheit auf ganz besondere Weise aus. Vata macht uns zart und elfenhaft. Die Schönheit der Vata-Frau ist wie der Morgentau auf einer frischen Knospe - rein und unberührt. Ihr Körper ist mädchenhaft und fein, die Haut durchsichtig und die gesamte Erscheinung wirkt ätherisch, rein, und jugendlich. Die reizvolle Mischung von Weiblichkeit und inspirierender, sprudelnder Lebendigkeit macht Vata-Frauen unwiderstehlich und löst in jedem Betrachter den Wunsch aus, sie zu halten und zu beschützen.
Pitta macht unsere Schönheit feurig, prickelnd und ausdrucksstark. Es macht uns anziehend und verführerisch mit seiner lebhaften und extrovertierten Dynamik. Pitta-Frauen sind voller Glut und faszinieren mit ihrer pulsierenden Anziehungskraft. Sie stehen als strahlende Schönheit im Mittelpunkt der versammelten Aufmerksamkeit - ihre kräftigen Farben leuchten, ihre verheißungsvollen Augen sprühen Funken und ihre vibrierende Ausstrahlung bringt das Blut in Wallung. Wie ein in Farbe, Geruch und Leuchtkraft explodierendes Blumenbeet im Sommer hat die Pitta-Frau eine intensive Schönheit von durchdringender und einnehmender Kraft.
Kapha ist die volle weibliche Schönheit, die uns wie ein tiefer Gebirgsee erfüllt und zum Fließen bringt. Hingebungsvolle Blicke aus großen glänzenden Augen, verführerische Rundungen und Formen, samtzarte Lippen und kräftige, glänzende Haare - das sind die bezaubernden Attribute der Kapha-Kraft. Die Schönheit einer Kapha-Frau gleicht einer reifen, saftigen Frucht - sie ist sehr weiblich, weich und üppig, und umfängt die Menschen mit ihrem Charme und Liebreiz. Aus jeder Pore des Kapha-Seins strahlt eine voll erblühte Sinnlichkeit mit Liebe und tragender Stärke. Sie macht die Kapha-Frau im genießerischen Augenblick unwiderstehlich und es geht eine sanft beschienene Aura von ihr aus.

Ojas - Die Essenz der Schönheit

Das Geheimnis jeder Schönheit ist die Menge und Qualität von essentieller Lebensenergie (Ojas), dem letzten Körpergewebe, das als feinstoffliches Stoffwechselprodukt aus der Gewebserneuerung entsteht. Arbeitet der Stoffwechsel Agni in ausgewogener Weise und verfügt unser Organismus über alle Vitalstoffe und Bausteine, die er benötigt, dann werden alle Körpergewebe ständig erneuert. Die Haut ist das erste Körpergewebe, das sich bildet und damit eine Art Seismograph für die Harmonie und Gesundheit des einzelnen. Als letztes Glied in der Kette entsteht Ojas, was übersetzt soviel heißt wie "die feinste Essenz" oder "das göttliche Strahlen". Ojas ist maßgeblich für unsere persönliche Ausstrahlung und Stimmung verantwortlich. Es bringt die Augen zum Strahlen, die Haut zum Schimmern und bewirkt eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Freude, Glück und Liebe sind ebenfalls Gefühle, die mit Ojas einhergehen. Erfahren wir diese Gefühle von außen, so wird Ojas in uns angeregt. Und produziert der eigene Körper viel Ojas, dann erscheint uns das ganze Leben in einem goldenen Glanz, wir spüren tiefe Liebe und freudiges Glück in unserem Inneren.

Durch eine gezielte Ernährung, ayurvedische Ölmassagen und spezielle Kräuterrezepturen können wir den Körper in seiner Ojasproduktion unterstützen. Besonders die Einnahme von sogenannten Rasayanas (Verjüngungsmitteln) wird unmittelbar in Ojas - Lebensessenz umgesetzt. Als klassische Rasayana-Nahrungsmittel werden im Ayurveda der regelmäßige Genuß von Mandeln, Cashewnüssen, Mango, Trauben, Datteln und Aprikosen empfohlen. Alle natürlich süßen Nahrungsmittel Weizen, Reis, Kartoffeln, Karotten, Rote Bete, Honig, Milch und Ghee (reines Butterfett) fördern ebenfalls einen verjüngenden Gewebsaufbau. Um den Stoffwechsel dabei so richtig anzukurbeln sind frischer Ingwer, schwarzer Pfeffer, Cuminsamen, Zimtstangen, Muskatnuß und Safran sehr zu empfehlen. Besonders hervorzuheben ist auch das Kurkuma mit seiner intensiven Wirkung für eine schöne, reine und weiche Haut. Als aphrodisierende Heilpflanzen für die Schönheit und Verjüngung werden Knoblauch, Chilli, Shatavari und Ashwaganda verwendet.

Doch weitaus wirkungsvoller wie jede Kräuterrezeptur oder Ernährungsregel sind liebevolle Berührungen und das unmittelbare Empfinden von alles durchdringender Liebe. Die ayurvedische Massage mit warmen duftenden Planzenölen - eine Kunst und Heilkunde zugleich - die den Körper nährt und reinigt und den Geist erfüllt. Wir baden in einem Meer von duftenden Ölen, werden gesalbt mit heilenden Essenzen und vier Hände massieren uns synchron im harmonischen Rhythmus. Wenn das zarte Öl über die Haut fließt werden die sensorischen Rezeptoren der Haut auf sanfteste Weise berührt und der Druck, die Vibrationen und das Tastempfinden wirken direkt beruhigend und ausgleichend auf das Nervensystem. Dadurch erfährt der ganze Organismus eine tiefe Regeneration, die den Stoffwechsel, das Verdauungssystem und die Immunkraft stärken und verbessern.
Besonders die ayurvedischen Schönheitsbehandlungen Mukabhyanga (Gesichtsmassage) und Samvahana (Ganzkörpermassage) bedienen sich der verjüngenden und verschönernden Wirkung von liebevoller Berührung und werden auch im medizinischen Sinne gegen Liebeskummer eingesetzt.
Mit duftenden Ölen und zarten Ausstreichungen wird der ganze Körper liebevoll gesalbt und geölt. Jedes Körperteil wird zu neuem Leben erweckt und reine, frische Lebensenergie fließt mit den Berührungen durch unsere Gefäße. Nach solch einer Behandlung sehen viele Menschen um einige Jahre jünger aus, sind entspannt, gelöst und glücklich und lassen aus ihrem Innen ein göttliches Licht in ganzer Schönheit erstrahlen.

Ganzheitliche Kosmetik und Hautpflege für jeden Konstitutionstypen

Die meisten Frauen in unserer Zeit leben unter Stress, Anspannung und Überforderung. In dieser Situation streichen wir oft zuerst die Dinge von unserem Tagesplan, die für uns persönlich gut wären, da wir den alltäglichen Verpflichtungen von Familie und Beruf meistens den Vorrang geben und die Möglichkeiten der Regeneration und Entspannung zugunsten der anderen Pflichten reduzieren. Die ayurvedischen Schönheitsbehandlngen schenken einer Frau alles, was sie für ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden braucht. Wir sollten sie auch gerade dann anwenden, wenn wir mit Streß und Überlastung konfrontiert werden, denn dann wirken sie besonders wohltuend und ausgleichend. Geben wir uns täglich 15 Minuten mehr Zeit für unsere Schönheit und unseren Energieausgleich, so gewinnen wir ein Vielfaches an innerer Kraft und Gelassenheit, unseren Anforderungen zu begegnen.

Besondere Aufmerksamkeit widmen wir hier der Hautpflege, denn mit einer individuell abgestimmten Hautpflege nehmen wir direkten Einfluß auf das Nervensystem, den Stoffwechsel und den Reinigungsprozess des Körpers. Je nach Hautbeschaffenheit und Gefühlslage werden die Öle und Massagen auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt .

Die Vata-Haut zeichnet sich durch ihre Trockenheit, den Feuchtigkeitsmangel und ihre Sensibilität aus. Sie fühlt sich kühl und rauh an und ist sehr empfindlich gegen Kälte, klimatisierte Räume und Stress. Je nach Jahreszeit und persönlicher Verträglichkeit eignet sich für die Vata-Haut ein warmes Sesam-, Avocado-, Oliven-, Mandel-, Walnuß-, Erdnuß- und Rizinusöl für die Gesichtsmassage. Mit sanften Ausstreichungen und entspannenden beruhigenden Massagegriffen wird die ganze Vata-Persönlichkeit entspannt und vitalisiert. Verkrampfte Gesichtszüge lösen sich, der dumpfe Teint erhält neuen Glanz und ein inneres Strahlen.
Warme Kompressen, Schwitzbehandlungen und nährende Gesichtsmasken mit Avocado, Sahne, Banane, Hafermehl, Sandelholzpulver und Kräutern unterstützen die nährende Wirkung der Ölmassage und ergänzen die ganzheitliche Ayurveda-Kosmetikbehandlung für die Vata-Haut.
Als ätherische Zusätze eignen sich Muskat, Ingwer, Zimt, Safran, Champaca, Jasmin, Geranie, rote Rose, rotes Sandelholz, Zitrone, Neroli und Vanille. Generell sollten dem Vata-Öl nur sehr fein dosierte Aromaöle zugesetzt werden, da die Vata-Nase leicht zu irritieren ist.

Die Pitta-Haut ist sehr empfindlich und reagiert äußerst sensibel auf alle reizenden, säurehaltigen und erhitzenden Substanzen. Die Haut neigt besonders im Sommer und bei emotionaler Anspannung zu Rötungen, fettiger T-Zone, entzündlichen Unreinheiten und allergischen Erscheinungen. Für die tägliche Massage und Gesichtspflege eignen sich hervorragend für die Beruhigung und Kühlung Mandel-, Kokos-, Sonnenblumen-, Aprikosenkern- und Olivenöl. Als therapeutische Unterstützung dienen in der richtigen Dosierung weiße Rose, Sandelholz, Zitrone, Vetiver, Koriander, Cumin, Minze, Ylang-Ylang und Kampfer zum Beruhigen und Abkühlen der hitzigen Pitta-Haut.

Die Kapha-Haut zeichnet sich durch ihr großporiges, fettiges und blases Hautbild aus. Sie ist unempfindlich gegenüber Hitze und Wind und neigt zu Wasseransammlungen und Pusteln im Kinn und Halsbereich.
Für die oft fettige Kapha-Haut sollte Raps-, Mais-, Distel-, Traubenkern-, Mandel- oder Aprikosenkernöl verwendet werden. Ätherische Zusätze wie Zitrone, Zypresse, Wacholder, Patchouli, Eukalyptus, Kampfer, Nelke, Lavendel und Bergamotte bewirken neben der manuellen Massage und Lymphdrainage eine weitere Aktivierung des Hautstoffwechsels und die Ausleitung von abgelagerten Stoffwechselschlacken. Heiße Kompressen und Dampfbäder mit Cystrosenwasser oder anregenden Heilkräutern unterstützen den ganzheitlichen Reinigungsprozess der Kapha-Haut, schenken neue Energie und verfeinern das Hautrelief.

Zur Autorin

Kerstin Rosenberg arbeitet seit über 10 Jahren als Ayurveda-Ernährungsberaterin, Köchin und Seminarleiterin. Als international bekannte Expertin und Autorin für die ayurvedische Ernährungs- und Gesundheitslehre gibt sie regelmäßig Seminare in ganz Deutschland, Italien und der Schweiz.
Sie ist Mitbegründerin und Geschäftsführerin des Mahindra-Instituts, einer gemeinnützigen Gesellschaft für ganzheitliche Gesundheit und Bildung in der Nähe von Frankfurt. Hier leitet Kerstin Rosenberg die Ausbildung zum ganzheitlichen Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberater und begleitet mit viel Fachkompetenz, Liebe und Humor ein umfaßendes Spektrum an Ayurveda-Kuren und Fortbildungskursen über die ayurvedische Massage, Therapie und Pflanzenheilkunde.

Weitere Informationen zu Ayurveda Ausbildungen, Seminaren und Kuren unter:
Mahindra-Institut The European Academy of Ayurveda, Forsthausstr. 6, 63633 Birstein, Tel 0049-6054-9131-0, Fax 0049-6054-9131-36, info@mahindra-insitut.de, www.mahindra-institut.de


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