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Ayurvedische Dalgerichte, die idealen vegetarischen Eiweißlieferanten

Ayurvedische Dalgerichte, die idealen vegetarischen Eiweißlieferanten

08.03.2003 | von Frank Lotz In Indien werden alle Hülsenfrüchte wie halbierte und geschälte Linsen oder geschälte halbe Mungbohnen, Kichererbsen etc. als Sammelbegriff Dal genannt. Hülsenfrüchte sind für Vegetarier sehr wichtig, da sie der hauptsächliche Eiweiß- und Energielieferant für ihn sind.

Mehrere Untersuchungen an verschiedenen Universitäten haben ergeben, dass eine vollwertige vegetarische Kost, die Milchprodukte und Hülsenfrüchte enthält, die gesündeste Ernährung für den Menschen ist. Menschen, die sich auf diese Weise ernährten, erfreuten sich großer Gesundheit und bleiben weitgehend von Zivilisationskrankheiten verschont.
Um genügend Energie zu haben, sollte ein Vegetarier daher am besten einmal am Tag ein Dal- oder Kitcherygericht zu sich nehmen. Abgesehen davon, dass Dal reichlich Mineralstoffe wie Eisen und Vitamine der B-Gruppe enthalten, enthalten bestimmte Dalsorten mehr Proteine als Fleisch. Richtig gekocht sind sie auch leichter verdaulich.
Reis enthält etwa 60 Prozent verwertbare Proteine, wohingegen Dal 65 Prozent enthält. Bei einem Gericht, das aus Reis und Dal besteht, steigt der Proteingehalt laut Untersuchungen in dieser Kombination sogar auf 85 Prozent an. Daher empfiehlt es sich, wenn man nur wenig Zeit hat, einmal am Tag ein Kitchery zu kochen. Mit diesem Essen ist man vollständig versorgt und baut das Langzeitenergiereservoir auf.

Die bekanntesten Dalsorten sind:
1. MungDal: Die kleinen gelben Bohnen sind leicht verdaulich und nahrhaft und erhöhen Vata nur wenig. Bitte nur geschälte Mungbohnen verwenden. Ungeschälte verursachen Blähungen und brauchen mindestens die doppelte Kochzeit. Dieses Dal schmeckt mild und leicht herb. Es empfiehlt sich, es gut zu würzen.
2. UridDal: Diese kleinen grau-weißen Bohnen enthalten doppelt soviel Eiweiß wie Fleisch und sollten daher nur ein- bis zweimal pro Woche gekocht werden. Man kann aus ihnen wunderbare Pfannkuchen zubereiten. Mit gemahlenen Uridbohnen als Mehl kann man Suppen und Gemüse gut binden. Dieses Dal hat den geringsten Eigengeschmack, nimmt jedoch gut den Geschmack von Gewürzen an und ist somit ein guter Geschmacksüberträger.
3. ThoorDal: Ist orange, rund geformt und größer als ChannaDal. Oft ist dieses Dal mit einer Ölschicht überzogen. Es sollte so oft kalt abgewaschen werden, bis sich kein Schaum mehr bildet. Dieses Dal schmeckt sehr würzig.
4. ChannaDal: Auch kleine halbierte Kichererbsen genannt, gehören zur Familie der Kichererbsen. Sie sind sehr würzig im Geschmack und besonders nahrhaft, brauchen jedoch sehr lange, bis sie gar sind (etwa anderthalb Stunden).
5. MasoorDal: Dies ist die bekannteste Linsensorte. Es sind kleine rote, geschälte Linsen, die am schnellsten von allen Dalsorten gar sind. Sie schmecken sehr lecker.
6. KichererbsenDal: Das sind die geschälten ganzen Kichererbsen. Sie sind äußerst nahrhaft und äußerst schmackhaft. Die Veden nennen sie auch das heilige Dal. Es ist Lord Vishnu geweiht. Aus den Kichererbsen wird das oft verwendete Kichererbensmehl hergestellt. Leiden brauchen die Kichererbsen, auch wenn sie über Nacht eingeweicht wurden, ca. 2 Stunden Kochzeit.

Dal sollte vor dem Gebrauch gründlich gewaschen und ausgelesen werden, da sich oft kleine Steine oder Pflanzenreste zwischen den Bohnen befinden. Dal braucht immer mindestens die dreifache Menge an Wasser. Es ist fertig, wenn die Bohnen weich gekocht sind. Gegen Ende der Kochzeit muss man besonders darauf achten, dass das Dal nicht ansetzt. Daher regelmäßig rühren. Zu Beginn des Kochvorganges bildet sich Schaum, der mit einer Schöpfkelle oder einem Schaumlöffel abgeschöpft werden muß. Sobald die "Dalsuppe" kocht, bei leichter Temperatur weiter kochen lassen. Den Deckel nicht ganz schließen, da Dal leicht überkocht. Am besten schmeckt Dal, wenn es mit Salz und etwas Steinsalz abgeschmeckt wird.

Es gibt zwei Arten, Dal zuzubereiten:
1. Ghee erhitzen. Gewürze anschwitzen, grobe Gewürze zuerst, dann die feineren Gewürze folgen lassen und anschließend das Dal kurz mit anschwitzen. Heißes vorgekochtes Wasser hinzugeben und leicht kochen lassen, bis das Dal gar ist. Diese Art zu kochen kann man nur dann anwenden, wenn das Dal zuvor gut gewaschen, gereinigt und getrocknet worden ist.
2. Dal reinigen, gründlich mit kaltem Wasser durchspülen, bis kein Schaum mehr kommt. Dann in tiefem Topf bei mittlerer Temperatur kochen lassen. Gegen Ende Ghee in Extra-Pfanne erhitzen, Gewürze anschwitzen und eine Kelle Dal in die Pfanne geben und ebenfalls kurz anschwitzen lassen. Anschließend alles in den Daltopf geben und mit Salz und Kräutern abschmecken.
Dal eignet sich besonders für Menschen mit Pitta- und Kapha-Konstitution. Menschen mit Vata-Dominanz sollten Dal nur in kleinen Mengen essen.

Dalgerichte

Mahanna AnnachannaDal

Für 2 Personen
Zubereitungszeit 1 Stunde
Zutaten:
2 Tassen ChannaDal (halbe kleine geschälte Kichererbsen)
5 Tassen Wasser
3 EL Ghee
1 kleine Zucchini (in kleine Würfel geschnitten)
3 reife Tomaten (püriert)
½ Tasse Blumenkohlröschen
½ TL Ingwer f.g.
½ TL braune Senfkörner
½ TL Coriander
½ TL Fenchel
¼ TL schwarzer Pfeffer
¼ TL Gelbwurz
¼ TL Asafoetida
¼ TL Kalajeera
Salz und 3 Prisen Steinsalz
1 EL Schmand oder Joghurt (Kapha-Menschen lassen diese SauermilchProdukte besser weg!)

Das Dal über Nacht in vierfacher Menge Wasser einweichen, zuvor Steine und Unreinheiten entfernen (Einweichzeit ca. 8 Stunden).
Danach Wasser durch Sieb abschütten und das Dal gut mit Wasser durchspülen, abtropfen lassen.
Ghee in einem tiefen Topf erhitzen, Senfkörner anschwitzen und anschließend die übrigen, zuvor frisch gemahlenen Gewürze und den gehackten Ingwer dazugeben. Channa-Dal mitanschwitzen und bei mittlerer Temperatur 5 Minuten unter ständigem Rühren andünsten. Nun das kleingeschnittene Gemüse dazugeben und nochmals 5 Minuten bei mittlerer Temeratur anschwitzen. Fünf Tassen heißes Wasser dazugeben, gut umrühren und bei geschlossenem Deckel weiterkochen lassen. Alle 5 Minuten umrühren und solange kochen, bis die halben Kichererbsen gar sind. Eventuell noch etwas Wasser nachgeben. Dieses Dalgericht paßt zu jedem Reis- und Gemüsegericht.

Tipp: Zur Verfeinerung am Ende 1 EL Schmand oder Joghurt hinzufügen. Das empfiehlt sich allerdings nur mittags. (Kapha-Typen sollte wenig Milchprodukte verwenden).

Tipp: Für alle 3 Doshas gilt: Zum Schluß frische Kräuter zufügen, & unterziehen und sofort servieren! Es passen zu Dal: Petersilie, Majoran, frisches Corianderkraut, frische Curryblätter oder Basilikum. Variere jedes mal mit einem andern feingehackten Kraut (ca. 1-2 TL.)!

Dal ist ausser Mungdal immer leicht Vata erhöhend/empfehle deshalb den "Vata-Menschen" anstatt Channadal hier Mungdal geschält zu nehmen; Pitta & Kapha reduzierend.

Copyright Andrea Schulte- Franks Spice Shop
Rezept aus Himmlisch Kochen....ISBN 3-930264-34-X
Zur privaten Nutzung freigegeben!


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