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Samvahana - nervenberuhigend und luxuriös

04.04.2009 | von Margrit Witt-Horchler Eine sanfte Kombination aus Seidentuchbehandlung und Snehana mit speziellen aromatisierten Ölen in fünf Phasen. Die Samvahana wird auch der „sanfte Wind“ (Sanskrit: Vayu) genannt. Wenn in Indien die schwüle Hitze kaum zu ertragen ist, wirkt diese Massage leicht kühlend und so zart wie eine erfrischende Brise. Im Westen wird die Samvahana vorrangig als Stress reduzierende und ausgleichende Behandlung geschätzt. Samvahana ist eine liebevolle, sanfte, stimmungsaufhellende und psychisch ausgleichende Ayurveda-Behandlung. Sie gilt als besonders luxuriös auch für die anspruchsvolle Massage-Klientin.

Sie hat eine außerordentlich positive Wirkung auf das körperliche und seelische Wohlbefinden. Schon nach wenigen Anwendungen fühlt sich die Klientin vitaler, ausgeglichener und jünger. Samvahana reguliert die Doshas und vermehrt Ojas, die vitale Lebensenergie.

Samvahana-Behandlungen werden von Frau zu Frau weitergegeben und können in verschiedenen Variationen und bis zu fünf Phasen (Seidentuch, Bürsten und Pinsel, Snehana, Körper-Peeling/Maske, Kompressen) ausgeführt werden. Wie üblich bei allen ayurvedischen Massagen, fließen auch in die Samvahana die Tri-Dosha-Regeln von Vata, Pitta und Kapha ein, so dass die ayurvedische Lehre vom Therapeuten verstanden sein sollte.


Spezielle typgerechte Öle fürs Gesicht

Auch die Auswahl der Öle und Essenzen für diese Massage orientiert sich an den ayurvedischen Weisheiten und Regeln. Ein geeignetes Gesichtsöl für die Massage kann man selbst herstellen.  Zum Beispiel werden je nach Hautbeschaffenheit und Konstitutionstyp 50 ml Jojoba-, Mandel-, Aprikosenkern-, Aloe Vera- oder Avocadoöl mit ca. 10 Tropfen eines typgerechten ätherischen Öls vermischt.

Bei normaler Haut kann für alle drei Konstitutionstypen als Basisöl Mandel- oder Jojobaöl für das Gesicht benutzt werden. Die VATA-Haut wird mehr Öl absorbieren als die PITTA- oder KAPHA-Haut. Bei trockener Gesichtshaut (VATA) ist Avocadoöl sehr geeignet. Als Mischung ätherischer Öle eignen sich besonders Sandelholz, Rosenholz und Ylang Ylang.

Die PITTA-Haut verträgt Aloe Vera Öl sehr gut - eventuell vermischt mit Rose 10%, Neroli und/oder Rosenholz. Bei entzündeter Gesichtshaus ist eine Kombination von Römischer Kamille und Lavendel (je 5 Tr. auf 50 ml) anzuwenden. Auch die Mischung Rose10% und Weihrauch (8 Tr. Rose, 2 Tr. Weihrauch) ist gut geeignet und wird von Pitta-Frauen als besonders luxuriös und wohltuend empfunden.

KAPHA-Haut benötigt weniger Öl (eventuell in der Handfläche mit etwas Rosenwasser vermischen). Als Mischung mit ätherischen Ölen eignen sich Zitrus-Essenzen z.B. Grapefruit oder Limone, Patchouli und Weihrauch. Vorsicht; Zitrusöle können photosensibilisieren (Lichtempfindlichkeit steigern).

Für die vielen Misch-Konstitutionen und bei schwieriger Einschätzung können nachfolgende ätherische Öle (insgesamt 10 -15 Tr. auf 50 ml Basisöl) einzeln verwendet werden:
Rose 10% =     Allgemein beruhigend, kühlend
Weihrauch  =     Entzündungshemmend (5 Tr. Auf 50 ml Öl)
Neroli  =     Nerven beruhigend, sinnlich
Sandelholz  =     Hormon regulierend, kühlend, beruhigend
Jasmin  =     Nerven beruhigend, kühlend
Lavendel  =     Nerven beruhigend, harmonisierend.


Basisölempfehlung für die Snehana

Sesamöl ist ein mildes, Haut pflegendes Samenöl mit einem leichten Lichtschutzfaktor, es wirkt Vata reduzierend aber Pitta und Kapha erhöhend und ist eines der wichtigsten Öle im Ayurveda. Natürlich sind für die Wellnessmassage im allgemeinen keine medizinierten Öle angezeigt, so dass ein hochwertiges gereiftes Sesamöl zumindest für die Vata-Konstitution bei dieser Stress reduzierenden Behandlung sehr gut geeignet ist. Für Pitta-Klienten kann man ein kalt gepresstes und gereiftes Sonnenblumenöl verwenden (falls der Sesamgeruch die Pitta-Klientin stört). Kapha-Klienten wisssen bald die Kombination von Seidentuch mit sanftem Garshan-Rohseidenhandschuh (und wenigen Tropfen Aromaöl) zu schätzen, wenn man ihnen liebevoll von zuviel Öl abrät (kann Trägheit/Schweregefühl steigern).

 

Material für die Anwendung

Für die Samvahana wird außer den Ölen ein feines Seidentuch benötigt, das etwa 1,20 bis 1,40 Meter breit und 2 Meter lang ist, damit die Klientin darin eingehüllt und es an ihrem Körper festgesteckt werden kann  (es soll bei der Massage nicht verrutschen oder Falten werfen). Das Tuch sollte möglichst keine Naht haben, weil die auf der Haut drücken könnte.

Als Peeling nach der Ölbehandlung eignen sich fein gemahlenes Kichererbsenmehl oder andere feinen Getreidemehle.

Die abschließenden heißen oder kühlen Kompressen können sehr individuell mit emulgierten ätherischen Ölen (Emulgatoren wie Sahne, Honig, Apfelessig) im Waschwasser oder mit Zusatz von Hydrolaten z.B. Rosenhydrolat vermischt werden. Ganz normale Babywindeln aus Baumwolle oder weiche Gästehandtücher sind zum Auftragen der Kompressen geeignet. Trockene Tücher zum schnellen Nachbehandeln bereithalten! Der Körper der Klientin könnte sonst zu schnell auskühlen. Die behandelten Flächen können auch mit einem Laken oder großen Handtuch abgedeckt werden, damit das Kältegefühl der nassen Haut den Behandlungserfolg nicht beeinträchtigt.


Über die Autorin:

Margrit Witt-Horchler ist Heilpraktikerin, Ayurveda-Kursleiterin und AromaExpertin (Primavera Life). Schon seit über 10 Jahren bildet sie in der Villa Veda in Hamburg Ayurveda-Massageanwender aus. Die nächste Samvahana/Garshana Ausbildung findet am 27./28. Juni 09 zentral in Hamburg statt.

www.villaveda.de

 


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