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Ayurveda als Hilfe bei Schlaflosigkeit

10.02.2009 | von Dr. Aruna Bandara B.A.M.S. „Ach, wäre das schön ...“ – das ist der resignierte Kommentar vieler Menschen zu der Behauptung, dass wir im Durchschnitt ein Drittel unseres Lebens im Schlaf verbringen. Statistiken belehren uns, dass über 40 Prozent der Bevölkerung manchmal oder ständig unter einer gestörten Nachtruhe leiden. Kein Wunder, dass Schlafstörungen einer der häufigsten Gründe sind, warum Menschen einen Arzt aufsuchen. Und meist wird erst dort festgestellt, dass 10 bis 15 Prozent von uns, bei den über 65jährigen sogar über die Hälfte wirklich schwere Probleme mit dem Schlafen haben. Genauer: mit Insomnie, also mit dem Einschlafen und Durchschlafen – die sogenannte Schlafsucht und Störungen wie Schlafwandeln, Zähneknirschen u.ä. wollen wir hier beiseite lassen.

Die Regelung unseres Schlaf-Wach-Rhythmus gehört zu unserem Biorhythmus-System und wird von unserem Zentralnervensystem geleistet. Die Schulmedizin greift in der Regel dann ein, wenn nächtliche Schlaflosigkeit und Müdigkeit untertags krankhafte Ausmaße annimmt, was aus dem Blutbild und aus der Untersuchung der Hormone geschlossen werden kann. Als Grund wird dann oft ein schädlicher Arbeits- und Tagesrhythmus oder ein Schmerz gesehen. Eine ayurvedische Kur dagegen geht das Problem von seiner Entstehung her an und legt mit ganzheitlich-umfassenden Methoden die Grundlagen für einen gesunden Schlaf.

Die ayurvedische Sicht auf unseren Schlaf

Schlafstörungen sind aus ayurvedischer Sicht ein ernst zu nehmendes Warnsignal für sich entwickelnde Probleme wie Konzentrationsschwäche, Immunschwäche mit Infektanfälligkeit, schnellen Alterungsprozess, Burnout-Syndrom und Depressionen. Mehr noch: Bestimmte Störungen werden vom Ayurveda-Arzt auch bestimmten Typen von Patienten und deren Umgang mit den Phasen des Tages zugeordnet und im Authentischen Ayurveda auch unterschiedlich therapiert: Symptome wie Zähneknirschen, Herzklopfen, unruhige Beine, nächtliches Gedankenkreisen oder Alpträume sind typisch für eine Vata-Störung. Nachtschweiß, Reizhusten, Juckreiz, Wadenkrämpfe und innere Unzufriedenheit deuten auf eine Pitta-Disharmonie hin. Eine spezielle Seele-Körper-Balance-Sprechstunde in unserem Haus klärt zusätzlich ungelöste seelische Konflikte, die uns nicht nur den Schlaf rauben, sondern auch zu schädlicher Lebensweise und zu körperlichen Erkrankungen führen können: Wenn Emotionen ständig kontrolliert werden müssen und Sorgen nicht weggehen, wenn man viel unterwegs ist, viel sprechen muss, unregelmäßig oder auch nicht typgerecht isst ... sogar die heiße Milch, die dem einen beim Einschlafen hilft, kann bei einem anderen Typus grundverkehrt sein.
Ayurvedische Heil- und Lebenskunst sucht unsere Gesundheit stets in der Harmonie mit den Rhythmen der Natur. Gesunder Schlaf bedeutet Einklang von Körper, Geist und Seele. Träume bilden keinen Widerspruch zu diesem Einklang, sondern sind wichtig, weil sie unseren Wünschen, aber auch unserer körperlichen Verfassung einen Ausdruck verleihen. Tag und Nacht werden in rhythmische Phasen eingeteilt: Den Tages- und den Nachtzyklus, und letzterer wiederum in drei Phasen (Doshas) von je vier Stunden und jeweils eigentümlichen Besonderheiten, die wir kennen und berücksichtigen sollten, z.B. beim Zeitpunkt und der Art unseres Abendessens möglichst zu Beginn der sogenannten Kapha-Zeit oder auch beim Schlafengehen vor dem Beginn der Pitta-Zeit. (mehr: Daneben werden auch noch andere Einflüsse berücksichtigt, wie etwa Neu- oder Vollmond, und nicht zuletzt unsere individuelle Veranlagung – je nach Typ. Die Ermittlung des jeweiligen Typs ist eine der ersten Erkenntnisse in der Konsultation mit unserem Ayurveda-Arzt Dr. Bandara. Darauf und auf der Anamnese der individuellen Situation baut dann das Therapieprogramm im Centrum für Authentischen Ayurveda auf – ob der Gast nun nur für einen Tag oder für eine mehrwöchige Kur bleibt. )

Gesunder Schlaf ...

... ist nicht unsere „Pflicht“ („... ich muss jetzt schlafen!!“) , sondern der Lohn für unsere Kenntnis, Übung und Einhaltung natürlicher Regeln. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Wissen um den eigenen Typus, dem Klima des Schlafplatzes, natürlich einschließlich der Lage und des Materials des Betts selber, der Vorbereitung des Schlafs (Arbeits- und Essenszeiten) und den Einschlafritualen. (mehr: Dass Fernsehen, ein schweres oder spätes Abendessen und aufregende Getränke nicht gut sind für unseren Schlaf, das wissen wir alle, und dass eine positive, gelöste Atmosphäre besser ist als angestaute Wut und ungelöster Ärger, das spüren wir auch. Wir wissen aber auch aus Erfahrung mit uns selber, dass „Selbsterkenntnis der erste Weg zur Besserung“ ist, aber noch lange nicht die Besserung selber, denn oft genug bleibt es bei der Einsicht – ohne Folgen.

Ayurveda hat Rituale entwickelt, die unsere Einsichten realisieren helfen.

Autor:
Dr. Aruna Bandara B.A.M.S.


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