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Jyotish & Ayurveda

Jyotish & Ayurveda

27.12.2008 | von Norbert Jonas Der Ayurveda-Arzt – der so genannte „Vaidya“ – wird von der Wortbedeutung als Wissender bezeichnet. Traditionell diagnostiziert er den Patienten durch eine besonders ausgereifte Technik des Pulsfühlens. Er kann dadurch jegliche entstehende und bestehende Krankheit wahrnehmen. Wenn der Vaidya besonders erfahren ist, braucht er noch nicht einmal mehr den Puls zu fühlen, da das Wahrnehmen zum Großteil sowieso mehr eine innere Angelegenheit ist.

Das ist ähnlich wie bei einem erfahrenen Jyotishi, der nicht mehr auf ein Horoskop angewiesen ist, um alle wesentlichen Erkenntnisse über das Befinden eines Klienten zu erlangen.  

Ideal ist es, wenn dem Vaidya alle Wissensbereiche im Bezug zur Anwendung von therapeutischen Maßnahmen zur Verfügung stehen – er sollte nicht nur die Wirkung von Kräutern und Gewürzen kennen, sondern auch mit Jyotish vertraut sein, um Edelsteine und Yagyas empfehlen zu können. Des Weiteren sollte er sich auch mit Yoga, Meditation und im Bereich des Vastu Vidya auskennen um letzten Endes wirkliche Heilung erzielen zu können. Denn nur wenn die Menschen in allen Lebensbereichen im Einklang mit den Gesetzmäßigkeiten der Natur handeln, ist vollkommene Gesundheit erreichbar.

Es mag hier eingeworfen werden, dass man nicht alle Naturgesetze wissen und befolgen kann und es daher unmöglich ist jemals Vollkommenheit zu erreichen.

Der entscheidende Punkt ist jedoch nicht der Versuch gesetzestreu zu sein, sondern sich Gott anzuvertrauen, sich Gott hinzugeben, eins zu werden mit dem, was wir in Wirklichkeit alle sind. Wenn wir vertraut sind mit Gott, wenn wir vertraut sind mit all dem, was wir in Wirklichkeit sind, dann können wir auch spontan im Einklang mit unserer inneren eigenen göttlichen Natur handeln.
Wie sagte Jesus Christus noch so treffend: „Zuerst wendet Euch dem Königreich Gottes inwendig in Euch zu und dann wird Euch alles andere hinzu getan!“

Maharishi Mahesh Yogi zum Beispiel hat nie Wert darauf gelegt, dass irgendwelche Regeln befolgt werden müssten, um Erleuchtung zu entfalten – jegliches Versuchen oder Manipulieren hat er stets „verboten“.
Er betonte, dass man nur spontan im Einklang mit allen Naturgesetzen handeln könne und dass dies automatisch zunehme, je weiter man mit seinem inneren göttlichen Ursprung vertraut werden würde. Dieses Vertrauen – welches kein Glaube ist – dieses Vertrauen nimmt mit zunehmenden Maße des sich Anvertrauens zu. Die Transzendentale Meditation ist  eine Form des sich Anvertrauens – man könnte sagen, dass es eine Form des Gebets ist, in dem der „Name Gottes“ (das Mantra) geheiligt wird (transzendiert wird) – eine Form des „Dein Wille Geschehenlassens“.

In den Griechischen Urschriften der Evangelien taucht immer wieder der Ausdruck „Metanoya“ auf, welcher mit „Buße tun und bereuen“ übersetzt wurde. Diese Übersetzung mag dem heutigen Verständnis der Kirche durchaus entsprechen – man könnte es aber auch wesentlich tiefgründiger verstehen.
Meta bedeutet „jenseits“ – wie in „Metaphysik“ und Noya bedeutet Geist – wie in „Paranoya“; von da her kann man dieses Schlüsselwort der Evangelien durchaus ganz anders übersetzen! Nämlich als jenseits des Geistes gehen – als Transzendieren – als Überschreiten der geistigen Ebene des Denkens – als Einswerden mit dem spirituellen, göttlichen Wesenskern in uns!
Dies ist die Botschaft Jesus Christus an alle Menschen: „Das Königreich Gottes ist inwendig in Euch“ – das Gebet ist kein „Gebettel“ oder kein „Gebitt“ – es kommt aus der Wortwurzel „Gebett“ – sich in Gott betten, sich Gott anvertrauen, sich Gott hingeben…
Dies ist der Schlüssel aller Religionen – Religionen sind keine Gebote und Verbote – Religion kommt aus der Wortwurzel „religare“ und bedeutet so viel wie Zurückverbinden. Dieses Zurückverbinden zu seinem eigenen Ursprung wird durch das Gebet verwirklicht – Gott wird durch das Gebet verwirklicht – Erleuchtung entsteht durch Hingabe – Liebe erzeugt Einheit.

Der Wille Gottes – das Naturgesetz – ist Barmherzigkeit, ist Liebe – es ist das Band der Liebe, welches uns auf dem Weg der Evolution hält, welches uns zeigt, welche Grenzen wir nicht überschreiten mögen, um sicher in den Hafen der „Ehe“ mit unserem „Geliebten“ zu gelangen.
Maharishi gab diesem Zusammenhang einmal in folgenden Worten Ausdruck: „Alle Leiden sind nur Klapse von Mutter Natur, um uns auf den „Rechten Weg“ zurückzuführen.“       

Man kann also gar nicht anders, als ans Ziel zu gelangen, wie könnte man Gott je verpassen – Er ist doch überall gegenwärtig!

Und genau hier treffen sich Ayurveda & Jyotish – hier schließt sich der Kreis:
Die Bedeutung von Ayu(r)) Ved(a) ist Wissen vom „Leben“ – welches wiederum von seiner tiefsten Bedeutung als Wissen vom „Licht Gottes“ bezeichnet werden kann, dass sich in der gesamten Schöpfung manifestiert.
Die Bedeutung von Jyoti sh(a) ist „das beste Licht“ – welches natürlich auch wiederum das „Licht Gottes“ in seiner Allgegenwart und Allwissenheit widerspiegelt.
Ayurveda & Jyotish finden Erfüllung in der Hingabe an den Urimpuls allen Lebens – sie finden Erfüllung in der Hingabe an den Willen Gottes.

Weitere Informationen bei:
Vedische Astrologie & Jyotish Beratung
Norbert Jonas                               

Titelbild: Der offene Sternhaufen Pismis 24 im Emissionsnebel NGC 6357, aufgenommen vom Hubble-Weltraumteleskop.


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