Marma - Ayurvedische Therapieform für Heilung & Transformation

Die Marma-Therapie im Ayurveda

Marma bedeutet ‘sensible’ oder ‘verletzliche’ Zone. Ähnlich wie die Akkupunkturpunkte in der Chinesischen Medizin sind Marma-Punkte Sammelzentren der Lebensenergie (Ki oder Prana), die Körper, Geist, Sinne und alle Aspekte unseres Energiefeldes mit dem Universum verbinden. Auf der Erdoberfläche befinden sich auch solche Orte, wo Energielinien zusammenfliessen und an denen – genau wie im Körper – kraftvolle Transformations- und Heilungsprozesse initiiert werden können.

Rein theoretisch gibt es ‚unendlich’ viele Marma-Punkte, aber in den klassischen Ayurveda-Schriften werden lediglich 107 speziell benannt. Ebenso wie in der Akkupunktur sind die Indikationen und die Lage dieser Energiepunkte anatomisch genau beschrieben. Jedoch kann die exakte Lokalisierung bei einem Menschen individuell sein und muss daher vom Marma-Therapeuten mit viel Feingefühl erspürt werden. Die Punkte liegen entweder an der Hautoberfläche oder tiefer im Körper und werden normalerweise mit Massage oder direktem Druck manipuliert. In Sri Lanka gibt es auch eine Marmapuncture-Tradition, die die Punkte mit soliden Nadeln stimuliert.

Gemäss den Ayurveda-Überlieferungen fand Marma ursprünglich Anwendung in den Kampfkünsten und wurde benutzt, um die eigene Lebenskraft zu schützen und Gegner effektiver zu verletzen. Heutzutage wird Marma jedoch nur mehr für therapeutische Zwecke angewandt. In Indien gibt es verschiedene Familientraditionen und Linien, die die Marma-Praxis – ähnlich wie die Kunst des Pulslesens – über Generationen verfeinert und direkt von Guru (Meister) zu Shishya (Schüler) weitergegeben haben. Praktisches Wissen über Marma und dessen Anwendung ist oft nur durch einen persönlichen Kontakt zu solchen Meisterlinien erhältlich – an Ayurveda-Universitäten und Kollegien wird dieses Thema lediglich akademisch-historisch abgehandelt.

Die Siddha Ved Lineage (derzeitig von Vaidya Pankaj Naram repräsentiert – siehe auch das Ayurveda Portal Interview) ist eine traditionelle Linie Ayurvedischer Meister, die seit mehr als zwanzig Generationen Marma erfolgreich für die Heilung auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene anwenden. In der Marma-Therapie kann man Blockaden und stagnierte Energie beseitigen, was vornehmlich durch eine Reduzierung und Bewegungskorrektur von Vata geschieht.

Da die Lebensenergie Prana ebenfalls die Quelle unserer mentalen Funktionen ist und somit beeinflusst, wie wir unsere Realität wahrnehmen, können mit Marma auch Wahrnehmungen verändert, negative Emotionen und Ängste gelöst und dadurch neue Perspektiven eröffnet werden. Das ermöglicht innere Einblicke, die erfahrbar machen, wer man wirklich ist und worin der eigene Lebenssinn besteht. Patienten unterstützt dies dabei, ein positiveres Selbstwertgefühl aufzubauen, tiefgreifende Veränderungen im Leben zu machen und persönliche Transformationen bewusster und konstruktiver zu beeinflussen.

Anwendungsbereiche für Marma auf physischer Ebene
Hernia, Arthritis, Spondylitis, Rückenschmerz, Bandscheibenvorfall, Brustschmerz, Asthma, Kopschmerz, Migraine, Epilepsie, Bloodhochdruck, Jetlag, Gebärmuttervorfall und -rückstand, Verdauungsprobleme, Verstopfung, Durchfall, Mandelentzündung, Frakturen und verschiedenste Probleme mit Herz, Nieren, Augen, Zähnen, Sinushöhlen usw. Selbstverständlich muss Marma hier mit anderen Ayurveda-Therapien (Diät, Medizin, Massage etc.) kombiniert werden, um anhaltende Linderung bzw. Verbesserung zu schaffen.

Anwendungsbereiche für Marma auf mentaler und emotionaler Ebene

Konfusion, Angst, Phobien, Wut, Aggression, Schizophrenie, Depression, Suizidgefahr, Abhängigkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Stottern, geringes Erinnerungsvermögen, verminderte Konzentration, Sprachprobleme und geistige Unterentwicklung. Marma hilft auch bei Vergangenheitsbewältigung, geringem Selbstbewusstsein und mangelndem Selbstvertrauen ebenso wie bei Transformation und kreativer Zukunftsgestaltung.

Pankaj und Smita Naram, Baba Ramdas Swami

Vaidya Naram’s Guru, Baba Ramdas Swami, schärfte seinem Schüler nachdrücklich ein, dass Marma wie ein Messer sei: „man kann damit erfolgreich operieren oder töten“. Das bedeutet, dass Marma viele Möglichkeiten offeriert, aber sehr delikat ist und in den ‚richtigen Händen’ sein muss. Es sollte niemals als Manipulation oder gegen den Willen eines Patienten benutzt werden. Auch muss man Marma-Anwendungen zuerst über einen längeren Zeitraum beobachten und an sich selbst ausprobieren. Erst dann kann man es als Therapieform bei anderen sicher und erfolgreich anwenden.
 

Ein wichtiges Ziel von Marma (und Ayurveda) ist es, das ‚innere Kind’ und damit die spontane Kreativität zu erwecken. Kleine Kinder sind weich und flexibel und geniessen das Leben, wie es ist – fröhlich und unbeschwert. Erst mit der Konditionierung durch die Umwelt werden sie dazu programmiert, das Leben kritisch-analytisch zu betrachten und negative, unkonstruktive Gedankenmuster zu verinnerlichen. Marma kann hier angewendet werden, um einen heilenden Re-Programmierungsprozess zu initiieren, der alte Muster auflöst und dabei hilft, neue, positive Werte und Glaubenssätze bewusst an deren Stelle zu setzen. “Ein Genie ist, wer sein inneres Kind am Leben hält, wer flexibel ist und wer träumen kann” (Baba Ramdas Swami).


Für mehr Information über Marma bzw. Konsultationen mit praktizierenden Vertretern der Siddha Ved Linie, u.a. mit Dr. Smita Naram, wenden Sie sich bitte an die folgende Adresse:
Naturheilpraxis in Schwabing,
Tel.: +49 (0)89 347 300
www.manashakti.de

Kontakt zum Autor Sascha Kriese über www.ayuseva.com