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Qualität und Ayurveda

26.01.2006 | von Julius Ehret Es wird in letzter Zeit vermehrt über die Reinheit von ayurvedischen Mitteln geschrieben. Die Thematik ist äußerst wichtig, da uns allen diese Medizinrichtung sehr am Herzen liegt. Um Ayurveda langfristig im Westen als eine seriöse Alternative zu etablieren, ist es notwendig, dass alle daran aktiv Beteiligten, ob auf Behandlungs- oder Produktebene, versuchen, den höchstmöglichen Ansprüchen an Qualität gerecht zu werden.

Der Qualitätsbegriff ist in sich ohne eine genauere Definition äußerst schwammig. Erst messbare Standards ermöglichen es, dem Nutzer eine Dienstleistung bzw. ein Produkt auf seine Qualität hin zu überprüfen.

Fraglich ist es nun welche Standards im Ayurveda gelten sollten.
Als Importeur von Produkten möchte ich mich hier nicht über die Behandlungsseite des Ayurveda auslassen. Hier sind die großen Ausbildungsstätten gefordert, einheitliche Richtlinien zu entwickeln, damit die verschiedenen Ausbildungen als ein für den Patienten durchschaubarer Qualitätsindikator dienen können.

Auf der Produktseite hat Herr Ludwig in seinem Artikel “Gedanken zur Schadstoffbelastung“ einige wichtige Punkte ausgeführt, die es ermöglichen, eine Qualitätssicherung zu gewährleisten.

Seine Forderungen lassen sich auf folgende Punkte zusammenfassen:
1. Die Produkte sollen in dem Land, in das sie eingeführt werden, von einem unabhängigen Labor geprüft werden.
2. Es soll auf Schwermetalle und Pestizide geprüft werden.
3. Es soll in einer klar definierten Regelmäßigkeit geprüft werden.
4. Richtwerte der Messergebnisse müssen festgelegt werden, die angeben, ab welchem Wert ein Produkt als nicht mehr verkehrsfähig gilt.
5. Analyseergebnisse sind im Geschäft des Verkäufers bereitzuhalten.

Diese Punkte sind eine sehr gute Ausgangsbasis für eine Diskussion über gemeinsame Standards.

Es ist selbstverständlich, dass Produkte für den gesundheitlichen Gebrauch auf Verunreinigungen in einem unabhängigen Labor getestet werden müssen. Fraglich ist es jedoch, ob diese Tests im Lande des Importeurs  stattfinden müssen.
Es gibt zwei zentrale Gründe, die für das Testen der Produkte im Land des Herstellers sprechen.
1. Bei den hier besprochenen Untersuchungen handelt es sich um standardisierte Test, die von verschiedenen Organisationen wie ISO, DIN etc festgelegt werden.
Ein Labor muss erhebliche Finanzmittel aufwenden, um von einer solchen Organisation zertifiziert zu werden. Im Falle von ISO kann dies bei einem mittelgroßen Labor um die 10.000 Euro betragen. Ein solches Zertifikat beinhaltet jedoch auch grundsätzlich die Möglichkeit, dass dieses, bei einem Verstoß gegen die Regeln des Zertifikats, wieder entzogen werden kann. Für ein Labor wäre es das Ende, wenn ein solcher Entzug eintreten würde, weil, abgesehen vom hohen finanziellen Verlust, damit ein totaler Glaubwürdigkeitsverlust einhergehen würde.
Das Interesse seitens des Labors ist aus diesen Gründen sehr gering, etwas bei den hier besprochenen standardisierten Untersuchungen gewollt falsch zu machen.
2. Wenn sich bei einem Test ein Wert ergibt, der die Produktcharge als nicht für den Konsum geeignet markiert, wird dieses Produkt nicht an den Importeur weiter geschickt. Geschieht diese Prüfung erst beim Importeur, muss diese dort vernichtet werden wobei die Kosten für den Flug und die Verzollung trotzdem entstehen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine Prüfung im Land des Herstellers geeignet ist, die Sicherheit der Produkte zu gewährleisten, wenn dieses von einem zertifizierten unabhängigen Labor durchgeführt wird. Es sollte jedoch in regelmäßigen Abständen das Ergebnis im Land des Importeurs überprüft werden, um sicherzugehen, dass der Hersteller seine ganze Charge hat prüfen lassen und nicht weitere ungeprüfte Rohstoffe zum Einsatz gebracht hat.

Zu den von Herrn Ludwig geforderten Tests auf Schwermetalle und Pestizide sollten noch, abhängig von der Art des Produkts, die Produkte auf verschiedene andere Verunreinigungen wie Schimmel, Dünger, etc. geprüft werden. Hier sollte in Zusammenarbeit mit einem auf diese Thematik spezialisierten Labors im Lande des Importeurs unter Berücksichtigung vorhandener gesetzlicher und branchenähnlicher Regelungen ein verbindlicher Testkatalog aufgestellt werden.

Das gleiche gilt auch für den Turnus, in denen die einzelnen Produkte getestet werden. Es ist jedoch sehr schwierig, jedes Produkt immer gleich häufig zu prüfen. Dies ergibt sich aus der von diesem Produkt eingeführten Menge. Es ist kein Problem, die Kosten der Untersuchung auf 1000 Stück eines Produkts zu verteilen. Wird hingegen ein Produkt nur in sehr geringer Stückzahl eingeführt, können die Kosten der Tests die Kosten des Produkts überproportional belasten.
Die Folge könnte sein, dass bei immer gleichen Testintervallen für alle Produkte, ein Produkt sehr verteuert wird bzw. ganz vom Markt genommen werden muss.
Hier könnte auch eine differenzierende Kennzeichnung stattfinden, die vermerkt in welchen Intervallen das jeweilige Produkt getestet wird. Auf diese weise wird dem Kunden auf transparenter Weise die Verantwortung übergeben, zu entscheiden, ob diese Intervalle für ihn sicher genug sind.

Über die Richtwerte, ab denen eine Ware nicht mehr in den Verkehr gebracht werden darf, ist wie oben ebenfalls ein Labor zu befragen und sich nach für diese Branchen allgemeingültigen Regeln zu richten.

Die Untersuchungsergebnisse sollten wie von Herr Ludwig gefordert, im Geschäft des Verkäufers bereitgehalten werden. Zusätzlich könnten auch bei Versandfirmen die Testergebnisse separat online abrufbar sein.

Abschließend muss gesagt werden, dass die Ayurveda Branche noch sehr jung ist, und dass es aus diesem Grund selbstverständlich ist, dass hier noch keine allgemeingültigen Regeln existieren. Daraus ergibt sich, dass es auch noch von Importeur zu Importeur unterschiedliche Regeln gibt, die sich dieser freiwillig unterwirft.
Allerdings dürfte ein Importeur nie leichtfertig mit der Qualitätsmaterie umgehen, da im Falle eines durch seine Produkte verursachten Schadens immer er die rechtlichen Folgen zu tragen hat.
Dazu ist davon auszugehen, dass jeder, der eine aktive Rolle im Ayurveda einnimmt, mit besten Wissen und Gewissen seinen Pflichten gegenüber der Gesundheit seiner Mitmenschen nachkommt.

 

Autor:
Julius Ehret, Ayurveda-Kontor

Das Ayurveda Kontor mit Sitz in Stuttgart ist ein Unternehmen das es sich zur Aufgabe gemacht hat, traditionelle Ayurvedische Produkte in bester Qualität und zu sehr guten Preisen auf den Markt zu bringen.
Aus diesem Grund wurde die Marke „Ka Pi Va Ayurvedics“ gegründet. Diese Produkte werden von Unternehmen hergestellt die wegen ihrer Authentizität und ihrer hohen Qualität ausgesucht wurden.
Zusätzlich bietet das Ayurveda-Kontor:
- Schulungen zu wechselnden Themen mit Vinod Verma und
- Kuren in Indien.


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