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Die Vedische Astrologie – Jyotish

26.11.2005 | In einer Serie von Artikeln, für das Ayur-Veda Portal , wird Ihnen Siebelt Meyer, Jyotish Shastri die Vedische Astrologie von Ihren grundlegenden, abstrakten Werten bis hin zu konkreten Vorhersagetechniken näher bringen.

In einer Serie von Artikeln für das Ayur-Veda Portal wird Ihnen Siebelt Meyer, Jyotish Shastri, die Vedische Astrologie von Ihren grundlegenden, abstrakten Werten bis hin zu konkreten Vorhersagetechniken näher bringen.

1 - Jyotish - die Wissenschaft der Zeit.

Konzept der Zeit

Zeit ist ein ewiger Fluss. Zeit hat keine Begrenzung. Kein Heute und Morgen. Solange es die Schöpfung gibt, fließt die Zeit in einem unendlichen Kontinuum.

Wie können wir dieses endlose Fließen der Zeit messen?

Um Zeit messen und wahrnehmen zu können, muss sie quantifiziert werden, d.h. die ewige Zeit muss in erfahrbare Segmente unterteilt werden.

Hier kommt die Wissenschaft der Vedischen Astrologie, Jyotish, ins Spiel.

Das Feld von Jyotish ist die Berechnung der kosmischen Zyklen und die daraus resultierenden individuellen Zeitzyklen.

Individuelle Zeitzyklen entstehen durch kosmische Bewegungsabläufe der Planeten unseres Sonnensystems. Eine Umdrehung der Erde um ihre Achse ist ein Tag. Ein Umlauf des Mondes um die Erde entspricht in etwa einem Monat. Ein Umlauf der Erde um die Sonne beschreibt ein Jahr.

Es sind also natürliche, genau definierte, wiederkehrende kosmische Zyklen, mit denen wir das unendliche Kontinuum der Zeit messen oder zumindest einteilen können.

Diesen wiederkehrenden Zyklen geben wir Namen – Tage, Monate, Jahre usw., die wir wiederum zählen, um eine Zeitberechnung aufzustellen.

Die Erfahrung der Zeit

Zeit können wir nur im Vergleich erfahren – dadurch, dass sich etwas verändert oder bewegt.

Die Erfahrung von Zeit ist immer an die Erfahrung von Veränderungen geknüpft, die es nur im Bereich der materiellen Schöpfung gibt.

Wir erfahren Zeit durch die kosmischen Bewegungsabläufe. Die Drehung der Erde um ihre eigene Achse gibt uns die Erfahrung von Tag und Nacht. Jeden Morgen zeigt uns die aufgehende Sonne, dass ein neuer Tag beginnt. Dadurch entsteht für uns ein „Gestern“, „Heute“ und „Morgen“. Der Umlauf der Erde um die Sonne gibt uns die Erfahrung des gesamten Jahreszyklus mit seinen vier Jahreszeiten.

Wir erleben die Zeit in Begriffen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - das ist die Berechnung der Zeit.
Und wir erleben die Zeit in Begriffen von Höhen und Tiefen, wie gute und schlechten Zeiten - das ist die individuelle Qualität der Zeit.

Beide Aspekte, Berechnung der Zeit und die Beschreibung ihrer Qualität ist die Expertise der Vedischen Astrologie - Jyotish.

Die Manifestation der Zeit

Aufgrund der Kugelform der Erde und ihrer Drehbewegung nehmen wir das Universum als kreisförmig wahr. Von der Erde aus sehen wir, wie die Sonne innerhalb eines Jahres durch den Tierkreis wandert.

Diesen Kreis der 12 Rashis (Tierkreiszeichen oder Bilder des Fixsternhimmels) bezeichnet Maharshi Parashara, die weltweit anerkannte Autorität der Vedischen Astrologie, als Kaalapurusha.

Kaalapurusha heißt übersetzt die „personifizierte Zeit des reinen Bewusstseins“ und ist die sichtbare kosmische „Manifestation der Zeit“. Der Kaalapurusha, durch den sich die Grahas („Planeten“) bewegen, wird in einem Vedischen Horoskop vereinfacht abgebildet.

Zeitzyklen

Wenn wir die Sonne aufgehen sehen, wissen wir nicht nur geistig, sondern auch rein körperlich, dass ein neuer Tag beginnt. Der 24-Stunden-Zyklus der Sonne – von Sonnenaufgang über Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang – bestimmt Tag und Nacht und dadurch viele unserer physiologischen Abläufe. Dieser Tageszyklus ist ein kosmischer Zyklus, der durch die Drehung der Erde um ihre eigene Achse innerhalb von 24 Stunden entsteht.

Durch den Umlauf des Mondes um die Erde innerhalb von ca. 27 Tagen
entstehen die Monate und durch die Bewegung der Erde um die Sonne innerhalb von ca. 365 Tagen die Jahreszeiten und Jahre. All diese kosmischen Abläufe haben einen klar definierten Einfluss auf unser Leben.

Durch die kosmischen Zyklen entsteht ein erfahrbarer Fluss der Zeit, in dem sich die Vielfalt der Schöpfung entwickelt.
Da diese Zyklen festgelegt sind, können wir sie berechnen und vorhersagen, wie z.B. die Jahreszeiten. Wir können im Juli vorhersagen, dass es im Januar deutlich kälter sein wird, da dieser Zyklus allgemein bekannt ist.

Warum sind Vorhersagen möglich

Jeder Zyklus, der uns bekannt ist, macht Vorhersagen möglich. Bei den Jahreszeiten ist uns der wiederkehrende Zyklus so geläufig und selbstverständlich, dass wir Aussagen darüber nicht einmal als Vorhersagen einstufen, sondern als Selbstverständlichkeit.

Die Vorhersagen der Vedischen Astrologie basieren wie die Jahreszeiten auf kosmischen Zyklen – nur dass diese vollständig sind und aufgrund ihrer Komplexität gründlich studiert werden müssen. Die Zyklen des Mondes und der sichtbaren Planeten werden gleichermaßen wie die der Sonne berechnet und das Zusammenwirken ihrer Kräfte analysiert.

Auf dieser Grundlage kann die Vedische Astrologie detaillierte und präzise Beschreibungen und Vorhersagen über die Lebensphasen eines jeden Menschen machen- in der zeitlichen Abfolge wie auch in der Qualität.

Die Vedische Astrologie und Vorhersagen

Die Vedische Astrologie umfasst das vollständige Wissen über die grundlegenden Zeitzyklen des Lebens. Auf der Basis dieser verschiedenen Zeitzyklen berechnet und beschreibt sie die Entfaltung aller Aspekte des Lebens. Sie kann die gegenwärtige Zeitqualität eines Lebens erfassen und die zukünftige vorhersagen. Jeder kann dieses Wissen erlernen und nutzen, sodass Vorhersagen über das Leben genauso selbstverständlich sein können wie über den Wandel der Jahreszeiten.

Im nächsten Artikel von Siebelt Meyer, der im Dezember 05 erscheinen wird, geht es um freien Willen und Bestimmung und
um unser Schicksal.

© Copyright, Text inkl Titelbild, 2005, Siebelt Meyer
www.vedische-astrologie.de


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