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Die Ayurvedaküche – eine ideale Kost für Vegetarier

Die Ayurvedaküche – eine ideale Kost für Vegetarier

07.09.2005 | von Martina Kobs-Metzger Über zwanzig Jahre nun bin ich Lakto-Vegetarierin (d.h. Milch und Frischkäseprodukte esse ich) und habe in dieser Zeit verschiedenste Ernährungsformen ausprobieren können. Nach den Prinzipien des Ayurveda ernähre ich mich inzwischen seit knapp zehn Jahren und darf sagen, dass die Kochkunst des Ayurveda für mich am idealsten und verträglichsten ist. Gerade als Vegetarier ist es besonders wichtig auf eine ausreichende Proteinzufuhr zu achten. Hülsenfrüchte, die in der Ayurvedaküche ständig vorkommen bieten hierfür eine wertvolle Möglichkeit.

So gehören Gerichte vor allem mit Mung Dal zu meinem täglichen Speiseplan. Mung Dal ist laut dem Ayurveda der König unter den Hülsenfrüchten. Er schmeckt süß, wirkt leicht kühlend und ist leicht zu verdauen. Er spendet zu dem Kraft und Stärke. Vielleicht haben Sie ebenfalls festgestellt, dass die meisten Hülsenfrüchten blähen. Das liegt nicht nur an den Linsen und Bohnen selbst, sondern auch daran, dass das Agni (Körperfeuer) von Vegetariern schwächer ist, als von noch „Fleisch- und / oder Fischessern“.
Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Denn Obst, Gemüse, Reis, Nudeln etc. benötigen weniger Agni als Fleisch, Fisch und Eier.
Mung Dal ist durch seine leichte Verdaulichkeit die idealste Form einer Proteinquelle. Ein weiterer Vorteil von Linsen ist das feine und zurückhaltende Eigenaroma. Sie sind ideale Geschmacksträger und lassen sich durch Gewürze und Kräuter sehr vielseitig zubereiten.

Zu Beginn meiner Ernährungsumstellung aß ich in dem Glauben, meinem Körper Gutes zu tun noch recht häufig Käse und Joghurt. Damit lag ich leider nicht richtig. Käse und Joghurt enthalten nicht nur wesentlich weniger Eiweiß als Hülsenfrüchte, beide Milchprodukte verstopfen außerdem unsere Srotas ( Leitungsbahnen wie z.B. den Verdauungstrakt ).
Mit dem Kennenlernen des Ayurveda begann ich den Konsum von Käse und Joghurt drastisch einzuschränken - mit dem Erfolg, dass meine Verdauung heute wieder funktioniert und sich das Erscheinungsbild meiner Haut wesentlich gebessert hat. Die ersten Wochen waren die schwierigsten. Mein Mann und ich stellten fest, dass wir nahezu süchtig waren nach Käse. Zu Hause hatte ich zwar keinen mehr im Kühlschrank, doch wenn wir auf Besuch waren, benahmen wir uns wie die „Heuschrecke“.
Heute hat sich unser Verhalten umgekehrt. Wir meiden Käse und Joghurt als Eiweißquelle, wo wir können und wenn wir mal Käse gegessen haben, fühlen wir uns sehr unwohl. Schon allein der Anblick einer Pizza mit Käse erinnert mich immer an einen zähen Kleister. Und bei dem Gedanken, dass dieser Kleister verdaut werden und meinen Darm passieren muss, lässt mich verstehen, warum der Ayurveda Käse und Joghurt nur in Maßen empfiehlt.

In meinen Kochkursen gebe ich gerne weiter: „Alles ist erlaubt, nur wichtig ist das richtige individuelle Maß.“
Damit Sie eigene Erfahrungen mit Hülsenfrüchten und dem Mung Dal machen können, habe ich für Sie ein Rezept zum Nachkochen ausgesucht.

Mungdal
4 Personen

• 1 Becher gelben Mungdal
• 3-4 Becher Wasser
• 2 Lorbeerblätter
• ½ TL Kurkuma
• 2 TL Ghee
• 1 TL Senfsaat
• 1 TL Fenchelsamen
• 3 ganze Nelken
• 2 cm einer frischen Ingwerwurzel, gerieben
• 1 TL frisch zermörserten Koriandersamen
• ½ -1 TL Kala Nimak (schwarzes Steinsalz) oder Steinsalz

1. Mungdal waschen, in einen Topf geben, Wasser hinzu fügen und mit Lorbeerblättern und Kurkuma zum Kochen bringen.
2. Wenn das Wasser kocht, die Platte herunter schalten und weiter köcheln lassen bis der Dal weich ist. Dauert ca. 25 – 30 Minuten.
3. In der Zwischenzeit Ghee auf niedriger Stufe erwärmen, Senfsaat und Fenchelsamen im Ghee bei geschlossenem Topf poppen lassen.
4. Nelken, frisch geriebenen Ingwer und Koriandersamen hineingeben und Ingwer leicht anbräunen.
5. Mungdal mit dem Gewürzsud mischen, salzen und 5-10 Minuten durchziehen lassen.

Tipp:
Salzen Sie Linsen immer zum Schluss, wenn er bereits weich ist. Denn das Kochwasser kann nur salzlos in die Zellen der Hülsenfrüchte eindringen. Mit gesalzenem Kochwasser bleiben sie hart.


Copyright - Martina Kobs-Metzger, Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin
und Autorin der „Ayurvedaküche - leicht und schnell“, erschienen im Pala-Verlag.

Kontakt:
Vital-Centrum
Kehrwieder 2
22941 Bargteheide
Tel 04532 – 3697
vital-centrum@freenet.de
http://www.ayurveda-kochschule.de

Zur Autorin: Martina B. Kobs-Metzger
Jg. 64, ist seit 1997 Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin und Köchin verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz in der Leitung von Kochkursen, Seminaren und individueller Beratung. Ihre Ayurvedaküche wurde bereits in Fernsehsendungen vorgestellt und gerne gibt Sie Ihr Wissen an Profi- und Hobbyköche weiter. Sowohl die Köche der „Drei Heidefarmen“ in Sagasfeld und Lübeln als auch im Café Fleuran in Hamburg wurden von ihr geschult. Sie ist Mitglied im Verband Europäischer Ayurveda Therapeuten (VEAT) und im Vegetarierbund.
Die Prinzipien der ayurvedischen Küche werden in ihrem Buch "Ayurvedaküche - leicht und schnell", Pala Verlag, Darmstadt anschaulich dargestellt.
Fröhlich sein und neues ausprobieren stehen im Vordergrund ihrer Kurse und Seminare


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