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Was ist Ayurveda. Eine Einführung.

09.09.2004 | von Reiner Schacker AYURVEDA ist ein Begriff aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet „Wissen vom gesunden langen Leben." VEDA bedeutet WISSEN und AYUS heißt LEBEN. Es ist die älteste überlieferte Heil- und Lebenskunst der Erde und basiert auf den geistigen Schriften Indiens, den Veden.

Ayurveda ist einerseits ein Medizinsystem, das uns gute Medikamente und Therapieformen gibt, jedoch andererseits auch schwerpunktmäßig einen reichen Schatz an vorbeugenden Maßnahmen zu Gesunderhaltung schenkt!

Ayurveda lehrt uns, im Einklang mit den wechselnden Qualitäten der Tages- und Jahreszeiten zu leben, individuell abgestimmt auf unsere Konstitution und unser Alter. Als Beispiel seien hier Dinacharya - die Tagesregeln und Rutacharya - Regeln für die Jahreszeiten erwähnt.


Dinacharya gibt ausführliche Anweisungen für die gesunde Einteilung des Tagesablaufes, beginnend mit den günstigen Zeiten zum Aufstehen, Hygieneregeln für die Morgentoilette, Ölbädern oder -massagen, Atem- und Bewegungsübungen (Yoga) zur Optimierung unserer Befindlichkeit, bis hin zur günstigen Zeit zum Schlafengehen. Auch Ratschläge für die passende Berufswahl, entsprechend unserer Konstitution und unserem Temperament, werden gegeben. Nahrungs- und Essensregeln werden mit großer Ausführlichkeit behandelt, um uns zu helfen, im Einklang mit unserer Natur gesund zu bleiben.


Rutacharya lehrt, wie wir uns gemäß der Jahreszeiten verhalten sollten. Dass wir uns im Sommer anders kleiden als im Winter, ist wohl bekannt, aber auch die Ernährung, das Schlafverhalten oder die Sexualität sollten gemäß der vorherrschenden klimatischen Bedingungen differenziert werden. Wenn wir lernen, im Einklang mit Natur und Klima zu leben, so können wir viele Krankheitsursachen von vornherein ausschalten!


Ein wichtiges Prinzip des Ayurveda-Heilwissens ist, dass die Therapie und Lebensführung abgestimmt auf die individuelle Konstitution des Menschen erfolgt. Der körperliche Bereich des Menschen wird in der Ayurveda nach seiner Konstitution beurteilt Diese wird bestimmt durch das Verhältnis Kapha - Stabilität - , Pitta - Stoffwechsel und Vata - Beweglichkeit, auf allen Ebenen. Man unterscheidet grundsätzlich 3 Konstitutionstypen. Hier gibt es eine Grundkonstitution, die immer gleich bleibt, jedoch täglichen und jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist, z.B. ist Pitta im Sommer dominanter als im Winter! Jeder Typus hat bestimmte Eigenschaften und er sollte sich - um gesund zu werden und in Harmonie zu bleiben - seiner Konstitution entsprechend verhalten, ernähren und pflegen. Für die Gesunderhaltung im körperlichen Bereich werden Ernährung, Schlaf und unser sexuelles Verhalten als wichtigste Faktoren angesehen.
Wichtig ist jedoch auch der geistig/psychische Status. Hier unterteilt Ayurveda in Sattwa - Ruhe, Reinheit, rajas - Leidenschaft und tamas - Trägheit. Hieraus ersehen wir, dass nicht nur körperliche Merkmale eine Rolle spielen, sondern auch unser geistig/psychischer Zustand. Im geistigen Bereich hängt unsere Gesundheit von unserem zwischenmenschlichen Umgang und der richtigen "geistigen Nahrung" ab. Es ist wichtig, was wir lesen, welche Gesprächsthemen uns am Herzen liegen und welche Filme etc. wir konsumieren. Auch geistige Entspannung und Gedankenkontrolle werden hier als sehr hilfreich angesehen.

Der seelische Zustand wird auch nicht außer Acht gelassen. Darunter verstehen wir unsere religiösen Neigungen und Handlungen sowie die Offenheit für höhere Ziele im Leben. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein! Zur seelischen Gesundheit trägt unser Verhältnis zu Gott einen großen Anteil bei. Religiöse Praktiken, Gottesdienstbesuche, Meditation und Gebet sind "Medizin für die Seele"

Wir sehen also, dass Ayurveda ein ganzheitliches Medizinsystem ist. Krankheitsursachen sind sowohl auf der körperlichen, der geistigen sowie auf der seelischen Ebene zu finden und beeinflussen sich auch gegenseitig. Das ist eine wichtige Erkenntnis für die Gesundheit im Ayurveda.
Ein Beispiel: Bei mangelhafter Verdauung oder falscher Ernährung bilden sich Verdauungsgifte - Ama - im Darm, die sich über den Körper ausbreiten und vielfältige Krankheiten hervorrufen. Wenn wir jedoch "geistige Nahrung" nicht verdauen oder wenn wir uns mit Angst oder Sorge belasten, kommt es zur Bildung genau der gleichen Verdauungsgifte - Ama - im Darm!

Mit Ayurveda wird uns ein Wissen vermittelt, wie wir ein bewusstes, reguliertes Leben führen können in Harmonie mit uns und den Naturgesetzen.

REINER SCHACKER, Leiter des Ayurveda-Fernkurses bei der Veden-Akademie „Burg Schöna“
Tel: (0)35028 85855 Fax: (0)35028 85 851
www.veden-akademie.de info@veden-akademie.de

 


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