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Die Wurzeln des Ayurveda und seine Grundprinzipien verstehen

Die Wurzeln des Ayurveda und seine Grundprinzipien verstehen

26.06.2020 | Die ayurvedische Lehre bietet uns ein Instrument, um Geist und Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die alten Schriften liefern uns darüberhinaus auch viele Hinweise auf einen Geistes- oder Bewusstseinszustand als Voraussetzung für unsere Gesundheit. Kai Figdor gibt in diesem Artikel einen kurzen Überblick über die Grundlagen.

Gesundheit gemäß Ayurveda

Svasthya

Svasthya wird im Ayurveda als Voraussetzung für Gesundheit angesehen. Es bedeutet, sich nicht mehr von den äußeren Dingen aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Svasthya bedeutet im Selbst gegründet zu sein. 

Praghya Aparadh - der Irrtum des Intellekts

Wer nicht mehr im Selbst gegründet ist, nicht bei sich ist, unterliegt Pragya Aparadh - dem Irrtum des Intellektes. Dies wird im Ayurveda als die letzte Ursache für Krankheit angesehen. Wer nicht bei sich ist (Svasthya), verliert sich über die Sinne in der Welt der äußeren Objekte. So kommt es zu einer Identifizierung mit der äußeren Welt, diejenige Welt die nun das wahre Sein verdeckt. Die äußere Welt ist eine Quelle der Freude, jedoch nur für den, der sich nicht darin verliert. Ein Schiff dessen Anker nicht auf dem Meeresboden liegt wird zum Spielball der Wellen, der äußeren Umstände. Der Spielball der äußeren Umstände zu sein bringt uns aus dem Gleichgewicht, was wiederum Unglücklichsein und Krankheit zur Folge hat.

Die philosophische Grundlage des Ayurveda

Samkhya Philosophie

Die Samkhya Philosophie bildet die philosophische Grundlage des Ayurveda. Im Samkhya geht man den Weg der Erkenntnis, um den Irrtum des Intellektes zu korrigieren. Da die vergängliche Welt immer wieder neue Vergänglichkeiten hervorbringt, muss Ihr ein Kontinuum zugrundeliegen. In diesem Kontinuum der Nicht-Vergänglichkeit, muss es auch latente Strukturen geben, die die Welt der Phänomene hervorbringen. 

Sattva, Rajas und Tamas

Zum Einen gibt es den Purusha, die wahre Identität des Menschen. Der Purusha ist der unbeteiligte Beobachter in dem Spiel der Schöpfung. Zum Anderen gibt es die drei Eigenschaften Sattva (Evolutionsprinzip), Rajas (Energieprinzip) und Tamas (Erhaltungsprinzip). Durch ihr Wirken entsteht die Schöpfung - wird die Schöpfung aufrecht erhalten - und durch sie vergeht die Schöpfung wieder.

Vata, Pitta und Kapha als Instrumente der kosmischen Intelligenz

Die kosmische Intelligenz überträgt dieses Dreierprinzip über die Elemente-Lehre nun auf den Menschen. Hier sprechen wir dann von Vata, Pitta und Kapha, die Regulatoren die von der die körpereigene Intelligenz gesteuert werden und so den Körper erschaffen, erhalten und wieder vergehen lassen. 

Die Elemente-Lehre

Wenn der Ayurveda und Samkhya von der Elemente-Lehre sprechen, meinen sie nicht nur die grobstofflichen Körper-Elemente Luft, Feuer, Wasser und Erde, die wir berühren können, sondern auch das, was diesen Elementen zu Grunde liegt. Kleinste Teilchen kommen zusammen, bilden Strukturen, die bestimmte Qualitäten haben und wiederum Eigenschaften hervorbringen. Eine schnelle Beweglichkeit im Raum, Hitze erzeugend, ein Fließen erzeugend oder in einer stabilen Konfiguration, Festigkeit erzeugend. Dies gilt aber nicht nur auf der feinstofflichen Ebene, auf der diese Elemente in Reinform vorliegen, sondern auch auf der gedanklichen und emotionalen Ebene. 

Von der Elemente-Lehre zu Vata, Pitta und Kapha

Auf all diesen Ebenen bewegen sich Vata, Pitta und Kapha von der körperliche Intelligenz gesteuert, die der kosmischen Intelligenz untersteht. Sie enthalten auf allen Ebenen das, was sie benötigen, um eine komplette Individualität auf der körperlichen, geistigen und emotionalen Ebene hervorzubringen, aufrechtzuerhalten und, zu gegebener Zeit, wieder vergehen zu lassen.

Die individuelle Konstitution

Das Ziel des Ayurveda ist es diese körpereigene und kosmische Intelligenz in ihrem Wirken zu unterstützen. Das ganze Spiel von Vata, Pitta und Kapha braucht einen Rahmen, in dem es wirken kann. Es ist unsere Verantwortung diesen Rahmen bereitzustellen. Dem freien Willen sei Dank.

Typische ayurvedische Gewürze Ingwer, Kurkuma, Koriander, Fenchelsamen

Das verloren Wissen

Der Ayurveda kennt die Rahmenbedingungen sehr gut. In unserer Kultur ist dieses Wissen leider verloren gegangen. Auch in Indien versickert es immer mehr in der Unwissenheit, dem Irrtum des Intellektes. Eine Neubelebung des Ayurveda kommt mehr aus dem Westen als aus dem Osten.
 

Ayurveda Selbststudium Webinar

Kai Figdor bietet ganz aktuell ein Ayurveda Selbststudium Webinar an. Dieses soll einen Beitrag leisten, die Wurzeln des Ayurveda weiter zu festigen und dieses tiefe Wissen in einer klaren und verständlichen Form zu vermitteln, dass es leicht in das Leben einfließen kann.

Nebenbei ist der Zustand des Gleichgewichtes der beste Schutz vor was auch immer kommen mag.

Bildrechte: alle Bilder Copyright Kai Figdor

 


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