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Sattwische Ernährung.

07.12.2002 | Einteilung der Lebensmittel Im ayurvedischen gibt es förderliche und schädliche Nahrungsmittel. Einige versorgen Körper und Geist optimal, andere können Körper und Geist Schaden zufügen.

Sattvische Lebensmittel
Lebensmittel mit der Qualität Sattvas bauen den Körper auf und bringen Klar-heit, Freude und Lebensenergie für alle Typen. Zu den sattvischen Lebensmitteln zählen Ghee (Butterschmalz), Honig, Vollmilch, frisches reifes Obst und Gemüse sowie Getreide und Reis. Gemüse, die über der Erde reifen, sind denen vorzuziehen, die unter der Erde reifen, da sie mehr Sonnenenergie speichern können. Ausnahmen sind Rote Beete und Karotten. Kocht der Koch, bzw. die Köchin mit einem liebevollen Bewusstsein entsteht in der zubereiteten Nahrung Sattwa.

Rajasische Lebensmittel
Lebensmittel, die die Eigenschaft Rajas enthalten, erhitzen Körper und Geist. Im Übermaß oder falsch dosiert, machen sie den Menschen rechthaberisch, agressiv und ungeduldig. Wer allerdings eher langsam, träge und gleichgültig ist, kann Rajas-Nahrung in kleinen Mengen essen. Sie aktivieren Menschen mit einer Kapha-Konstitution und bringen ihnen mehr Entschlossenheit, Aktivitätsimpulse und Durchsetzungsvermögen. Zu den rajasischen Lebensmitteln gehören unter anderen alle scharfen Gewürze, Rettich, Zwiebel und Knoblauch, Paprika, Chilis, Kaffee, schwarzer Tee sowie Alkohol und Genußmittel, die wenn überhaupt mit Vorsicht zu genießen sind. Ist der Koch, bzw. die Köchin innerlich gereizt, voller Spannungen oder zornig während des Kochprozesses wird die Nahrung rajasiisch!

Tamasische Lebensmittel
Lebensmittel mit der Qualität Tamas machen Geist und Körper müde und träge und dumpf. Sie belasten die Verdauung und begünstigen Krankheiten. Sie produzieren nahrungsbedingte Schlacken, die im Ayurveda „Ama“ genannt werden, was wörtlich übersetzt „nicht verdaute Nahrung“ heißt. Zu den tamasischen Lebensmitteln zählen: Fleisch & Pilze, Hartkäse, H-Milch, Nahrungsmittel mit Konservierungsstoffen, Tiefkühl- und Dosenprodukte, aufgewärmtes Essen, Instant-Produkte, genmanipulierte und synthetische Nahrung. Essig, der chemisch gesehen umgekippter (übersäuerter) Alkohol ist, raffinierter Zucker, industriell hergestelltes Salz und Erdnußprodukte haben Inhaltsstoffe, die sich ungünstig auf die Gesundheit auswirken.
Ein Übermaß an Alkohol wirkt auf das Nervensystem hochgradig tamasisch! Auch wiederaufgekochte Nahrung wird tamassisch. (Man sollte nur Reis, Nudeln und Getreide wiederaufkochen, und das mit etwas Ghee, das zerstört etwas von den entstandenen „freien Radikalen“ in der Nahrung!) Ist der Koch, bez. die Köchin beim Kochen müde, träge faul und verhält sich letargisch, und ist voller negativer Gedanken ist die Nahrung automatisch tamasisch. Ist es in der Küche unsauber, macht dieser Einfluß die Nahrungsmittel unrein, d.h. tamasisch!
Deshalb ist eine saubere Küche, liebevolles Zubereiten des Menüs und freudvolle Gedanken, sowie eine feine Atmosphäre eine Grund-Voraussetzung, um sattwische Nahrung zu schaffen.

Raffiniertem Zucker sind nahezu alle Vitamin- und Mineralstoffe entzogen. Er wirkt im Körper wie eine chemische Keule, weil er die Freien Radikalen im Ge-webe des Systems bindet und nährt. Nehmen Sie einfach in Maßen Rohzucker aus Zuckerrohr, Palmzucker, Ursüße oder Jaggery (indischer Rohzucker) und Honig sowie Fruchtzucker für Diabetiker. Mittlerweile ist auch bei uns Sharkara erhältlich. Ein aus Zuckerrohr verfeinerter Zucker, der als einziger Zucker basisch wirkt und Pitta-ausgleichend ist. Zuckerersatzstoffe sind keine Alternative, weil sie nachweislich die Existenz Freier Radikaler fördern. Sie werden vom Verdau-ungssystem als Fremdkörper angesehen. Wichtig bei Honig: Er darf nicht über 40 Grad erhitzt werden, da er sonst toxische Stoffe freisetzt.

Gesunde ayurvedische Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen Ghee Bei uns im Ayurveda hat Ghee fast schon den Stellenwert eines Wundermittels. In alten vedischen Texten steht, dass Ghee dasjenige Produkt ist, welches in seiner Qualität der Muttermilch am nächsten kommt und in seiner Molekularstrukur der Gehirnmasse ähnlich ist. Aus Erfahrung weiß man, dass in der Zeit, in der Babys ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden, das Verdauungssystem sehr gut funktioniert und die Ausscheidungen angenehm riechen. Auch die Babys selbst haben einen überaus angenehmen Geruch, und das feine Immunsystem ist in dieser Zeit so stark wie nie mehr wieder im Leben. Dies kommt dadurch, dass durch die Liebe der Mutter in der Milch alle Stoffe sind, die man braucht, um gut zu wachsen. Insbesondere Ojas schützt den Körper vor Krankheiten. Dieser Stoff ist in einem gesunden Baby in erhöhtem Maß vorhanden und ruft auch die starke Anziehung hervor, die Babys auf Menschen haben. In der Milch einer „glücklichen“ und gesunden Kuh stecken nahezu die gleichen wertvollen Aufbaustoffe. Um diese Qualität zu konzentrieren, geht man fol-gendermaßen vor: Man schöpft den Rahm von der Milch ab. Aus dem Rahm wird Butter gemacht. Im nächsten Verfeinerungsschritt wird die Butter gekocht und geklärt. Als Endprodukt entsteht reiner Butterschmalz (Ghee). Ghee ist frei von Eiweiß und Abfallprodukten und hat vor allen anderen Lebensmitteln den höchsten Anteil an Ojas. Aber Vorsicht, wer zuviel Ghee benutzt, schwächt seine Leber. Jedes Nahrungsmittel, das mit Ghee gekocht ist, bekommt dadurch eine Verstärkung ihrer Eigensubstanz, wird besser vom menschlichen Körper angenommen und leichter verdaut. Ghee ist der beste Katalysator, um Nahrung aufzuschließen und deren Energiegehalt zu übermitteln. Durch die Verdauung wird Ghee noch einmal so verfeinert, dass es selbst die feinsten Zellebenen durchdringt, nährt und reinigt. Darüberhinaus gilt Ghee als ein Verjüngungsmittel. Mit Ghee arbeitet auch das Panchakarma-System, die ayurvedische Reinigungskur. Panchakarma kann im Unterschied zu allen anderen Entgiftungsverfahren neben wasserlöslichen Schlacken auch fettlösliche Schlacken sowie Schwermetallablagerungen aus dem Körper entfernen. Aus den genannten Gründen wird Ghee in der ayurvedischen Küche Pflanzenölen vorgezogen. Öle werden nur sparsam eingesetzt. Kaltgepreßte Öle aus Oliven und Sonnenblumen sind aus ayurvedischer Sicht die besten Öle, weil sie leicht verdaulich und nahrhaft sind. Allerdings empfehle ich diese diese Öle nicht zum Ausbacken nehmen. Zum Ausbacken eignet sich gut Kokosnussfett. Mit Ghee kann man auch gut ausbacken, es darf jedoch nicht zu hoch erhitzt werden, da es sonst schnell verbrennen kann. Sobald das Ghee anfängt zu qualmen ist es schon zu heiß. Bitte benutzen Sie nur hochwertige Öle. Billige Öle sind meist aus schwer verdaulichen Erdnußölen. Schlechte Öle produzieren Blähungen. Auch Soja-Öle sind zu meiden, da sie schwerverdaulich sind und oft aus genmanipulierten Pflanzen gewonnen werden.
Auzug aus einem Artikel von Frank W. Lotz, Autor von "Himmlisch Kochen..." ISBN 3-930264-34-X, http://www.ayurveda-gewuerze.de

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