Angststörungen: Diagnostik, Prävention und Therapie aus Sicht des Ayurveda

Was ist Angst - was sind Angststörungen?

Angst - Definition im Allgemeinen

Angststörungen lassen sich im Wesentlichen in drei Subtypen unterteilen: Phobien, Panikattacken und Generalisierte Angststörungen. Typische Symptome für Angststörungen sind Angstgefühle, große Sorgen, Vermeidungs- und Rückzugsverhalten sowie somatische Symptome.

Ihre körperlichen Symptome beschrieb schon Anfang des 17. Jahrhunderts der anglikanische Geistliche und englische Schriftsteller Robert Burton (1577-1640) in seinem Hauptwerk Die Anatomie der Melancholie über die Angst:

„Viel Beklagenswertes ruft die Angst im Menschen hervor: Röte, Blässe, Zittern, Schweiß. Mit einem Male schüttet sie Kälte und Hitze über den ganzen Körper, führt zu Herzklopfen oder Ohnmacht. Oft befällt sie Männer, die sich in der Öffentlichkeit zeigen oder dort gar reden sollen."

Angst - Der Begriff in der Charaka Samhita

Mit einer anderen Terminologie, aber durchaus vergleichbar mit der in den modernen Wisschenschaften beschriebenen Angst, führt Charaka in der Charaka Samhita in Chittovega (Angst) als Manas Vikara (geistige Erkrankung) ein: Die Gunas (Wesensmerkmale) von Chittovega sind Rajas und Tamas, womit es allen anderen Manas Vikaras gleicht. In der Pathogenese spielen Prana, Udana, Vyana Vayu, Sadhaka Pitta und Tarapaka Kapha eine Rolle. Durch den Asharaya-Ashrayi Bhava, der Interdependenz zwischen Manas und seiner feinstofflichen Umgebung ist auch Hridaya (Herz) betroffen und damit auch die Manovaha Srotas.

DIAGNOSTIK bei Angststörungen

ANAMNESE

Hamilton Angst-Rating-Skala; Interviewplan für Angststörungen; EKG.

ÄTIOLOGIE

Genetische Disposition oder Vererbung; hormonelles/biochemisches Ungleichgewicht (Serotonin und Dopamin); Persönlichkeitstyp; soziale Faktoren; Vorerkrankungen; Drogen und andere Substanzen, wie Beruhigungsmittel, Steroide usw.

RISIKOFAKTOREN

Weibliches Geschlecht sowie fehlende Mittel zur Bewältigung des täglichen Bedarfs.

PATHOGENESE

Das sympathische Nervensystem kann sich im Zustand konstanter Spannung befinden.

KLINISCHE SYMPTOMATIK

Herzklopfen; Atemnot und Nervosität; Brustschmerzen; Zittern; Schwindel und Ohnmacht; Schlaflosigkeit; Anorexie; Kopfschmerzen; Parasthenie und Schwäche; Müdigkeit.

DIFFERENTIALDIAGNOSTIK

Posttraumatische Belastungsstörung; Phobien; Alkoholismus.
 

PRÄVENTION bei Angststörungen

1. Madhura Rasa Pradhana Ahara, als eine Ernährungsweise mit einem hohen Anteil an süß schmeckender Nahrung (nicht unbedingt zuckerhaltig!).

2. Sadvritta Palana, eine ethische und positiv motivierte Lebensführung.

3. Yoga und Meditation.

4. Vermeidung der Angstursache.

5. Vermeidung ungesunder Lebensmittel.

6. Verzicht auf Kaffee, Tee, Softdrinks, scharfe Speisen, Alkohol und Rauchen.

7. Vermeidung von Stressfaktoren.
    

THERAPIE bei Angststörungen

Die von der Autorin umfangreich aufgeführten Therapieansätze bei Angststörungen u.a. die ärztliche Beratung, Nidana Parivarjana, eine Vata-ausgleichende Lebensführung (Tagesroutinen, Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Gebet, Pranayama, Yoga, Marma-Punkte), eine Vata-ausgleichende Ernährungsweise, Panchakarma-Therapien und die Verordnung von Arzneimitteln - lesen Sie direkt in der Ausgabe 2019 - 2 des Ayurveda Magazins

Die Autorin dieses Artikels, Kritika Pandey, ist Assistenzärztin am Chaudhary Brahm Prakash Ayurved Charak Sansthan Hospital, einem staatlichen Ayurveda-Lehrkrankenhaus in New Delhi.

Wir danken Gayatri Puranik für die Zurverfügungstellung des Artikelausschnittes. Bei Interesse können Sie hier direkt Zeitschriften bestellen.