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Doshas – was es damit auf sich hat

Doshas – was es damit auf sich hat

09.12.2020 | Sicher haben Sie schon mehrfach gelesen, dass Ayurveda den Menschen nach seinen Doshas betrachtet. Ein Dosha ist nichts als die Grundenergie des Menschen. Es gibt grundsätzlich die folgenden sieben Formen:

Die sieben Grundenergien (Doshas)

Grundenergie / Elemente

  1. Vata / Äther/Luft – weht
  2. Pitta / Feuer/Wasser – kocht
  3. Kapha / Erde/ Wasser – klebt
  4. Vata/Pitta / Mischtypen
  5. Vata/Kapha / Mischtypen
  6. Pitta/Kahpa / Mischtypen
  7. Vata/Pitta/Kapha / Tri –Dosha -Typ


Was aber bedeutet dies für uns?

Ein bestimmter Typ zu sein bedeutet nichts anderes, als das wir anfällig sind für Störungen, die diesem Dosha zugeordnet sind. Störungen entstehen erst, wenn die Doshas nicht mehr im Gleichgewicht sind. Dieses aufrecht zu erhalten, ist unser Ziel!

Merkmale der Vata-Energie


Bildnachweis: Lisa Runnels auf Pixabay

Bei Vata sehen wir das Element Luft, Luft ist Bewegung. Vata steuert also alles im Körper was sich bewegt, z.B. die Wärme durch den Körper. Vata- Menschen haben oft kalte Hände/Füsse, sind leicht zu begeistern, haben viele tolle Ideen, sind gerne in Bewegung, neigen aber auch dazu, sich zu verzetteln.

Merkmale der Pitta-Energie


Photo by Morgan Sessions on Unsplash

Bei Pitta sehen wir, dass Feuer übermäßig entzünden. Ohne Feuer würden wir aber sicher frieren und unsere Verdauung würde wohl ganz schlecht arbeiten. Feuer verbrennt. Es hat also etwas mit unserer Verdauung, dem Verbrennen der Nahrung und der Steuerung des Stoffwechsels zu tun – auch mit dem geistigen Verarbeiten.

Merkmale der Kapha-Energie

Kapha gibt uns mit Wasser und Erde die Stabilität. Ohne Kapha wäre unser Körper nicht zu sehen, denn er besteht aus Wasser und Erde. Kapha ist daher zuständig für die Bildung von Gewebe und Körperflüssigkeiten. Wasser und Erde sind aber auch schwer und geben „Bodenhaftung“. Wenn Kapha zu schwer wird, würde dies bedeuten, dass dieser Mensch träge oder übergewichtigt wird. Damit ist aber noch nicht jeder übergewichtige Mensche ein Kapha-Typ.

Auch braucht es jede der drei geistigen Eigenschaften. So hat Vata oft tausend Ideen, ist kreativ. Pitta hilft die Entscheidung zu treffen, ist zielorientiert. Kapha hat die nötige Ruhe und Beständigkeit, etwas auch wirklich duchzuführen.

Die Doshas bestimmen aber auch den Tag, die Jahreszeiten, das Klima und selbst die Lebensabschnitte.

dosha kapha - beginn, entwicklung einer festen form
Bildnachweis: PublicDomainPictures auf Pixabay
 

So ist das Kleinkindalter z.B. Kapha, es muss Gewebe aufbauen. Ab der Pubertät beginnt die Pitta Zeit mit viel feuriger Aktivität und im Alter dominiert die Vata Zeit, die Zeit des Umbruchs.

  • Kapha = Beginn, Entwicklung einer festen Form
  • Pitta  =   Manifestation von Energie
  • Vata  =   Abnahme der festen Form und deren Ablegen


„Keine Zukunft vermag gutzumachen, was Du in der Gegenwart versäumt hast“

(Albert Schweitzer  1875 – 1965)

Haben Sie gewusst, dass…

  • 30% der Gesundheitskosten durch Fehlernährung entstehen ?
  • die Leber auch ohne Alkohol geschädigt werden kann ?
  • Kennen Sie in Ihrem Umfeld Menschen, die scharfes Essen gut vertragen und andere, bei denen es eben nicht so ist ?
  • Sind Sie manchmal müde nach dem Mittagessen und manchmal topfit ?

     

Das Wechselspiel zwischen den Doshas

Das Grundlegendste im Ayurveda ist, das dem Menschen innewohnende Gleichgewicht der Bioenergien (Doshas) aufrecht zu erhalten, das Fehlende zu ergänzen, die Verdauung zu fördern und die Nahrung auf die Tages*- und die Jahreszeit* abzustimmen.
All dies dient langfristig dazu, die Entstehungsursache von Krankheiten, das Ungleichgewicht der Doshas - erkennbar in der Vikriti, der momentanen Konstitution - , zu beseitigen. Jeden Tag werden neue Zellen aus der Nahrung aufgebaut. Es dauert oft lange, bis wir Störungen wahrnehmen und deshalb auch nicht wenige Tage, bis wir sie beseitigt haben. Die Wirkung kann oft erst nach einem Monat wahrgenommen werden, da es so lange braucht, bis sich auch die tieferen Gewebe neu gebildet haben, Chemie wirkt da natürlich schneller. Diese beseitigt aber nur die Symptome.
Die Ernährung und die Lebensweise richten sich also nach der aktuellen Konstitution (Vikriti), den jeweils vorherrschenden Doshas. Diese ist jedoch immer nur ein Teil des Gesamten. Nicht nur die Lebensmittel, sondern auch die Art wie wir essen, ist bedeutsam. Sich darauf einzustellen, wird Zeit erfordern, denn der Organismus braucht Zeit, sich umzustellen und neue Zellen zu bilden.

dosha vatta - abnahme der festen form und deren ablegen
Bildnachweis: coombesy auf Pixabay


Beispiele:

  • Eine aus Früchten und Gemüsen bestehende Diät kann stark abführend wirken oder viel Darmgas bilden (vor allem bei Fleischessern).
  • Auch sich von bestimmten Nahrungsmitteln zu befreien hat Folgen, genau so wie die Entwöhnung von Zigaretten. Genussmittel, wie z.B. Schokolade oder Kaffee, können ebenso eine Art Abhängigkeit erzeugen.
  • Auch die Tages- und Jahreszeiten haben einen Einfluss auf die Doshas – ebenso das Klima, in welchem wir uns gerade befinden.

 

Prakruti und Vikruti


Bildnachweis: Photo by Chris Ensey on Unsplash

Ihre körperliche Konstitution beschreibt Ihr inneres Gleichgewicht

„Prakruti“* kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie „natürlicher Zustand, ursprüngliche Schöpfung“ (pra = original; kruti = Schöpfung). Es stellt also unsere natürliche Konstitution dar – die bestimmte Zusammensetzung der Doshas Vata, Pitta und Kapha, die wir seit Geburt in uns tragen vorherrscht. Das ist unsere Basis.

Alle Menschen haben eine individuelle Kombination der Elemente Vata, Pitta und Kapha.

Diese ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Meistens ist ein Dosha bei einer Person dominierend, man spricht dann von einem bestimmten Dosha-Typ (z.B. Vata-Typ). Es gibt natürlich auch Mischtypen (z.B. Vata-Pitta- oder Pitta-Kapha-Konstitution). Eine Vata-Pitta-Kapha-Konstitution, die sogenannte Tri- oder Sama-Dosha-Konstitution, besitzen nur wenige Menschen. Bei ihnen ist das natürliche Gleichgewicht in Körper und Geist von Geburt aus besonders groß.

Idealerweise bleibt unsere natürliche Konstitution in ihrer jeweiligen Balance erhalten.

Dabei beeinflusst die andauernde Wechselwirkung mit unserer Umwelt unsere Prakruti zu jeder Zeit. Ein gesunder Körper erhält ein dynamisches Gleichgewicht mit der Umwelt. Das bedeutet, er gleicht beispielsweise kaltes Wetter (erhöhtes Vata) gut im Körper aus, sodass wir mit Kälte umgehen können, stabil bleiben und weniger krankheitsanfällig sind. In diesem dynamischen Prozess unterscheidet sich unsere jeweilige Konstitution also immer leicht von unserer natürlichen. Unser aktueller Zustand wird als „Vikruti“* – also unsere momentane Konstitution – bezeichnet und bedeutet so viel wie „Veränderung, nach der Schöpfung“ (vi = nach; kruti = Schöpfung).

Die Doshas in Dysbalance

Das Vikruti unterliegt ständiger Veränderung, je nachdem welchen Umwelteinflüssen wir ausgesetzt sind. Unsere momentane Konstitution sollte jedoch immer möglichst mit unserer natürlichen Konstitution übereinstimmen! Je mehr sich Prakruti und Vikruti voneinander unterscheiden, desto größer ist folglich das Ungleichgewicht der Doshas, desto leichter können sich Krankheiten und mentale Überlastung einstellen, die durch die Dysbalance hervorgerufen werden. Je größer die Unausgewogenheit der Doshas, desto schwerer äußern sich die Erkrankungen. (JK)

* verschiedene geläufige Schreibweisen u.a. auch Prakriti bzw. Vikriti

 

Titelbild: Photo by Morgan Sessions on Unsplash

 


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