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Ayurveda und spirituelle Entwicklung

Ayurveda und spirituelle Entwicklung

30.01.2019 | Einer der Leitsätze des Ayurveda sagt, dass wir ein erfülltes, gesundes Leben in der materiellen Welt leben sollen, ohne jedoch unsere Wurzeln zum Göttlichen zu vergessen. Im Ayurveda wird nicht nur Wert auf körperliche und geistige Gesundheit gelegt, sondern es wird auch die seelische Entwicklung durch spirituelles Leben - mit dem Ziel der Vervollkommnung unserer ewigen Beziehung zum göttlichen Vater - empfohlen. Von Reiner Schacker

Was ist Ayurveda?

Ayurveda bedeutet "Wissen vom Langen, harmonischen, gesunden Leben" und ist eine jahrtausendealte Gesundheits- und Lebenslehre für jeden, gleich, welcher Rasse, Religion und Kultur er angehört. Ayurveda ist ein ganzheitliches Gesundheitssystem, das die natürliche Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele fördert, d.h. Ayurveda betrachtet den Menschen als unteilbare Einheit von Körper, Geist und Seele. Der Ursprung von Ayurveda sind die VEDEN, die hl. Bücher Indiens.

Spirituelles Leben ist Teil des Ayurveda

Einer der Leitsätze des Ayurveda sagt, dass wir ein erfülltes, gesundes Leben in der materiellen Welt leben sollen, ohne jedoch unsere Wurzeln zum Göttlichen zu vergessen. Im Ayurveda wird nicht nur Wert auf körperliche und geistige Gesundheit gelegt, sondern es wird auch die seelische Entwicklung durch spirituelles Leben - mit dem Ziel der Vervollkommnung unserer ewigen Beziehung zum göttlichen Vater - empfohlen.
 

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Photo by Mattia Faloretti on Unsplash

Alle Aspekte des Menschen werden erfasst

Es ist deshalb nur natürlich, dass Ayurveda alle Aspekte des Menschen umfasst.

  • den körperlichen
  • emotionalen
  • mentalen und
  • den seelisch/geistigen Aspekt.
     

Die Seele - unser wahres Ich

Die Seele, unser wahres Ich, ist ihrem Wesen nach spirituell, göttlich und unvergänglich.

Die Seele ist eingehüllt von 3 Körpern, dem grobstofflichen, physischen Körper, welcher noch von zwei feinstofflichen Körpern, dem Astral- und Kausalkörper umgeben ist.

Die Seele ist von göttlichem Wesen und qualitativ eins mit Gott. Nur quantitativ unterscheidet sie sich von der Allmacht Gottes. Der Mensch verfügt daher über schöpferische Qualitäten und sollte daher mit seinen Gedankenkräften sorgsam umgehen.

Da die Seele keine Dualitäten (Gegensätze) kennt, muss sie in der materiellen Welt - der Welt der Dualität - einen physischen Körper annehmen, um leben zu können. Dieser Körper stellt das Werkzeug der Seele dar, Gott weilt im Herzen als Überseele bzw. innerer Meister (Param-Atman). Sie ist der göttliche Begleiter auf unserem Weg im Kreislauf der Geburten.

Gott (oder der innere Meister) spricht zu uns in Form unserer Intuition, die wir aber nur in der Stille vernehmen. Nur so können wir Führung von Ihm bekommen, Sein Werkzeug sein und Seinen Willen erfüllen.

Was geschieht, wenn man stirbt?

Beim Tode einer Person stirbt nur der physische Körper ("Asche zu Asche, Staub zu Staub"). Der Astralkörper geht mit der Seele vorerst in die feinstoffliche Astralwelt, um zur gegebenen Zeit mit der Seele in einen neuen physischen Körper zu inkarnieren. Er ist die Ursache für Talente, Begabungen, Zu- und Abneigungen etc.

 

Gelebte Spiritualität der Ayurveda-Ärzte

Bei den traditionellen Vaidya - Ayurveda-Ärzten ist es selbstverständlich, dass sie, wenn sie Arzneien für ihre Patienten herstellen, dabei beten. Ihr Bewusstsein ist auf das Göttliche eingestellt, der Arzt wird so zum göttlichen Instrument. Dass diese so zubereiteten Heilmittel eine höhere Heilqualität haben, mit höherer Schwingungskraft potenziert sind, erklärt sich von selbst. Spiritualität gehört selbstverständlich zum trad. Ayurveda-Arzt (Vaidya), so wie in früheren Kulturen Ärzte zugleich auch Priester waren und umgekehrt.

Bei meinem Praktikum in Puna/Indien in ayurvedischen Kliniken konnte ich sehen, wie die Ärzte, bevor sie zu den Patienten gingen, Gebete verrichteten. Spiritualität und Ayurveda sind dabei natürlich verknüpft und die Spiritualität wird im Alltag gelebt.

Spirituelle Empfehlungen auch für den Alltag

Ein ganz wichtiger Bereich des Ayurveda umfasst neben den verschiedenen Medizinzweigen und Therapien (Musik, Panchakarma-Reinigung, Ölmassagen) auch Anweisungen für die Tagesgestaltung (Dinacharya). Diese beinhalten selbstverständlich neben den Empfehlungen für die richtige Körperpflege, Lebensweise, Ernährungslehre auch Praktiken, die die Spiritualität des Menschen fördern und damit die innere Harmonie und das spirituelle Bewusstsein wecken. Jeder Mensch trägt ja in sich das Göttliche, nur ist es mehr oder weniger unbewusst verschüttet.
 

Die Basis der Gesundheitsvorsorge besteht aus 3 Hauptbereichen:

1. für die körperliche Gesundheit gibt es die richtige, individuelle Ernährung, Körperpflege, Hygiene, Massagen, Aufbau- und Regenerationsmittel (Rasayana),

2. für die körperliche, motionale und mentale Gesundheit gibt es Empfehlungen für die richtige Lebensweise, Ethik, Psychohygiene und

3. für die Gesundheit von Seele und Geist und die Entfaltung der Spiritualität gibt es Hatha-Yoga mit Atemübungen zur Beruhigung des Geistes und Körperübungen, wie den Sonnengruß zur Harmonisierung von Körper, Geist und Seele, Karma-Yoga - den Weg selbstlosen Dienens zur Kontrolle unseres Egos sowie Bhakti-Yoga - den Weg der Hingabe zur Entwicklung der Liebe zu Gott durch Meditation, Gebet und Gottesdienst.
 

Der Ayurveda zielt darauf ab, die Spiritualität zu fördern

Alle Lebensregeln im Ayurveda zielen darauf hinaus, den Menschen in feinere Lebensgewohnheiten zu führen, die ihn in höhere Schwingung bringen, und ihm mehr Sinnerfüllung, Freude, Gesundheit und Harmonie und Bewusstseinserhebung schenken. Harmonie des Geistes führt zur Gesundheit des Körpers und zur Heilung der Emotionen und Gedankenmuster - richtige Körperpflege, Ernährung und Lebensweise fördert wiederum die Spiritualität.
 

Die Identifikation mit dem Körper ist die wahre Ursache von Krankheit

Meditation und Andacht, unsere Gedanken und Gebete zu unserem Göttlichen Vater sind sehr wichtig für unsere geistige Gesundheit, die wiederum dem Körper zugutekommt. Geistiger Friede, Ruhe und Ausgeglichenheit lassen uns achtsamer und weniger hektisch mit dem Leben umgehen. Wir kommen in die Lage, die innere Zufriedenheit und Freude des Herzens und der Seele zu spüren und bewusst zu empfinden. Dadurch werden wir auch unabhängiger von der zeitweiligen Zufriedenheit und dem Glück, welche uns die Sinne und ihre Objekte bieten. Im Yoga wird dieser Vorgang - Pratyahara genannt, was so viel heißt wie "Zurückziehen der Sinne von der äußeren Welt in unser Inneres". Wir als Seele sind von Natur aus Sat - ewig - Chit - voller Wissen und Ananda - von reinster Glückseligkeit. Nur der Körper bzw. die Identifikation mit dem Körper bringt uns Schmerz, Kummer und Leid, da er von Natur aus begrenzt, d.h. sterblich ist. Er ist unwissend, d.h. Illusionen und Täuschungen unterworfen und mit einer Vielzahl von Möglichkeiten zum Leiden ausgestattet. So ist eigentlich die Identifikation mit dem Körper die wahre Ursache für Krankheiten.

Gebet und Meditation

Immer, wenn wir in Gebet und Meditation den Schleier der Täuschung lüften und uns mit unserem wahren, unsterblichen Selbst - dem Atman - verbinden, so ist dies ein wichtiger Weg zur Gesundheit.

 

Möchten Sie Ihr Wissen über Ayurveda vertiefen, darf ich auf meine Bücher "Das Ayurveda Lebensbuch" und "Ayurvedakuren, Verwöhnprogramm für Gesundheit und Schönheit", verweisen.

ayurveda-portal-lebensbuch-schacker       ayurveda-portal-kuren-schacker

von Reinhart Schacker (Autor), Monika Schacker (Autor)

 

Titelbild: Photo by Frida Aguilar Estrada on Unsplash


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