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Heuschnupfen – schulmedizinisch betrachtet und aus ayurvedischer Sicht

18.05.2004 | von Heike SeegebarthEs ist Mai, die Natur zeigt sich schon seit einigen Wochen von ihrer schönsten Seite, alles ist am blühen und es fängt wieder neues Leben in der Natur an. Man kann den Pflanzen fast beim Wachsen zusehen. Doch mehr und mehr Menschen können das nicht mehr richtig genießen. Schon ein Spaziergang kann für manche quälend sein und unangenehme Folgen haben, wie z.B. Niesen oder Augenjucken.


In meiner Schulzeit gab es nur einen Klassenkameraden, der unter Heuschnupfen litt. Heute sind es weitaus mehr Betroffene: in Deutschland leidet inzwischen jeder sechste darunter. Nach Umfragen stellte das Robert-Koch-Institut in Berlin fest, dass der allergische Schnupfen von 1990 bis 1998 um 70% zugenommen hat.

Fördernde Einflüsse können Luftverschmutzung, Virusinfektionen, auch häufig auftretende Grippe oder Verschleimung sein. Mit anderen Worten: erst wenn eine geschwächte Immunität da ist kann eine Allergie anfangen. Andere begünstigende Faktoren sind Rauchen, psychischer Stress und auch der Mangel an Muttermilch in der Säuglingsphase.

Auch kann die häufige Einnahme von Aspirin oder Sulfasalazin (Wirkstoff, der bei der entzündlichen Darmerkrankung Colitis Ulzerosa eingesetzt wird)  zu allergischen Atemwegserkrankungen führen (Davidson`s Principles and Practice of Modern Medicine, Macleod)

In der DDR hatten vor der Wende prozentual gesehen viel weniger Menschen Heuschnupfen als im Westen des Landes. Es wird angenommen, dass der nicht so dichte Verkehr, seltene Haltung von Haustieren und das erlaubte Durchmachen von Infektionserkrankungen bei Kleinkindern im Kindergarten zu diesem Unterschied beitragen. Es ist gut wenn Kinder im ersten Kindergartenjahr Infektionserkrankungen durchmachen können, damit der Körper eine natürliche Immunabwehr erwirbt. Wird immer gleich Antibiotika gegeben, lernt der Körper nie sich  richtig zu wehren, dadurch bleibt die eigene Immunität reduziert. Kinder die auf dem Land aufgewachsen sind, haben weniger Probleme, da sie durch ihr Umfeld mit mehr Bakterien und Keimen in Berührung kommen und dadurch kann ihr Immunsystem auch besser zwischen Freund und Feind unterscheiden. In Süddeutschland reagieren mehr Menschen allergisch auf Graspollen als in Norddeutschland, hierbei können wir sehen, dass auch der Wohnort einen begünstigenden Einfluss ausüben kann.

Und nicht zuletzt hat auch unsere Ernährung einen Einfluss: mehr als heimisches Obst und Gemüse essen wir importierte Ware, die mit den unterschiedlichsten chemischen Mitteln haltbar gemacht werden um den langen Transport zu überstehen. Auch sind die wenigsten unserer Nahrungsmittel natürlich angebaut oder hergestellt worden, wir müssen nur mal auf die Inhaltsstoffe unserer Nahrungsmittel schauen (das ist ein Thema für sich).

Das Geschehen in unserem Körper: Was passiert beim Heuschnupfen?

Erklärung der Modernen Medizin:
Der Körper hat eine überschießende Histaminproduktion (der Stoff der die allergischen Reaktionen beim Heuschnupfen hervorruft)

1.      Das allergische Geschehen beginnt damit, dass wir im „ersten Jahr“, nur die Pollen einatmen, der Körper reagiert in sich darauf, zeigt aber noch keine allergische Reaktion. Der Körper sensibilisiert sich erst mal nur. Der Körper fängt an antigenspezifische Lymphozyten zu bilden um sich gegen die Pollen (Antigene) zu wehren. Durch die Nase atmen wir die Pollen ein und sie werden vom Organismus aufgenommen. Nach wiederholtem Einatmen der Pollen kommt es zu einem Kampf im Körper.

2.      Nimmt der Körper im nächsten Jahr noch mal die gleichen Pollen, z.B. Birke, auf, dann kommt es erst zu einer allergischen Reaktion.                          (Anmerkung: Warum auf einmal? Beim „ersten Kontakt“ mit den Pollen kommt es erst nur zu einer Ansammlung und im nächsten Jahr zur allergischen Reaktion .Was heißt erster Kontakt? Sind wir nicht schon im ersten Frühling unseres Lebens mit allen Pollen in Kontakt gekommen? Ist es jetzt für jeden gefährlich den Duft einer Blume oder etwas Blühendem einzuatmen, weil wir dann Pollen einatmen, die später zu Heuschnupfen führen?)

3.      Wird der Kampf nicht gestoppt, nicht behandelt, wird der Heuschnupfen von Jahr zu Jahr stärker da immer mehr Antikörper im gesamten Körper (nicht nur in den Augen und der Nasenschleimhaut) entstehen. Deshalb kann man auch die IgE Werte, die Werte die eine Allergie anzeigen, im Blut messen. Auch in der Allopathie werden bei der Behandlung  bei der Hyposensibilisierung die Medikamente in den Oberarm gespritzt. Auch in der Allopathie wird, wie in Ayurveda, nicht nur eine lokale Behandlung, mit Augen- und Nasentropfen, gemacht. Auch in Ayurveda ist es deshalb wichtig bei der Behandlung von Heuschnupfen nicht nur den Kopfbereich zu behandeln, sondern auch die Verdauungskraft zu stärken.

Die Produktion des Histamins, ist eine gesunde und notwendige Reaktion des Körpers, der bei der Umwandlung der durch die Nahrung aufgenommener Eiweiße in Aminosäuren entsteht.  (Daraus lässt sich folgern, dass eine zu eiweißreiche Ernährung, das heißt auch zuviel Fleisch und Milchprodukte zwangsläufig zu einer vermehrten Histaminproduktion im Körper führen kann).  Somit handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung. Von einer Stoffwechselerkrankung spricht man dann, wenn die Umwandlung der Nahrungsbestandteile und Stoffe die wir aufnehmen um sie in die Bausteine aus denen unser Körper besteht, entweder zu wenig, zu viel oder nicht richtig funktioniert. Wenn unser Verdauungsfeuer nicht gut ist, kann der Körper nicht vollständig Verdautes aufnehmen, und baut sich aus „halb verdautem“ auf. Es kommt zu ungewollten Nebenprodukten, Schlackenstoffen, (wie bei einer Kerze die stark rußt) die sich je nachdem wo die Schwachstelle ist ablagern. Diese Schlackenstoffe rufen Erkrankungen hervor. Durch die Belastung mit vielen Schlackenstoffen wird auch die Abwehr geschwächt. Wenn es zuviel wird manifestiert sich eine Erkrankung.

Histamin ist aber auch notwendig für unseren Körper zur Wundheilung und zur Heilung bei Verbrennungen oder Entzündungen. Auch für die Weiterleitung der Nervenimpulse im Zentralnervensystem des Gehirns (im Hypothalamus) ist Histamin notwendig. (Hier kann man auch den Zusammenhang mit der Psyche nachvollziehen: durch einen ausgeglichenen psychischen Zustand können die Symptome beim Heuschnupfen gemildert werden).

Schulmedizinische Behandlung:
Es gibt in der Apotheke viele Mittel gegen die Symptome des Heuschnupfens zu kaufen, aber Vorsicht: manche davon können wieder weitere Allergien auslösen! Die meisten Tabletten beinhalten Antihistaminika um die überschüssige Histaminproduktion im Körper zu bremsen. (Wirkt also auch psychisch etwas lähmend, bzw. die Wundheilkraft reduzierend.
Die Behandlung die am häufigsten durchgeführt wird ist die Hyposensibilisierung. Im Spätherbst wird angefangen, die Allergie hervorrufenden Stoffe wöchentlich in einer kleineren Menge zu spritzen. Diese Behandlung soll drei Jahre durchgeführt werden um einen Erfolg erzielen zu können. Es besteht jedoch  das Risiko, dass der Patient darauf stark allergisch reagiert. Diese Behandlung kann auch nur durchgeführt werden wenn man nicht gegen zu viele unterschiedliche Pollen und Gräser allergisch reagiert. Auch kommt es nicht selten vor, dass eine Person während oder nach der Hyposensibilisierung auf einmal auf etwas anderes allergisch reagiert.
Vermeiden des Allergens, also der Blüte des entsprechenden Baumes oder Gräser aus dem Weg zu gehen; Aufenthalt am Meer

Antihistaminika: um das im Körper freigesetzte Histamin in seiner Wirkung zu hemmen. Ihre Wirkung ist meist unbefriedigend, außerdem rufen sie z.T. erhebliche Müdigkeit hervor (Innere Medizin, Linus Geisler erschienen im Kohlhammer Verlag)  
Intalâ (Dinatriumcromoglicinum) verhindert die Freisetzung von Histamin, Serotonin, Prostaglandinen etc. Wird prophylaktisch bei allergischem Asthma und Schnupfen vor allem bei jungen Menschen angewandt
Immunsuppressiva, Kortikoide und Zytostatika: alle drei wirken durch die Unterdrückung des Immunsystems, dadurch wird aber auch die natürliche Infektabwehr herabgesetzt, dadurch kann es wieder zu Komplikationen wie Lungenentzündung, oder Blutvergiftung führen oder zumindest zu einer allgemeinen Infektanfälligkeit. Hochdosiertes Kortison birgt die Gefahr einer Entstehung eines Magengeschwürs oder Cushing Syndrom (Vollmondgesicht, Muskelschwund, Stammfettsucht, Osteoporose, Schwäche, Ausbleiben der Mensis, vermehrter Haarwuchs im Gesicht bei Frauen...).
E25 (Xolair). Es wurde ein neues Mittel in der Berliner Charité entwickelt. Es ist ein gentechnisch entwickelter Stoff, der aus menschlichen Proteinen und Proteinen der Maus hergestellt wurde. Es wird wahrscheinlich September 2004 von der Firma Novartis in die Apotheken kommen. Dieser genmanipulierte Stoff soll in schweren Fällen Linderung verschaffen und wurde vor allem an Kindern ausprobiert.
 
Heuschnupfen aus ayurvedischer Sicht:
Warum kommt es eigentlich dazu?


Unser Körper ist wunderbar, er kann vieles wegstecken, aber irgendwann wird es ihm zu viel und er will alles loswerden und versucht sich selbst zu reinigen.

Das Problem des Heuschnupfens kommt nicht nur von der Umweltverschmutzung oder äußeren Faktoren. Die Pollen sind nur die Reize die das eh schon gestörte Kapha Dosha im Kopfbereich provozieren. Da Kapha aber eine Eigenschaft hat alles festzuhalten, bleibt auch dieser Vorgang im Körper, es kommt zu einer übermäßigen Histaminausschüttung. Die unangenehme allergische Folgeerscheinung des Histamins ist Jucken, deshalb auch Jucken im „Kapha Haus“ dem Kopfbereich (genauer: oberhalb des Schlüsselbeins), also Augen und Nase, eventuell Gaumen.
Die Störung des Kapha- Dosha fängt schon im im Winter an: Wie sich im Winter der Schnee in den Bergen ansammelt, so sammelt sich auch der Schleim im Kapha Haus an. Es sammelt sich aber erst nur an. Auch in der Natur macht der Schnee noch keine Probleme so lange er liegen bleibt. Kommt aber die Sonne im Frühling dazu, schmilzt der Schnee und fließt in die Täler und führt zu Überschwemmungen. Die Schleimprobleme im Frühling sind sozusagen Überschwemmungen in uns.
Essen wir im Winter zu viele kalte Sachen, wie Salat, Rohkost, Mandarinen und Orangen (wirken kühlend und verschleimend), Brot und Käse, oder zuviel Milchprodukte oder fette Braten, dann sammelt sich Kapha an, die Folgen sehen wir aber erst im Frühling bei der „großen Schneeschmelze“.

Heuschnupfen und die Verdauung– die zentrale Rolle der Verdauung

In Ayurveda ist immer die Verdauungskraft das zentrale Thema, wie auch hier bei Heuschnupfen. Der Bereich der inneren Medizin heißt im Ayurveda: Kaya Chikitsa,  übersetzt: „die Behandlung des Feuers“, oder wie schaffe ich es das Feuer im optimalen Maß zu bekommen und zu halten?

Hierbei geht es um das Feuer im Allgemeinen: Verdauungsfeuer, Feuer in den unterschiedlichen Geweben (Stoffwechselfunktion), aber auch das emotionale Feuer, da man in Ayurveda immer Soma (Körper) mit der Psyche in direktem Zusammenhang sieht.

Man sollte sich den Körper so vorstellen: in der Mitte sitzt unser Feuer, (das Pitta-Haus, in dem die Hauptverdauung stattfindet, unterer Teil des Magens und Dünndarm) wie bei einem Grill, von unten muss genug Luft (das Haus von Vata liegt unterhalb, also im Dickdarm) zugeführt werden, dass das Feuer gut brennt. Oben auf dem Grill liegt das Fleisch oder Gemüse (Kapha-Haus: vom Mund bis zum oberen Teil des Magens). Glühen die Kohlen nicht gut genug oder zu stark, wird die Ware die zu grillen ist nicht richtig durchgebraten, das Feuer qualmt nur (Blähungen) oder verbrennt sogar.

Diese Erscheinungen können auch schon Jahre lang anhalten, bevor sich der Heuschnupfen manifestiert. Brennt das Feuer gut, dann kann sich kein Schleim bilden, er wird gleich „verbrannt“. Wenn man jemanden mit Heuschnupfen behandelt ohne das Verdauungsfeuer mit zu behandeln, dann behandelt man immer nur symptomatisch! Aber wichtig ist in Ayurveda darüber hinaus, dass nicht die Erkrankung alleine nach „Schema F“ behandelt wird, sondern dass geschaut wird, welche Person die Erkrankung hat und welche Symptome sie sonst noch hat. Und noch wichtiger ist es, am Besten gar nicht erst zur Erkrankung kommen zu lassen und schon vorher mit der Vorbeugung zu beginnen.

Es geht nicht nur darum was wir essen, sondern viel mehr darum was wir verdauen können. Bestehen wir nicht aus dem was wir zu uns nehmen, oder viel mehr aus dem was wir davon verdauen können? Wir sollten immer das individuelle Maß betrachten: was für den einen gut ist, braucht für den anderen noch lange nicht gut zu sein. Ein zuviel kann sein, wenn wir mehr essen als wie wir verdauen können.
Woran merken wir ob wir das Gegessene gut verdauen können?
Ayurveda gibt da ganz einfache Hinweise zur Selbstdiagnose: Wenn wir jeden Morgen nach dem Aufstehen gleich aufs Klo gehen können und Stuhlgang haben, der gut geformt und verdaut ist, im Wasser schwimmt und nicht am Klo festkleben bleibt, sind das Anzeichen einer guten Verdauung. Auch sollte der Stuhl kaum riechen. Blähungen oder Aufstoßen zeigen, dass das Essen nicht richtig verdaut werden kann und vor sich hingärt.

Erklärung der ayurvedischen Begriffe in diesem Zusammenhang

Kapha ist von den Eigenschaften her kalt und ölig, also den Eigenschaften des Sommers entgegengesetzt. Die Wärme und Trockenheit des Sommers trocknet den Schleim aus, und reduziert die ganze Kapha- Problematik, wie Jucken und Schwellung auch der Nasenschleimhäute. Dieser Effekt zieht sich weiter durch den Herbst. Im Winter kann sich dann das Kapha wieder ansammeln, liegt aber noch gefroren in „seinem Haus“, bis der Frühling kommt...
Das Hauptsymptom, vom gestörten Kapha ist Jucken. Das Jucken tritt im Kapha- Haus auf: Die Sinnesorgane die zu Kapha gehören, sind Zunge (Wasser-Element) und Nase (Erd-Element). Deshalb tritt Jucken der Nase auf, Kapha besteht aus den Elementen Erde und Wasser, deshalb kommt es auch zu den Symptomen, die man deutlich sehen kann, Kapha ist im Vergleich zu Vata (Äther + Luft) grobstofflicher, daher sind auch die Symptome wie Schwellungen und Schleimbildung mit bloßen Auge zu erkennen, nicht wie bei den subtilen Vata-Erkrankungen. Kommen Fremdstoffe in den Körper oder Stoffe von denen der Körper nicht unterscheiden kann ob sie fremd sind oder nicht, versucht er sie gleich wieder los zu werden. Der Körper ist der beste Arzt, solange er richtig funktioniert, er versucht also auch beim Heuschnupfen die Stoffe die Allergien hervorrufenden durch Niesen, tränen der Augen oder Husten wieder loszuwerden.


Vorbeugung ist besser als Heilung:
Vorbeugende Maßnahmen gegen Heuschnupfen


Wie vorher schon beschrieben zeigen sich jahreszeitlich bedingt die Kapha Probleme mehr im Frühling. Da die Ansammlung von Kapha schon im Winter anfängt, ist es auch die beste Zeit um mit der Vorbeugung anzufangen:
Essen: eher warm, nicht zuviel Milchprodukte, Salate und Orangen, viel Tee trinken und Gewürze beim Kochen verwenden
Verhalten: im Winter aktiv sein, Sauna
Tägliche Routine: Anwendung von Nasentropfen wie Anu –Thailam

Der Körper versucht sich selbst zu reinigen im Frühling und versucht den Schleim über das Niesen loszuwerden, oder die Augen versuchen sich zu reinigen indem sie tränen. Das ist die beste Zeit den Körper in seinem Versuch der Reinigung zu unterstützen und eine gezielte Reinigungskur (Panchakarma) zu machen. Verkehrt wäre es diese Reaktion zu unterdrücken, weil dann der irritierte Faktor im Körper bleibt, sich eher vermehrt und im nächsten Jahr dann stärker werden kann. Oder der Körper sucht sich einen anderen Weg, die Schlacken los zu werden, wie zum Beispiel über die Haut zu entgiften. Dann haben wir vielleicht keine Heuschnupfensymptome, dafür aber Hautprobleme.

Allgemein gilt bei jeglicher Allergie: nicht die Stoffe, die Allergien im Körper „hervorrufen“ sind das Problem, sondern der Körper hat das Problem! Ansonsten müssten ja alle Menschen auf die gleichen Stoffe allergisch reagieren.


Was können wir jetzt machen, wenn es Frühling ist und der Heuschnupfen schon da ist?

...wir können ja nicht bis zu dem nächsten Winter warten um mit der Vorbeugung anzufangen:

Ein Punkt ist die Verdauungskraft zu stärken und Kapha über die Ernährung und Verhalten zu reduzieren.
Es ist die beste Zeit um den Heuschnupfen zu behandeln:
Die Reinigungsbehandlung: Nasya (Reinigung über die Nase). Der Körper versucht sich schon selbst zu reinigen, deshalb sollte man ihn dabei noch weiter unterstützen, wie es mit der Reinigungsbehandlung Nasya möglich ist. Es gilt auf die  Warnsignale des Körpers zu achten und  auf sie einzugehen.


Die Reinigungsbehandlung (Panchakarma): Nasya
(keine Selbstexperimente, diese Behandlung muss von einem erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden!):

Nasya Behandlung ist wichtig bei allen Erkrankungen oberhalb des Schlüsselbeines. Es ist fraglich ob es eine andere Behandlung gibt die so effektiv wie Nasya ist, nicht nur für einen sofortigen Erfolg, sondern auch für eine permanente Heilung. Die Nasenöffnung ist die Öffnung zum Kopfbereich und daher der beste Weg, um die Potenz der Mittel in den Kranial Gegend zu geben.

Vorbereitung vor der Reinigungsbehandlung: (das gilt auch für diejenigen die keine so intensive Behandlung wie das Nasya brauchen)
Es wird innerlich eine Kräuterabkochung eingenommen, wie zum Beispiel Dasamoolakatutrayam Kashayam*, je nach Symptomatik, normalerweise für 7 Tage bis zu einem Monat.

Ablauf der Nasya Behandlung:
Massage
Augentropfen wie Elaneer Kuzhambu*, um das Kapha aus den Augen zu reinigen (Achtung diese Augentropfen brennen erst einmal, bevor sie eine kühlende Wirkung haben)
Gesichtsmassage mit einem Öl das mit dem „heiligen Basilikum“ aufbereitet ist (Tulasipathradiöl*)
Erwärmen des Gesichts und Dekolletes mit einem warmen feuchten Tuch, oder Dampfbad (z.B. mit Rasnadi* Pulver)
Anwendung von Nasentropfen wie Anu Thailam* (bis zu 8-16 Tropfen pro Nasenloch je nach Stärke der Erkrankung und Stärke des Patienten), der Patient muss es fest durch die Nase einziehen und durch den Mund wieder ausatmen.
Wenn der Schleim völlig ausgespuckt wurde gilt es kurz zu warten, bevor das ayurvedische Rauchen durch die Nase mit der Kurkumawurzel folgt.
Den Mund mit heißem Wasser ausspülen und dabei Schleim ausspucken, wenn sich der Schleim anfängt zu lösen
Eventuell Öl ziehen mit Arimedadi Öl*

Die Behandlung wird über mehrere Tage durchgeführt, mindestens an 3 aufeinanderfolgenden Tagen, aber es kann auch an 14 aufeinanderfolgenden Tagen gemacht werden.

Nach der Panchakarma Reinigung, gilt es einer erneuten Ansammlung von Kapha an der Schwachstelle vorzubeugen. Dazu gehört in diesem Fall die regelmäßige Anwendung von Anu Thailam* (mit einem Tropfen pro Nasenloch), für einen individuellen Zeitraum, abhängig davon wie lange es noch eine Schwachstelle ist. Hat jemand schon 15 Jahre Heuschnupfen, dann ist die Anwendung auch über einen längeren Zeitraum nötig. Zusätzlich wird noch ein Nahrungsergänzungsmittel wie z. B. Dasamoolarasayanam, Agastyarasayanam,... für einen auf ein paar Wochen befristeten Zeitraum verschrieben.

Dem Schweregrad der Erkrankung entsprechend sollte diese intensive Reinigung auch in den zwei folgenden Jahren durchgeführt werden.

Andere Heilsysteme raten zu folgenden unterstützenden Maßnahmen


Die anthroposophische Medizin rät sogar dazu, über das ganze Jahr hinweg täglich einen Teelöffel Honig aus Blüten der Umgebung in der man lebt zu nehmen. Die anthroposophische Medizin empfiehlt weiter Dampfbäder mit Quitte oder Zitrone. Kamillendampfbäder werden allgemein als contraindiziert bezeichnet, da sie die Symptomatik noch verstärken können (selbst von der Schulmedizin her gesehen).

Hippokrates empfahl Quittensamen zur Herstellung von Augenwasser. Quitte ist gut um Schleim zu reduzieren, auch bei Rachen und Bronchialkatarrh.

Yoga: Pranayama, gezielte Atemübungen


*  alle hier erwähnten ayurvedischen Präparate tragen den ursprünglichen ayurvedischen Namen, unter dem sie jeder Ayurveda- Arzt und Ayurveda- Therapeut kennen müsste! Diese Namen stammen aus den sehr alten ayurvedischen Schriften, die vor allem in Sanskrit geschrieben worden sind und auch heute noch die Grundlehrbücher an der Universität in Indien sind.

 


Heike Seegebarth (Ayurveda- Therapeutin und Heilpraktikerin)
Ayurveda Praxis
Raiffeisenstr. 23
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Tel: 0911/222 699
Fax: 0911/321 88 88
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