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Ayurveda Produkte: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

13.10.2015 | In den vergangenen Wochen berichteten einige Medien von schwermetallbelasteten Ayurveda Produkten aus Sri Lanka, deren Einnahme durch Kurgäste vor Ort zu gesundheitlichen Schäden führte. Die Betroffenen schenkten dem „Ayurveda im Ursprungsland" – wie Tausende Europäer jedes Jahr – ihr Vertrauen und wurden bitter enttäuscht. Die Medien griffen die Thematik dankend auf und rezitierten wiederholt das reißende Mantra: „Ayurveda Medikamente sind gefährlich".

Gefährden Ayurveda Kuren in den Ursprungsländern Ihre Gesundheit? Welche Ayurveda Produkte sind sicher und welche sollte man besser meiden? Ist das Problem ein rein asiatisches oder auch ein europäisches? Wie können Laien Ayurveda Produkte unterscheiden? Wo soll man diese einkaufen? Im folgenden Beitrag finden Sie differenzierte Antworten auf diese Fragen.

Die Problemstellung in Asien

Im Indien werden 60-80% der (v.a. ländlichen) Bevölkerung ayurvedamedizinisch versorgt, das entspricht zwischen einer halben und einer Milliarde Menschen. Zahlreiche Hersteller produzieren hierfür tagtäglich unzählige Ayurveda Produkte, um den komplexen medizinischen Anforderungen in Südasien gerecht zu werden.

Ayurvedische Produkte in Indien und Sri Lanka sind nicht ausschließlich Phytotherapeutika, sondern enthalten oft gezielt mineralische und metallische Verbindungen. Letztere gelten bereits in geringen Dosen als hochwirksam, werden schnell aufgenommen und erreichen auch schwer zugängliche Körpergewebe. Während Heilpflanzen nur in Einzelfällen einer speziellen Reinigung bedürfen, müssen alle metallischen Rohstoffe aufwendig detoxifiziert werden, um dann heilsam wirken zu können. Geschieht dies nicht oder unvollständig, können gefährliche Vergiftungen bei längerfristiger Einnahme entstehen.

Pflanzliche Ayurveda Produkte sind in Europa verkehrsfähig und werden seit Jahrzehnten für ihre gesundheitlichen Vorteile bei kaum vorhandenen Nebenwirkungen von ihren Konsumenten geschätzt. Metallische Produkte sind in der EU nicht verkehrsfähig und ihre seitens der Hersteller propagierte Sicherheit nach traditioneller Herstellung westlich nicht anerkannt.

Im klassischen Ayurveda wurden primär Pflanzen und auch hierzulande bekannte Mineralien wir Eisen oder Zink verwendet. Metallische Produkte der „Rasa Shastra" Lehre wurden zu großen Teilen erst im Mittelalter alchimistisch entwickelt und stehen bei indischen Ayurveda Ärzten teils hoch im Kurs.

Wer produzieren darf und wie der Herstellungsprozess zu erfolgen hat, ist staatlich geregelt. Das Problem hierbei: nicht alle Hersteller halten sich an die Regeln, wirksame Kontrollen fehlen. So existieren auf dem Subkontinent unzählige kleine „Pharmazien", deren Produktqualität weder klassisch ayurvedischen noch westlichen Standards entspricht.

Laborkontrollen auf Schwermetalle, mikrobielle Belastungen und Pestizide sind auch in Indien und Sri Lanka teuer - kleinere Betriebe können sich diese kaum leisten, da die Verkaufspreise ayurvedischer Produkte niedrig bleiben müssen, um die Bevölkerung damit versorgen zu können. So gelangt unkontrollierte Ware in den südasiatischen Verkehr.

Das Problem ist seit langem bekannt. Vor über 20 Jahren fragte ich bereits meine Professoren in Indien, ob sie denn keine Sorge hätten, Ihren Patienten unzureichend kontrollierte Ayurveda Produkte zu verordnen. Die Antwort lautete: „Solange wir so vielen Menschen tagtäglich helfen, können wir dieses Risiko tragen." Diese Einstellung ist verständlich und höchst respektierlich, entspricht aber nicht unseren europäischen Anforderungen an Produktsicherheit.

 

Europäische Ayurveda Produkte sind sicher!

Für den Export ayurvedischer Produkte aus Indien oder Sri Lanka nach Europa gelten strenge Regeln, sowohl in den Herkunftsländern als auch in der EU. Nach dem Import der Waren in die EU erfolgt eine erneute Laborkontrolle zu jeder Produktcharge durch unabhängige Labore. Erst dann gelangen die kontrollierten Produkte in den Verkehr.

Die führenden Hersteller und Vertriebsfirmen ayurvedischer Produkte (z.B. Amla Natur, AHG, Maharishi Ayurveda Produkte, Holisan, Aashwamedh, Cosmoveda u.a.) achten bereits bei der Auswahl ihrer Rohstoffe auf höchste Qualität. Ayurveda Produkte in Europa stammen aus sicheren Anbauregionen mit geringer Umweltbelastung und werden größtenteils in Bio-Qualität hergestellt. Sie enthalten ausschließlich pflanzliche Zutaten, sind bestens bekömmlich und stellen eine wirksame Unterstützung der Gesundheit dar.

Checkliste für Kurgäste in Indien und Sri Lanka

Wenn Sie die folgenden 7 Punkte berücksichtigen, wird Ihre Kurreise das halten, was Sie sich von ihr versprechen: ein bleibendes Erlebnis von höchstem Wert für Ihre körperliche und psychische Gesundheit.

  1. Suchen Sie vor einer geplanten Ayurveda Kur eine Praxis für Ayurvedamedizin in Europa auf, die Sie in der Auswahl der Einrichtung berät und die Kur therapeutisch vorbereitet.
  2. Klären Sie vor Kurantritt, woher die während Ihrer Kur verwendeten Öle und einzunehmenden Produkte stammen und recherchieren Sie die genannten Firmen vorab.
  3. Stimmen Sie mit Ihrem Therapeuten vorher ab, welche Produkte und therapeutischen Utensilien Sie auf Ihre Kurreise mitnehmen sollten.
  4. Nehmen Sie vor Ort nur Produkte ein, die aus Originalgebinden entnommen werden. Lehnen Sie Pillen und Pülverchen aus Zeitungspapier grundsätzlich ab.
  5. Metallische Produkte erkennt man oft an ihren Handelsnamen und Darreichungsformen. Befindet sich im Namen das Wort „Rasa", so handelt es sich meistens um quecksilberhaltige Produkte. Werden die Produkte in kleinen Kügelchen, ähnlich der homöopathischen Globuli, verordnet, handelt es sich meist um metallische Verbindungen. Meiden Sie diese oder fragen Sie bei Ihrem heimischen Therapeuten nach, wenn Sie unsicher sind.
  6. Das Internet ist eine wunderbare Informationsquelle - geben Sie daher die Namen der empfohlenen Ayurveda Produkte einfach ein und lesen Sie nach, welche Zutaten diese enthalten. Auch hier ist Ihr Therapeut zu Hause sicherlich behilflich.
  7. Nehmen Sie aus Ihrer Kur keine Produkte für die nächsten 3-6 Monate, wie häufig üblich, mit nach Hause. Lassen Sie sich zum Kurende stattdessen eine schriftliche, lesbare Verordnung durch die behandelnden Kurärzte ausstellen. Ihr Therapeut zu Hause wird Ihnen die empfohlenen Produkte von einer Firma in der EU auswählen oder eine passende Alternative finden.

Schluss mit der Hetzjagd - hin zur Problemlösung

Die Berichterstattungen der letzten Wochen beinhalten zahlreiche implizite Abwertungen der Ayurvedamedizin und stellen diese allgemein als gefährlich und unwissenschaftlich dar. Das ist traurig, unethisch und hilft Niemandem.

Das Problem vereinzelt belasteter Ayurveda Produkte aus Asien ist bekannt und für den europäischen Markt eindeutig zu lösen - durch die Wahl der Rohstoffe und ihrer Verarbeitung sowie lückenlose Laborkontrollen aller importierten Waren.

Der Ayurveda begleitet seit 2000 Jahren Menschen auf dem Weg zu einem gesunden, langen und glücklichen Leben, seit über 20 Jahren auch in Europa. Fehler wie zuletzt in Sri Lanka dürfen nicht geschehen und müssen abgestellt werden – daraus die älteste Medizin der Menschheit vernichtend abzuwerten, ist allerdings respektlos. Ayurveda in Europa war, ist und bleibt eine sichere, wirksame, ganzheitliche Medizin.

Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,

Ralph Steuernagel

ZENTRUM FÜR AYURVEDAMEDIZIN

Ralph Steuernagel
Louisenstr. 74
D-61348 Bad Homburg

Fon: +49 - (0)6172 - 684647
Fax: +49 - (0)6172 - 684667akademie@eurasiamed.deakademie@eurasiamed.de

www.ayurvedamedizin.de

akademie@eurasiamed.de


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