16. Internationales Ayurveda Symposium 2014

Rückblick

Die weltumspannende Entwicklung des Ayurveda lässt sich jedes Jahr auf dem Internationalen Ayurveda Symposium in Birstein erkennen: Über 200 Teilnehmer aus 19 Ländern – von Argentinien und den USA über Finnland und Portugal bis hin zu Indien und Deutschland – fanden auf dem Campus der Europäischen Akademie für Ayurveda vom 12. - 14. September zusammen. Damit hat die Globalität des einmaligen Fachkongresses einen neuen Höhepunkt erreicht. 

Im Fokus des Symposiums standen diesmal die Themen Schmerztherapie, Mental Health und Ayurveda für Männer. Renommierte Ayurveda-Ärzte und Professoren berichteten in fundierten Vorträgen und Fachforen aus ihrer klinischen Praxis und Forschung. Dabei schlugen sie auch eine Brücke zur westlichen Medizin. „Für mich als Internistin ist es besonders wichtig, in einer ganzheitlichen Therapie beide Systeme berücksichtigt zu finden“, kommentierte Dr. med. Rotraud Scheiderbauer (Salzburg) die Veranstaltung.

Ein weiteres Highlight war die Podiumsdiskussion zum Thema Ayurveda und Mental Health und hier insbesondere die Erfahrungsberichte von Frau Dr. Parvatidevi MD (Ayu) aus Kerala, welche als eine der wenigen SpezialistInnen im Bereich traditioneller indischer Psychotherapie Störungen des psychiatrischen Bereichs ayurvedisch behandelt. Auch manualtherapeutischen Verfahren und Ölungen im Kopfbereich kommen hier zum Einsatz, wie ein Praxisworkshop anschaulich vermittelte.

Angesichts der Zunahme chronischer Erkrankungen in den westlichen Ländern galt es den Veranstaltern mit Ayurveda neue Zugänge für Gesundheit und Therapie zu vermitteln. Hier ist ein ganzheitliches Verständnis der Medizin notwendig, um Lösungen zu finden. Daher bildete das Thema „Public Health“ einen besonderen Schwerpunkt in der Diskussionsrunde der internationalen Ayurveda-Forscher mit WHO-Experten.

Die hochkarätig besetzte Ayurveda-Expertengruppe, die von Vertretern der indischen Regierung – insbesondere von Dr. Manoj Nesari (Advisor, Dept. AYUSH, Indisches Bundesgesundheitsministerium) undDr. Vanitha Muralikumar (Präsidentin des Central Council of Indian Medicine – unterstützt wurde, war sich einig, dass die Wirksamkeit der Ayurveda-Medizin noch intensiver untersucht werden müsse (evidenzbasierte Forschung). Insgesamt liegen bereits mehr als 50.000 Studien zur Ayurveda-Medizin vor, die mit den Anforderungen an europäische Studien abgeglichen werden müssen.

Um die Entwicklung einer integrierten Medizin zu fördern, war die Akademie in diesem Jahr Gastgeber und Partner des 1stInternational Research Seminar on Ayurveda (IRSA). Auf Initiative von Dr. Ram Manohar MD (Ayu) (Indien) und Dr. med. Antonio Morandi (Italien) bildeten 50 Ärzte und Wissenschaftler u.a. Prof. Dr. Martin Mittwede (Europäische Akademie für Ayurveda),Prof. Dr. med. Horst Przuntek (Ruhr Universität Bochum/Ev. Krankenhaus Hattingen), Prof. Dr. Paolo Robert di Sarsina (Leiter des Komitee für Koordination und Konsens im Bereich CAM, Italien), Prof. Dr. Antonella Delle Fave (Universität Mailand), Prof. Valdis Pirags (University of Latvia/ Pauls Stradins Clinical University Hospital), Prof. Dr. med. Torkel Falkenberg (Karolinska Institut, Stockholm) einen Think Tank, um Strategien für die zukünftige Ayurveda-Forschung zu entwickeln. 

Zum Abschluss des Symposium wurde die Nachwuchs-Wissenschaftlerin Sriranjini Jaideep mit einem Forschungspreis für ihre Studie "Effekte einer Ayurveda-Therapie bei der Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten“ geehrt. Ihr Projekt wurde aus 150 eingereichten und von einer Fachjury beurteilten Arbeiten als das beste ausgewählt. 

Das 17. Internationale Ayurveda Symposium und IRSA werden wieder am 18. - 21. September 2015 in Birstein stattfinden.