VegMed 2014: Kongress am 29. November in Berlin

Die Mediterrane Kost ist durch vielfältige Studien als gesunde Ernährungsform wissenschaftlich belegt. Da sie die traditionelle Ernährungsform des Mittelmeerraumes darstellt, liegt der Schluss nahe, dass andere traditionelle Ernährungsweisen ebenfalls gesundheitliche Vorteile bieten. Hierbei ist ein zusätzlicher Nutzen anzunehmen, wenn diese aus traditionellen Medizinsystemen hervorgegangen sind. Vor dem Hintergrund, dass in Indien weltweit die meisten Vegetarier leben, erscheinen die Informationen zum Vegetarismus die das traditionelle Medizinsystem Indiens – Ayurveda – hervorgebracht hat besonders interessant.

Im Workshop untersucht Elmar Stapelfeldt, welche Aussagen zu einer pflanzenbasierten Ernährung in den klassischen Lehrtexten des Ayurveda zu finden sind, bei welchen Indikationen sie empfohlen, und wie sie im medizinischen Kontext eingesetzt wird. Die Ergebnisse werden mit der gegenwärtigen Praxis der Ayurveda-Medizin in Südasien und Europa verglichen.

Als praktische Übung wird anhand von Fällen erarbeitet, wie bei unterschiedlichen Indikationen vegetarische Ernährung nach ayurvedischen Grundsätzen gestaltet werden kann. Rezeptbeispiele bilden Teil des Workshop-Materials. Auf der Grundlage der Workshop-Ergebnisse soll diskutiert werden, ob und in welcher Weise Studien zur wissenschaftlichen Evaluierung der vegetarischen Ayurveda-Ernährung sinnvoll sind, da diese bislang nicht in zufriedenstellendem Maße vorliegen.

Es gibt jedoch Studien, die belegen, dass Vegetarier ein geringeres Krankheitsrisiko aufweisen

Vegetarier nehmen weniger gesättigte Fette und Cholesterin, dafür mehr Ballaststoffe, Antioxidantien und weitere sekundäre Pflanzenstoffe auf, was sich in besseren Blutfettwerten und einem günstigeren Blutzuckerspiegel äußert. Das Risiko für Herzinfarkte und Diabetes verringert sich zum Teil deutlich, zudem nimmt die Prävalenz von Krebserkrankungen ab.

Eine vegetarische Ernährungsweise wirkt sich damit positiv auf die Lebenserwartung aus. Dies bestätigen auch die neuesten Ergebnisse der großangelegten Adventist Health Study 2 mit 96.000 Probanden aus den USA und Kanada: Die männlichen Vegetarier der Adventisten werden durchschnittlich 83,3 Jahre alt und die vegetarisch lebenden Frauen 85,7 Jahre – das sind 9,5 bzw. 6,1 Jahre länger als die restliche kalifornische Bevölkerung.

Aber nicht nur präventiv, auch therapeutisch erzielt eine pflanzenbetonte Ernährung Erfolge: Eine Diät ohne rotes Fleisch, mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Nüssen verringert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und senkt den Blutdruck von Hypertonikern stärker, als manche medikamentöse Therapie; auch Patienten mit Demenz, Osteoporose und rheumatoider Arthritis profitieren.

Nach der überwältigenden Resonanz der vergangenen zwei Jahre findet am 29. November 2014 in Berlin erneut der Wissenschaftskongress VegMed statt. Ausgetragen wird der Kongress zu vegetarischer Ernährung und Medizin von der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin (Charité Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde) und dem VEBU (Vegetarierbund Deutschland).

Der Kongress "VegMed"nimmt international eine Vorreiter-Rolle ein, da er konzeptionell in Europa bisher einzigartig ist. Dabei ist die Notwendigkeit, eine pflanzenbetonte Ernährung als wichtigen Präventions- und Therapiebaustein im Gesundheitswesen zu integrieren, mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft und medizinischer Diskurse angekommen.

Dass vegetarische Kost vielfältig und anspruchsvoll sein kann, können die Teilnehmer durch ein von Star-Koch Volker Mehl kreiertes, rein pflanzliches Gourmet-Buffet selbst erleben, das den Kongress auf kulinarische Weise bereichert.

Weitere Infos und Anmeldung unter: http://www.vegmed.de