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Ayurvedische Ernährungsregeln

12.02.2004 | von Reiner Schacker Neben der Tagesroutine gelten in der ayurvedischen Medizin die Ernährungsregeln als wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen ein Ungleichgewicht der Doshas.

 

Das Thema Ernährung möchte ich mit einigen allgemeinen Empfehlungen beginnen. Vorerst ist zu beachten, in welchen Gemütsstimmungen wir unsere Mahlzeit einnehmen. Wir essen diese Stimmungen mit: Durch Hetze, Stress, Angst oder Maßlosigkeit beim Essen wird sich z.B. Vata erhöhen. Gereiztheit, Wut, Hass oder Ärger verstärkt Pitta und Anhaftung, Gier oder Unlust verstärken Kapha, und jeweils wird es zu Verdauungs- bzw., Stoffwechselstörungen führen. Die schlimmsten Auswirkungen haben Hetze und Ärger. Deshalb ist es wichtig und ratsam, in ruhiger, entspannter und ausgeglichener Stimmung zu essen. Angenehme, wohltuende und leise Musik kann helfen, unseren unruhigen und ungezügelten Geist zu beruhigen. Sehr von Vorteil ist es auch, vor dem Essen ein Gebet oder Mantra zu sprechen und dafür zu danken, dass wir ausreichend Nahrung vorfinden. Dies ist nämlich keine Selbstverständlichkeit!

Um eine gesunde Verdauung zu gewährleisten, ist es wichtig, den Magen nur zur Hälfte mit Speisen und zu einem Viertel mit Flüssigkeit zu füllen. Ein Viertel sollte frei bleiben für Luft oder Gase, die beim Verdauen entstehen. Dies wäre die Magenfüllung, die optimal und ohne Probleme verdaut werden kann und die zu keinerlei Schwierigkeiten führt.

Wie können wir nun lernen, diesen Füllungsgrad zu erkennen; Wir beginnen damit, indem wir, etwa eine halbe Stunde vor der Mahlzeit ein Glas (ca. 1/4 l) lauwarmes Wasser trinken. Es darf aber auch Kräutertee oder verdünnter Fruchtsaft sein. Ayurveda empfiehlt z.B. bei Verdauungsschwäche Ingwertee aus frischen Ingwerwurzeln. Wenn wir unseren Flüssigkeitsbedarf vor dem Essen stillen, so hat dies den Vorteil, dass wir dabei einerseits unser Hungergefühl schon etwas befriedigen - die Gefahr des Überessens wird dadurch geringer. Andererseits kann sich die Verdauung auf die Flüssigkeit einstellen, und wir laufen nicht Gefahr, die Verdauungsarbeit zu stören. Nehmen wir zum oder nach dem Essen zu viel Flüssigkeit zu uns, wird unser Verdauungsfeuer AGNI geschwächt, da wir die Magensäure „verwässern“.

Danach nehmen wir keine Flüssigkeit mehr zu uns, auch nicht zu und nach der Mahlzeit. Notfalls - wenn die Mahlzeit zu trocken sein sollte - ist es gestattet, in kleinen Schlucken zu trinken, die wir mit der Speise mitkauen.

Wenn während des Essens das erste Mal „Luft hochkommt“ - wir also aufstoßen, ist es höchste Zeit, die Mahlzeit zu beenden. Der Raum, der für Luft frei bleiben sollte, ist voll und jeder weitere Bissen wird nur schwer, unvollständig oder gar nicht verdaut. Das Aufhören fällt uns dann besonders schwer, wenn wir vor einem halbvollen Teller sitzen, denn seit früher Kindheit haben wir gehört „Iss deinen Teller leer“.

Deshalb sollten wir uns über das Fassungsvermögen des Magens und die Kraft der Verdauung werden Bedenken wir, dass der leere Magen die Größe einer Faust hat. Auch ist die Kraft der Verdauung nicht immer gleich und die Qualität der Nahrung und ihre Eigenschaften schwanken. Unter Umständen merken wir nun, dass wir erneut „lernen müssen, richtig zu essen!" Dazu gehört auch das ausreichende Kauen.

Während wir in Ruhe essen, konzentrieren wir uns ganz auf den Geschmack der Speisen und die Empfindungen des Körpers beim Essen. So finden wir heraus, was uns gut tut und was der Körper ablehnt. Danach sollten wir unseren Speiseplan gestalten.

In einem ausgewogenen Gericht sollten immer alle sechs Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb/ zusammenziehend) vorhanden sein. Deshalb bietet die indische Küche neben Reis eine Vielfalt von verschiedenen Gemüsen, Dals, Soßen, Chutneys und Gewürztunken an, sodass jeder Esser seine Geschmacksmischung für seinen individuellen Körper finden kann, Dadurch wird das Gleichgewicht der Doshas gefördert. (Auf die Wirkungsweise der einzelnen Geschmacksrichtungen werde ich in der nächsten Folge genauer eingehen).

Empfehlenswert ist jedoch, dass wir jede Mahlzeit mit dem süßen Geschmack beginnen und beenden. Süß heißt aber nicht in jedem Fall Zucker. Die meisten Getreide, Kartoffeln, Obst und viele Milchprodukte haben einen süßen Geschmack. Da süße Nahrungsmittel am schwersten zu verdauen sind, sollten sie am Anfang gegessen werden, wo die Verdauungskraft noch stark ist. Außerdem gibt der süße Geschmack Wohlgefühl und Wohlempfinden, sodass es uns leichter fällt, die Mahlzeit in Ruhe zu genießen. Zum Abschluss der Mahlzeit verhilft uns etwas Süßes, zu der Ruhe und Zufriedenheit, um noch etwas zu entspannen und nicht gleich wieder an die Arbeit „durchzustarten". Während der Mahlzeit können wir dann Geschmacksrichtungen mischen oder in beliebiger Reihenfolge zu uns nehmen.

Nach der Mahlzeit dürfen wir für etwa l bis l 1/2 Stunden keine Flüssigkeit zu uns nehmen, um die Verdauung nicht zu schwächen. Danach trinken wir wieder ein Glas lauwarmes Wasser oder Kräutertee, um den Speisebrei, der nun im Darm angelangt ist, weich und geschmeidig zu halten. Wir trinken jedoch nicht Saft, Milch, Bier, Wein oder Kaffee, da dies vom Körper als Nahrung angesehen wird und die Verdauung beeinträchtigt. Nur Wasser oder Kräutertees gelten als Getränk! Nach dem Essen ruhen wir uns noch ca. 20 Minuten aus. Wie gesagt, es ist nicht empfehlenswert, sofort nach dem Essen wieder an die Arbeit zu gehen. Genauso ungesund ist es, nach dem Essen zu schlafen, (Auch Magen und Därme schlafen mit). Entweder wir machen einen gemütlichen Spaziergang oder verbringen „einige Zeit in angenehmer Gesellschaft in anregendem Gespräch". (Charaka).

Falls wir uns nach dem Essen müde fühlen, so ist dies nur natürlich, da durch die Verdauung unser Pitta (Aktivität) geschwächt wird und so Kapha (Passivität) anschwillt. Nach einer kurzen Weile erholt sich unser (Verdauungs-)Feuer und wir werden uns wieder aktiver fühlen.

Aus ayurvedischer Sicht findet die Verdauung in mehreren Schritten statt: Zuerst werden im Mund die Kohlenhydrate gespalten, im zweiten Schritt wird im Magen das Eiweiß zerlegt, und im dritten Schritt - im Zwölffingerdarm - werden die Fette verdaut und Zucker gespeichert, Im Dünndarm wird die verdaute Nahrung von der Darmwand aufgenommen und dem Blut zugeführt. Im Dickdarm wird dann
das Wasser entzogen.

Falls wir erneut essen, bevor dieser Prozess abgeschlossen ist, wird die Verdauung unterbrochen und beginnt von Neuem im Mund. Alle Nahrung, die sich noch im Verdauungsprozess befindet, wandelt sich in AMA - Verdauungsgift - um. Dies geschieht auch mit unverdaulicher Speise oder wenn wir zuviel essen. Dieses AMA wirkt wie ein zäher Schleim und „verklebt" unsere Körper- und Energiekanäle. So führt Ayurveda die Ablagerungen in den Blutgefäßen - Arteriosklerose - auf Ama im Körper zurück.

Je nach gegessener Menge und der individuellen Verdauungskraft warten wir 4 bis 6 Stunden, bis wir erneut essen und auch nur dann, wenn wir ein richtiges Hungergefühl haben. Daher vermeiden wir unbedingt Snacks und Zwischenmahlzeiten.

Ayurveda empfiehlt drei Mahlzeiten am Tag. Ideale Zeiten sind z.B. 7 Uhr für das Frühstück, 12 - 13 Uhr für das Mittagessen und 17 bis 19 Uhr für das Abendessen. Auch sollten wir nicht mehr nach Sonnenuntergang essen. (Wenn die Sonne untergeht, „geht auch unser Verdauungsfeuer schlafen“). Da es aber bei uns im Winter sehr früh dunkel wird, so lassen wir hier die oben erwähnte Zeit für das Abendessen gelten. Auf gar keinen Fall dürfen wir vor dem zu Bett gehen essen.

Noch einige Tipps zur Unterstützung der Verdauung:

Bei Verdauungsschwäche nehmen wir 10 Minuten vor dem Essen eine Mischung von einer Prise Salz, etwas Ingwerpulver und einigen Tropfen Zitronensaft zu uns. Um Blähungen zu vermeiden, können wir nach dem Essen noch einige Anis- und Fenchelsamen kauen. Ein Verdauungspulver aus je 2 Teilen Ingwer und Zimt und je l Teil Nelke, Pfeffer und Kardamon - nach dem Essen genommen -, hilft der Verdauung, falls wir zuviel oder zu schwer gegessen haben oder uns nach dem Essen über längere Zeit schwerfällig oder träge fühlen. Bei anhaltender Verdauungsschwäche sollten wir l bzw. mehrere Tage fasten, um dem Stoffwechsel die Gelegenheit zu geben, zu entschlacken. Dadurch wird das Verdauungsfeuer wieder an Kraft gewinnen.

ZUSAMMENSTELLUNG DER MAHLZEITEN

Jede Mahlzeit sollte so gekocht und zusammengestellt sein, dass sie alle sechs Geschmacksrichtungen - süß, salzig, sauer, scharf, bitter und herb/zusammenziehend - enthält und auch bei den Gunas - den Eigenschaften - ausgewogen ist. Das ist wichtig, um durch die Nahrung ein Gleichgewicht der Doshas, also von Vata, Pitta und Kapha und des Geistes zu bewirken. Die Nahrung ist eines der einfachsten und wirkungsvollsten Mittel, um für die Ausgewogenheit der Doshas und des Geistes zu sorgen. Ich werde später näher darauf eingehen.

Bei der Mahlzeit ist es von Vorteil, am Anfang und am Ende etwas Süßes zu uns nehmen. Wir beginnen mit dem süßen Geschmack, der uns die Ruhe gibt, mit Genuß zu essen. Außerdem sind Nahrungsmittel mit süßem Geschmack am schwersten zu verdauen und am Anfang brennt unser Verdauungsfeuer noch am stärksten.

Wir beenden das Mahl mit süß, um in Ruhe und Zufriedenheit das Essen nachwirken zu lassen. Süßer Geschmack bedeutet nicht unbedingt Zucker, sondern auch Getreide, viele Obstsorten und manche Milchprodukte schmecken süß.

RASA, VIRYA UND VIPAK

Unter Rasa versteht man die Geschmacksrichtungen der Speisen, weiche erkennen lassen, welche Elemente hauptsächlich durch die Nahrung aufgenommen werden. Mit Virya bezeichnet man die thermische Potenz, also die Energie der Nahrung, die den Körper erwärmt oder abkühlt Vipak bezeichnet die Wirkung der Nahrang nach der Verdauung auf den Körper, und zwar hauptsächlich auf die Ausscheidung und die Entstehung von Doshas im Körper. Rasa, Virya und Vipak spielen im Ayurveda eine große Rolle, da sie nicht nur Auskunft über die Qualität der Nahrung, sondern auch über die Qualität der Medikamente geben.

Auch die Gunas, die Eigenschaften der Nahrung- haben eine Wirkung auf die Doshas und verdienen Beachtung. Ayurveda teilt die Eigenschaften in 10 Gegensatzpaare ein, wovon für uns in diesem Rahmen allerdings nur die Gegensatzpaare schwer - leicht, kühlend - erhitzend und befeuchtend - trocknend - eine Rolle spielen, um das Ganze nicht zu kompliziert zu machen. Mit den Rasas, Virya und Vipak und den Gunas - Eigenschaften der Ernährung haben wir ein wirksames und zugleich einfaches Instrument, um die Doshas und unser Befinden auszugleichen. Wir müssen nur lernen, uns aufmerksamer zu beobachten, um dann gezielt zu reagieren.

Ich möchte nun die Geschmacksrichtungen- RASAS - und ihre Energien und ihre Eigenschaften im einzelnen vorstellen. Wie schon erwähnt, kennen wir sechs verschiedene Geschmacksrichtungen:

SÜSS: Madhura-Rasa enthält die Elemente Erde und Wasser und hat die Eigenschaften feucht kalt und schwer und vermehrt daher Kapha sehr stark und reduziert Pitta und Vata. Süß hat eine stark aufbauende und nährende Wirkung und es vermehrt das Blutplasma und Ojas, das ist die Ausstrahlung und die Immunkraft des Menschen. Süß gibt Kraft und das Gefühl von Zufriedenheit. Süß im Übermaß fördert leider auch das Übergewicht und macht träge und lethargisch. Beispiele: Getreide, Reis, Zucker, Milch, Datteln. Die meisten Obstsorten haben einen süßen Hauptgeschmack. Der Virya ist kühlend und der Vipak erleichtert die Ausscheidung und verstärkt Kapha.

 

SAUER: Amla-Rasa enthält die Elemente Erde und Feuer und hat die Eigenschaften feucht, heiß und leicht und vermehrt daher Kapha und Pitta und reduziert Vata. Sauer hat eine aufbauende Wirkung, es regt den Appetit an, stärkt die Sinne und gibt einen wachen Geist. Sauer macht jedoch auch die Zahne empfindlich und kann zu Übersäuerung und Sodbrennen führen. Ein zuviel an sauer verflüssigt Kapha.

Beispiele: Joghurt, Zitrone, Tamarinde, Hagebutte, Sauerampfer und Sauerklee, viele Obstsorten haben einen sauren

Der Virya ist erhitzend und der Vipak erleichtert die Ausscheidung und verstärkt Pitta.

SALZIG: Lavana-Rasa enthält die Elemente Feuer und Wasser und hat die Eigenschaften feucht, heiß und schwer und vermehrt Kapha und Pitta und reduziert Vata. Salz in mäßiger Dosierung hat einen positiven Einfluss auf Pitta. Es stärkt die Verdauung und regt den Stoffwechsel an, schärft die Sinne und regt die Speichelproduktion an. Dadurch werden die anderen Rasas besser wahrgenommen. Salz hemmt die Wasserausscheidung. Durch das vermehrte Kapha fördert Salz den Aufbau und wirkt krampflösend. Ein zuviel an Salz hat jedoch eine schädliche Wirkung. Es bringt Pitta aus dem Gleichgewicht und so kann es zu Durchfall, Entzündungen, Störungen im Rakta-Dhatu (Blutgewebe) sowie Magengeschwüren, unreiner Haut und zu hohem Blutdruck kommen.

Da Salz aber auch Vata reduziert, haben wir eine gute Möglichkeit, Spannungskopfschmerz, steife Gelenke und -Muskeln sowie Benommenheit nach anstrengender Arbeit oder langen Autofahrten zu beseitigen. Auch bei Krämpfen nach starkem Schwitzen ist Salz eine gute Hilfe. Wir lösen etwas Salz in einem Glas Wasser auf und trinken es schluckweise. Vorher probieren wir jedoch, ob es wirklich Salz ist, was uns hilft und wieviel gut für uns ist; Dazu lecken wir etwas Salz mit der Zunge auf und wenn der Geschmack angenehm ist, können wir unbedenklich einiges an Salz vertragen, und es wird uns helfen.

Nun machen wir uns noch einige ausführliche Gedanken über das Salz im speziellen. Wir kennen Meersalz, Salinensalz und Steinsalz. Salz ist wichtig für die Verdauung, da es ein Bestandteil der Salzsäure, unserer Magensäure, ist. Nur ist Salz nicht gleich Salz.

Meersalz wird aus Meerwasser durch Verdunstung gewonnen. Da es aus dem Meer kommt, hat es einen großen Anteil an Kapha-Energie und ist daher gut zur Stabilisierung des Körpers. Es hat jedoch die geringste verdauungsfördernde Wirkung.

Salinensalz ist im Grunde genommen auch ein Steinsalz. Nur werden hier die Salzkristalle durch Auswaschung aus dem Gestein gelöst und die Sole dann wieder verdampft. Die verdauungsfördernde Wirkung ist stärker als beim Meersalz und hilft, Pitta zu verstärken, jedoch ist die Wirkung schwächer als beim Steinsalz. Steinsalz wird gewonnen, indem die Salzkristalle aus dem Gestein gebrochen und dann trocken gemahlen werden. Daher ist die verdauungsfördernde Wirkung am stärksten, Wir sollten Steinsalz immer dann bevorzugen, wenn es darum geht, ein schwaches Agni - unsere Verdauungskraft – zu unterstützen, um die Verdauung und den Stoffwechsel zu optimieren.

 

Allerdings sollte man Steinsalz nur zum Kochen verwenden, da es auch andere Mineralien enthalt. Wichtig ist hier der Schwefel, da er eine stark austrocknende Wirkung hat. Diese Wirkung des Schwefels und seinen teils unangenehmen Beigeschmack verliert das Steinsalz beim Kochen. In der Charakya-Samhita wird übrigens empfohlen, Steinsalz in gemäßigter Dosierung regelmäßig zu verwenden. Der Virya von Salz ist erhitzend, und der Vipak erleichtert die Ausscheidung und verstärkt Kapha und Pitta.



SCHARF: Katu-Rasa enthält die Elemente Feuer und Luft und hat die Eigenschaften trocken, heiß und leicht und vermehrt daher Pitta und Vata und reduziert Kapha. Scharf wirkt stark anregend auf die Verdauung und den Stoffwechsel, Die Aufnahme der Nährstoffe im Darm wird gefördert. Scharf hat eine reinigende Wirkung auf den Körper, speziell auf das Blut und die Haut Scharf vermehrt jedoch auch die Hitze im Körper und führt zum Schwitzen.

Der scharfe Geschmack weckt auch Aggressionen und agitiert die Sinne. Scharf kann ein brennendes Gefühl im Mund, Hals, Magen und Herzgegend verursachen. Ein Übermaß kann Magengeschwüre bewirken.

Beispiele: Chili, Pfeffer, Ingwer, Rettich, Meerrettich, Paprika und Peperoni. Der Virya ist erhitzend, und der Vipak kann die Ausscheidung blockieren



BITTER: Tikta-Rasa enthält die Elemente Luft und Äther und hat die Eigenschaften trocken, kalt und leicht und verstärkt daher Vata und reduziert Kapha und Pitta. Bitter hat eine stark abbauende Wirkung. Bitter wirkt entgiftend und keimtötend Bitter lindert Brennen im Körper und hilft gegen Schweregefühl.   Bitter  bringt  die  Magen-  und  hauptsächlich  die  Darmtätigkeit  in  Schwung (Magenbitter) Bitter verursacht jedoch auch   Abmagerung und Auszehrung,  Bitter verstärkt die Trockenheit und Rauheit des Körpers  Bitter reduziert Majja Dhatu das Knochenmark und das Nervengewebe - und Shukra - das Reproduktionsgewebe.

Beispiele: Löwenzahn, Rhabarber, Enzian, Kakao,  Wehrmut und frische Gelbwurz, manche Gurkenarten haben bittere Enden.

Der Virya ist kühlend, und der Vipak kann die Ausscheidung blockieren und verstärkt Vata.

 

HERB oder zusammenziehend/adstringierend: Kasaya-Rasa enthält die Elemente Luft und Erde und hat die Eigenschaften trocken, kalt und schwer. Da das Luftelement jedoch zu dominant ist, verstärkt herb Vata und reduziert Kapha und Pitta. Herb hat eine abbauende auszehrende Wirkung. Herb hilft bei der Blutgerinnung, da es die Blutgefäße verengt. Daher ist auch Gelbwurzpulver ein gutes Erste-Hilfe-Mittel bei blutenden Wunden! Herb bewirkt jedoch auch Austrocknung des Mundes, trocknet und verstopft den Darm und verursacht Blähungen. Ein Übermaß an Herb kann das Herz und die Koronargefäße schädigen!

Beispiele; unreife Banane, Granatapfel, Gelbwurz, grüne Walnüsse, Preiselbeeren, manche Apfelsorten im Beigeschmack.

Der Virya ist kühlend, und der Vipak kann zu Verstopfung führen und verstärkt Vata.

 

Möchten Sie Ihr Wissen über Ayurveda vertiefen, darf ich auf meine Bücher „Das Ayurveda Lebensbuch" und „Ayurvedakuren, Verwöhnprogramm für Gesundheit und Schönheit", welches voraussichtlich 2004 im Buchhandel erscheint, verweisen.

REINER SCHACKER, Leiter des Ayurveda-Fernkurse bei der
Veden-Akademie „Burg Schöna“
Tel: (0)35028 85855 Fax: (0)35028 85 851
www.veden-akademie.de info@veden-akademie.de


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