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Krank durch Wohnen

10.11.2003 | von Marcus Schmieke Vastu und Gesundheit - Vastu ist die jahrtausendealte Wissenschaft des gesunden Wohnens im Einklang mit den Naturgesetzen. Da die Gesundheit des Menschen und sein allgemeines Wohlbefinden sehr empfindlich von der Qualität und Dynamik der feinstofflichen Energien seiner Umgebung abhängig sind, spiegeln sich die Vastu-Eigenschaften eines Gebäudes häufig in dem Gesundheitszustand seiner Bewohner wieder.

Hierbei gibt es drei einander ergänzende Betrachtungsweisen:

  1. Die Qualität der Lebensenergie im Gebäude
  2. Die Zuordnung der Himmelsrichtungen zu Organen und Krankheiten
  3. Ayurveda und Vastu

Die Qualität der Lebensenergie im Gebäude

Die wichtigsten Kriterien anhand deren man einen gesunden Lebensraum von einem krankmachenden unterschieden kann hängen mit den beiden Strömen der Lebensenergie aus dem Norden und Osten zusammen. Haben diese beiden Ströme ungehindert Zugang zu dem Grundstück und zu den Gebäuden und stehen in einem blancierten Verhältnis zueinander, so besitzt der Wohnraum einen positiven Einfluss auf den gesundheitliche Zustand seiner Bewohner. Die folgende Checkliste ordnet verschiedenen Vastu-Eigenschaften Minuspunkte zu. Um die gesundheitliche Wirkung eines Gebäudes auf seine Bewohner zu beurteilen zählen sie die Minuspunkte nach der folgenden Bewertungstabelle zusammen:

 

Defekt

Bewertung

Norden fensterlos

 
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Abstellkammer im Norden

 
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Toilette im Norden

 
--

Norden durch hohe Bäume blockiert

 
--

Kein Platz auf dem Grundstück im Norden

 
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Müll im Norden

 
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Nordosten fensterlos

 
---

Abstellraum im Nordosten

 
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Toilette im Nordosten

 
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Müll im Nordosten

 
---

Osten fensterlos

 
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Abstellraum im Osten

 
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Toilette im Osten

 
-

Müll im Osten

 
--

Osten durch hohe Bäume blockiert

 
--

Kein Platz auf dem Grundstück im Osten

 
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Haupteingang im Süden

 
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Südwesten offen

 
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Süden offen

 
--

 

 

Zählen Sie die Minuspunkte der vorangehenden Bewertung zusammen. Wird ein Gebäude mit mehr als zwölf Minuspunkten bewertet, so besteht eine ernsthafte Gefährdung der Gesundheit durch die energetische Situation des Hauses.

Zuordnung von Krankheiten und Organen zu den Himmelsrichtungen

Im Vastu wird der Raum als ein lebendiges Wesen betrachtet, das mit Bewußtsein und Lebensenergie ausgestattet ist. Das Symbol dieses lebendigen Raumes ist der Vastu-Purusha, der personifizierten Energie des Raumes, die in ein quadratisches Gitter eingezwängt ist, ebenso wie die feinstofflichen Energien des Wohnraumes durch die Wände des Hauses begrenzt sind.


Der Anatomie des Vastupurusha entsprechend lassen sich die Organe des menschlichen Körpers den acht Himmelsrichtungen zuordnen. Hierdurch wird die Beziehung zwischen den Wohnraum und dem Körper des Menschen hergestellt, so daß man bestimmen kann, auf welches Körperteil bzw. Organ sich ein bestimmter Vastu-Defekt auswirkt. So bewirkt ein blockierter Osten beispielsweise Herzprobleme oder Augenkrankheiten, während Defekte im Südosten zu Nierenerkrankungen oder Problemen mit den Fortpflanzungsorganen führen können.

 

Brust, linke Auge des Mannes und rechte Auge der Frau, Speiseröhre, Magen, Gebärmutter, Eierstöcke, Blase, lymphatisches System

Lunge, Nervensystem, Solarplexus

Hüften, Oberschenkel, Leber, Galle, Blase, Pankreas, Fettgehalt im Körper

Knochen, Haare, Zähne, Ohren

 

Herz, Wirbelsäule, rechtes Auge beim Mann (linkes Auge bei der Frau, Mund, Blinddarm, Hals, Kreislaufsystem, Gehirn

Knochen, Zähne

Kopf; äußere Geschlechtsteile; das linke Ohr; Muskeln; Blut; Gebärmutter; Prostata; Becken

Augen, Organe zur Fortpflanzung, Haut, Hals, Kinn, Wangen, Nieren


Das folgende Diagramm gibt Hinweise darauf, welche Krankheiten durch Vastu-Defekte im Gebäude in einer bestimmten Himmelsrichtung auftreten können.
 

Erkrankungen der Atemwege; Verdauungsstörungen; Magenbeschwerden, Augenkrankheiten, Geisteskrankheiten, psychosomatische Krankheiten  und mentale Instabilität.

Nervenbeschwerden, Augenkrankheiten, Halsschmerzen, Anämie und Juckreiz.

Krebs, Diabetes, Leberprobleme, Hüftschädigungen, Gallensteine
und Hautprobleme

Arthritis, Rheuma, Gallensteine, schwache Knie, Knochen und Zähne, Depressionen

 

Herzkrankheiten, Augenprobleme, Kreislaufstörungen

Knochenerkrankungen, Fußkrankheiten

Masern, Mumps, Infektionen, Fieber, Erkältungen und Allergien

Augeninfektionen, Probleme mit den Eierstöcken, Hautkrankheiten, Schwellungen und Anämien; Leberprobleme, Nierenprobleme

 

Vastu und Ayurveda

Ayurveda ist die traditionelle indische Naturheilkunde. Viele Grundbegriffe des Ayurveda finden auch im Vastu Verwendung, da beiden Systemen ein gemeinsames Grundverständnis über die Funktionsweise der  materiellen Natur, der fünf Elemente und den Fluß feinstofflicher Energien zugrunde liegt.

Im Ayurveda werden drei Zustandsformen des Körpers voneinander unterschieden, die man auch als Konstitutionstypen bezeichnet:

Kapha (zusammengesetzt aus Erde und Wasser):
Stabilisierung, Aufbau und Zusammenhalt

Pitta (zusammengesetzt aus Feuer und Wasser):
Transformation, Umwandlung, Verdauung, Verbrennung, erzeugt Wärme

Vata (zusammengesetzt aus Äther und Luft):
Koordination aller Bewegungen

Diese als Doshas bezeichneten Zustandsformen organischer Materie finden sich nicht nur im menschlichen Körper wieder, sondern in allen Bereichen der belebten Natur.

Die Konstitution eines Menschen wird durch ein bestimmtes Mischungsverhältnis der Doshas bestimmt, wobei zumeist eines der drei Doshas im Vordergrund steht. Aus dem Verhältnis der Doshas bzw. aus deren Ungleichgewicht läßt sich ablesen, zu welchen Krankheiten oder anderen physischen und psychischen Besonderheiten ein Mensch neigt. Der Zusammensetzung der drei Doschas aus den fünf Elementen entsprechend lassen sie sich wiederum analog den acht Himmelsrichtungen zuordnen:

Vata

Vata/ Kapha

Sama
Prakriti

Vata/ Kapha
 

 

Pitta/ Vata

Kapha
 

Pitta/ Kapha

Pitta

Abbildung: Doshas und Himmelsrichtungen

Aus diesem Diagramm läßt sich ablesen, welche Zustandsform in einer bestimmten Himmelsrichtung gefördert wird. Ein Mensch, dessen Konstitution vor allem von Pitta (Feuer) beherrscht wird, sollte daher den Südosten und möglichst auch den Nordwesten als Schlafplatz meiden, da dort Pitta noch weiter erhöht werden könnte, so daß das Gleichgewicht weitergehend gestört wird. Er sollte seine Hauptaufenthaltsorte eher auf der Nordost-Südwest-Achse suchen, die mit dem für ihn ausgleichend wirkenden Kapha-Element und dem ausgewogenen Zustand aller Doshas ( Sama Prakriti) in Beziehung steht.

Für den Vata-Typ gilt das gleiche, nur daß er vor allem den Nordwesten meiden sollte, um sein Luftelement und damit das Vata in seinem Körper nicht unnötig zu erhöhen. Auch für ihn bildet Kapha im Südwesten und Nordosten das geeignete Gegenmittel.

Genau das Gegenteil gilt für den Kapha-Typen, der mit der Nordost-Südwest-Achse Schwierigkeiten hat, da durch sie seine Tendenz zur Trägheit noch unterstützt wird. Er sollte seine Tätigkeiten und Aufenthaltsorte vor allem auf der dynamischen Nordwest-Südostachse suchen, die durch Bewegung und Feuer gekennzeichnet ist.

Auf diese Weise ließe sich für jeden Menschen ein seinem Konstitutionstyp entsprechender Haustyp entwerfen.

Beispiele für den Zusammenhang zwischen chronischen Erkrankungen und Vastu

Dieser Abschnitt enthält zwei Beispiele, die den Zusammenhang zwischen Vastu-Defekten und daraus resultierenden chronischen Erkrankungen zeigen. Im Rahmen einer von dem Veden Akademie e.V. durchgeführten Studie wurde eine große Anzahl solcher Beispiele zusammengetragen, um die Auswirkungen von Vastu-Eigenschaften im gesundheitlichen Bereich zu verstehen und wissenschaftlich zu belegen. Hierbei wurden grundlegende Kriterien erkannt, die das Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen erhöhen.

Das erste Beispiel zeigt eine Wohnung, in der eine Krebserkrank aufgetreten ist.

Beispiel 1: Erhöhte Krebsgefahr

In diesem Beispiel sind mehrere Kriterien erfüllt, die zu einer erhöhten Krebsgefahr führen. Der gravierendste Vastu-Defekt besteht in der Lage der Toilette im Nordosten

Weiterhin ist der Osten fensterlos, wodurch eine starke Schwächung des solaren Aspektes der Lebensenergie gegeben ist. Die Beeinträchtigung des Nordostens wird außerdem dadurch verstärkt, daß dieser Bereich aus der Wohnung ausgeschnitten ist und somit einen Fehlbereich bildet. Damit geht eine Erweiterung im Südosten einher, die als Schlafzimmer genutzt wird. Aufgrund der starken Präsenz des Feuerelements ist der Südosten als Schlafzimmer nicht geeignet und fördert somit die Tendenz zu chronischen Erkrankungen.

Die starke Öffnung des Südens verglichen mit den kleinen Fenstern im Norden trägt weiterhin dazu bei, daß das Immunsystem der Bewohner geschwächt wird.

Nach Bezug dieser Wohnung klagte die Bewohnerin über ständige Erkältungen, Nebenhölenvereiterungen, Zahn- und Kiefervereiterungen, Bronchitis und Depressionen. Die Erkältungen sind ein Hinweis auf ein durch den fehlenden Zustrom der Lebensenergie geschwächtes Immunsystem. Das Schlafzimmer im Südosten und die dort befindliche Erweiterung der Wohnung führt dazu, daß die Erkrankungen gehäuft im Bereich des zu starken Feuerelements auftreten. Entzündliche Krankheiten und Infektionen im Bereich der Lunge und der oberen Atemwege sind zu erwarten gewesen, da sich zusätzlich im Nordwesten der Wohnung ein Fehlbereich befindet, der das Atmungssystem beeinträchtigt.

Ein Fehlbereich im Nordwesten kann sich auch negativ auf die psychische und emotionale Befindlichkeit auswirken, was in den aufgetretenen Depressionen zum Ausdruck kommt.

Anderthalb Jahre nach Einzug in diese Wohnung erkrankte die Bewohnerin an Krebs. Diese Diagnose ist nicht überraschend, da in der vorliegenden Wohnung eine Vielzahl von Vastu-Defekten zusammen spielen. Insbesondere in Kombination mit Defekten im Nordosten bedeutet eine solche Verkettung von Defekten eine deutlich erhöhte Krebsgefahr.

Der Bewohnerin wäre in diesem Fall zu empfehlen, die Wohnung möglichst schnell zu verlassen, um sich an einem energetisch günstigeren Ort zu kurieren. Vor allem, wenn sich die Folgen von Vastu-Defekten bereits so massiv manifestieren, ist eine solch drastische Maßnahme unbedingt erforderlich.

Ist ein baldiger Umzug nicht möglich, so sollte auf jeden Fall das Schlafzimmer in den südwestlichen Raum verlegt werden. Im Osten sollte ein spirituelles Sonnen-Yantra angebracht werden, während der Fehlbereich im Nordwesten durch ein spirituelles Mond-Yantra ausgeglichen werden kann. Dieses könnte im Fenster der Küche als transparente Folie befestigt werden. In der nordwestliche Ecke des Flures sollte ein Meruchakra aufgestellt werden, um die blockierte Lebensenergie im Norden und Nordosten zu beleben. Zusätzlich wäre eine spirituelles Jupiter-Yantra oberhalb der Bad-Tür angeraten, um die Defekte im Nordosten zu neutralisieren.

Beispiel 2: Mietwohnung in der zweiten Etage

Das dritte Beispiel zeigt eine Mietwohnung im Allgäu in der zweiten Etage eines größeren Gebäudeblocks. Da die Wohnung in der Mitte eines längeren Gebäudes  liegt, besitzt sie nur im Norden und Süden Fenster, während der Westen und Osten fensterlos sind.

Neben dem blockierten Osten fällt bei dieser Wohnung der große Fehlbereich im Nordwesten auf.  Dem steht eine recht große Erweiterung im Südwesten gegenüber, was ebenfalls als ungünstig zu bewerten ist. Die Küche im Nordosten könnte die Ursache mentaler Probleme sein.

Der Eingang im Fehlbereich des Nordwestens deutet auf Beziehungsprobleme hin, was durch den Fehlbereich im Nordwesten weiter verstärkt wird. Dieser Fehlbereich kann auch psychische Störungen oder Depressionen hervorrufen, was sich in der Lebenssituation der Bewohner widerspiegelt. Besonders stark betroffen werden die männlichen Bewohner sein, da der Osten vollständig blockiert ist. Insbesondere die Kariere des Mannes und die Entwicklung des Sohnes wird hierdurch in Mitleidenschaft gezogen.

Die Lage der beiden Kinderzimmer im Südwesten und der Fehlbereich in der Beziehungsecke deutet auf Streit zwischen den Geschwistern hin.

Insgesamt gesehen ist hier eine energetische Situation gegeben, die sowohl Probleme im gesundheitlichen als auch im psychischen Bereich fördert und in der Beziehungsprobleme auf allen Ebenen wahrscheinlich sind.

Spirituelle Sonnen-Yantras im Osten des Wohnzimmers und der Küche könnten helfen, die solare Lebensenergie im Haus zu stärken. Im Nordwesten sollte im Schlafzimmer ein spirituelles Mond-Yantra an der westlichen Wand plaziert werden, um den Auswirkungen des Fehlbereiches entgegenzuwirken. Im Südwesten des Kinderzimmers des Jungen sollte ein spirituelles Rahu-Yantra plaziert werden, um der Südwest-Erweiterung entgegenzuwirken. Im Zentrum der Wohnung könnte ein Meruchakra oder eine Vasati-Pyramide helfen, die dort gestauten Energien wieder in Bewegung zu bringen.

Interessieren Sie sich tiefergehend für Vastu, so wenden Sie sich bitte direkt an den Autor, der in der sächsischen Schweiz die Veden-Akademie leitet und dort sowohl Beratungen als auch Ausbildungen anbietet:

Bücher des Autors:

  • Schmieke, M.; Die Kraft lebendiger Räume
  • Schmieke, M.; Die 12 Erfolgsgesetze richtigen Wohnens
  • Schmieke, M.; Vastu für Einsteiger

Veden-Akademie „Burg Schöna“

Marcus Schmieke
Hirschgrund 94                   
01814 Schöna
Tel. 035028-85855 Fax 035028-85851

Marcus.Schmieke@t-online.de       

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