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Einheimische Heilpflanzen und Kräuter und ihre Wirkung im Ayurveda: Salbei

Einheimische Heilpflanzen und Kräuter und ihre Wirkung im Ayurveda: Salbei

16.04.2012 | Folge 1 (a): Salbei (Salvia)Der Salbei ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütler (lamiaceae). Der Name Salbei oder Salvia kommt aus dem Lateinischen salvare (= heilen) und bezieht sich im wesentlichen auf den für Küche und Medizin wichtigen Küchen- oder Heilsalbei (salvia officinalis). Folge 1 stellt in Kürze noch (b) Minze und (c) Löwenzahn vor.

Es gibt etwa 1000 Salvia-Arten, die weltweit verbreitet sind und in tropischen bis in gemäßigten Gebieten wachsen. Alle Arten sind ein-, manchmal zweijährige bis oft ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher oder Sträucher. Die Blüten stehen selten allein, sondern sind meistens zu wenigen bis vielen in unterschiedlichen Blütenständen zusammen gefasst.

Wiesen-Salbei (salvia pratensis)

Im Volksmund auch genannt: Stinker, Brandele, Hahnenkamp,
Kikelskamm, Katzenschwaf.

Blüht von Mai bis August mit dunkelblauer Krone. Die Staude
wird 30 bis 60 cm hoch und liebt Bergwiesen, Wegraine mit
lockeren nährstoffreichen und etwas kalkhaltigen Böden.
Die Pflanze verträgt auch zeitweilige Trockenheit,  da die
Wurzeln oft bis etwa 1m in die Tiefe reichen.

Gesammelt werden die Blätter vor der Blüte von Mai bis Juni.
Der daraus herzustellende Tee ist ein einfaches Mittel zum
Gurgeln bei Entzündungen in der Mundhöhle. Der Tee wirkt
außerdem schweißhemmend und wird oft bei Magen- und
Darmkrankheiten angewendet.
Wesentlich bedeutsamer in der Heilwirkung und den
verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten ist der Garten-Salbei.
 


Garten-Salbei  (salvia officinalis)

Der Garten- oder Heilsalbei kommt in Strauchform ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist inzwischen bei uns in vielen Hausgärten heimisch. Er hat grau-grüne Blätter und ist das typische Gewürz der italienischen und provencalischen Küche.


Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay

Dieses Küchenkraut tritt in der Kochkunst meistens
alleine auf, denn es lässt sich schlecht mit anderen
Gewürzen kombinieren. Bei der Verwendung in der
Küche empfiehlt es sich, Salbeiblätter in Butter
oder noch besser in Olivenöl anzudämpfen, da
einige ihrer Aromastoffe wasserunlöslich sind.
                                                                             
Muskateller-Salbei (salvia sclarea) stammt
ebenfalls aus dem Mittelmeerraum. Sein Aroma
ist ausgeprägter als beim Garten-Salbei.
Deshalb wurde er auch dazu verwendet,
gewissen Weißweinsorten einen Muskateller-
geschmack zu verleihen.

Besonders der Garten-Salbei hat eine günstige
Wirkung auf das Gehirn, die Augen, Drüsen und
Nerven. Früher wurde der Salbei sogar als
Lebenselixier bezeichnet (Pfarrer Kneipp).

 

(Gegenwärtig wird daran gearbeitet, aus den Wirkstoffen des Salbeis ein Medikament gegen Alzheimer zu entwickeln) (www.kraueter-verzeichnis.de).


Die ayurvedische Wirkung von Salbei

Das Kraut des Garten-Salbei ist entsprechend den ayurvedischen Geschmacksrichtungen (rasa) scharf, bitter und zusammenziehend.

Die Geschmacksrichtung scharf ist anregend, fördert die Verdauung und hebt den Appetit. Scharfes stabilisiert den Kreislauf und hebt allgemein alle Körperfunktionen, während es alle Ansammlungen körperfremder Stoffe vermindert. Die Geschmacksrichtung bitter wirkt fiebersenkend, antibakteriell, entgiftend und keimtötend. Bitter reinigt das Blut und das gesamte Gewebe ganz allgemein, hat eine leicht herabsetzende und schwächende Wirkung auf den Körper. Die Geschmacksrichtung zusammenziehend wirkt blutstillend, hemmt die Schweißabsonderung, stillt Durchfall und ist ein gutes Wundheilmittel.


Salbei wirkt ayurvedisch:

                       Kapha ausgleichend
                       Vata ausgleichend
                       Pitta erhöhend (im Übermaß verwendet)


Die besonderen Wirkungen von Salbei-Kraut:

Generell auf die Gewebe (dathus): Plasma, Blut, Nerven und auf die Systeme (srotas): Atmung, Verdauung, Nerven, Kreislauf.  

Und im Einzelnen:

  •     stark Sekret hemmend
  •     beseitigt überschüssigen Schleim in Nase und Lunge
  •     wirkt blutstillend
  •     trocknet Hautareale und Geschwüre aus
  •     reduziert übermäßiges Kapha
  •     stärkt Gehirn und Nervensystem
  •     reduziert übermäßiges Verlangen und Leidenschaften
  •     beruhigt Herz und Kreislauf
  •     gut bei Erkältungen und Grippeerkrankungen
  •     fördert Haarwuchs (zusammen mit dem asiatischen Wassernabelkraut, hydrocatyle asiatica)

Zubereitung:
Aufguss (heiss oder kalt), Pulver ( 250 bis 500 mg)
(nach Lad/Frawley, Die Ayurveda Pflanzenheilkunde, Oberstdorf, 2011)

In Kürze können Sie im Rahmen der Folge 1 noch über (b) Minze und (c) Löwenzahn lesen.


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Titelbild: Bild von Manfred Richter auf Pixabay

 

 

 

 

 

 

 

 


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