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Physis, Bios, Psyche, Pneuma Teil 3

Physis, Bios, Psyche, Pneuma Teil 3

11.08.2011 | Nachfolgende unter „verwandte“ Anwendungen dargestellte Behandlungen sind eng mit den weiter oben dargestellten ayurvedischen ganzheitlichen Heilmethoden verbunden. Der Vollständigkeit halber seien  daher diese Aspekte angesprochen..  Teil 3 schliesst mit „Verwandte“ Anwendungen   ab. © Klaus-Rupprecht Wasmuht, Heilpraktiker

 
6. „Verwandte“ Anwendungen

6.1 Die heilende Kraft des Klanges


Komplementär zu den ayurvedischen Massagen können Klangmassagen mit Klangschalen,
Gong und Stimmgabeln angewandt werden.
Alle Materie wirdt durch Schwingungen strukturiert. Jede Person (per sonare = durchtönen) ist in Resonanz mit den Schwingungen des Kosmos und entfaltet entsprechend ihre Persönlichkeit. Ist der Mensch im Einklang mit den kosmischen Schwingungen, erfreut er sich guter Gesundheit und großer Energie. Anhaltende Störungen der harmonischen Schwingungen bewirken Blockaden in dem feinstofflichen Körper.
Die Klangschale kann mit einem hölzernen Klöppel (ungepolstert oder mit einem Filzüberzug gepolstert) am Außenrand gerieben werden oder auch mit dem Klöppel kurz unterhalb des Randes angeschlagen werden. Je nach Größe, Material und Form können die Töne sehr dunkel bis sehr hell sein. Bei Reibung um die Außenseite der Klangschaler ertönt ein singender schwebender und zugleich durchdringender Ton.    
Die feinen Schwingungen der Klangmassage versetzen das durchdrungene Körpergewebe unmittelbar in Vibration und bewirken eine zarte Massage des Gewebes und der Zellen bis tief in das Körperinnere. Somit wird auf sanfte Weise der Energiefluss harmonisiert und eine tiefe Entspannung im Körper sowie Auflösung von Blockaden erreicht.
Die sanfte Therapieform der Klangmassage unterstützt die direkte Rückkoppelung mit den
harmonisierenden Urtönen. Ähnlich wie bei dem Singen von Mantras wird ein direkter Heilungsprozeß auf tieferer Bewußstseinsebene ausgelöst.
Die Klangmassage wirkt umhüllend, sie führt über eine sehr tiefe Entspannung in den Meditationszustand und zur Wahrnehmung und Bewußtwerdung von Lebensumständen, die dem Empfangenden helfen, neue Lösungswege zu finden.

Bei der Auswahl der Klangschalen sollte man sich intuitiv in einem einfühlsamen Gespräch leiten lassen.
Der sachgerechte Umgang mit den Klangschalen, die Auswahl des passenden Anschlagschlegels, die Anschlagshärte, der richtige Anschlagspunkt, die innere Sanftheit und der Rhythmus wird individuell auf den jeweiligen Empfangenden abgestimmt.
Die Frequenzen ausgesuchter Klangschalen stimmen mit denen der wichtigsten Energiezentren im Körper (Chakren) überein. Die sehr behutsame direkte Beschallung der Chakren ist am besten geeignet feinstoffliche Blockaden dieser Energiezentren aufzulösen.
Die Klangmassage kann sitzend und stehend angewandt werden, erfolgt jedoch meist in Bauch- oder Rückenlage vom unteren Körperbereich zum Kopfbereich durch Auflegen der Schalen an bestimmten Körperstellen (Chakren), die durch Anschlagen oder durch kreisende Bewegungen mit einem Holzschlegel am Schalenrand in Schwingung versetzt werden.
Sehr durchschwingend und therapeutisch wirkungsvoll ist der Klang tibetischer Klangschalen, die aus sieben verschiedenartigen Metallegierungen bestehen.

Zusammenfassung zu 6.1

Wirkung ayurvedischer Klangmassage und  Mantras
• Alle Materie ist durch Schwingungen strukturiert.
• Jede Person (per sonare = durchtönen) ist in Resonanz mit den Schwingungen des Kosmos und entfaltet entsprechend  ihre Persönlichkeit.
• Ist der Mensch im Einklang mit den kosmischen Schwingungen, erfreut er sich guter Gesundheit und großer Energie.
• Anhaltende Störungen der harmonischen Schwingungen bewirken Blockaden in dem fein- und grobstofflichen Körper.
• Die sanfte Therapieform der Klangmassage unterstützt die direkte Rückkoppelung mit den   harmonisierenden Urtönen.
• Durch das Singen von Mantras wird ein direkter Heilungsprozeß auf tieferer Bewußtseinsebene ausgelöst.     

 

6.2 Bedeutung der Chakren für die spirituelle Entwicklung


Bei den Ausführungen zur Marmapunkt Massage (5.4) wurde erwähnt, daß die Lebensenergie (Prana)  in den Kanälen (Nadis) der Chakren des menschlichen Körpers fließt und  die Energieverteilung und Versorgung, insbesondere der Organe sicher stellt. Wenn die Energie frei fließen kann, kann sich der Mensch natürlicher Gesundheit erfreuen. Wird der Energiefluß hingegen  durch Blockaden behindert, treten Störungen im Organismus auf. Neben der Bedeutung für die Organe und Körperfunktionen haben Chakren, insbesondere die Hauptchakren, eine große Bedeutung für seelische und geistige Prozesse.

Traumatische Erlebnisse, insbesondere in der frühen  Kindheit  können zu Störungen führen, die die Entwicklung der Chakren behindern. Auch spätere Traumata können noch zu Energiestaus, so genannte seelische Cluster führen und übermäßig emotionale Handlungen hervorrufen bis hin zu psychischen und physischen Krankheiten unterschiedlichster Ausprägung.

Massagen und Atemübungen

Auch in der Behandlung  der Chakras werden Massagen  und Atemübungen angewandt. So werden zum Beispiel die unmittelbar in Verbindung mit dem zentralen Nervensystem stehenden Reflexpunkte  der ersten fünf Chakras des Rückens massiert. Spezielle ayurvedische Öle sollen eine sensible Tiefenwirkung unterstützen.
Eine bewusste und in einem bestimmten Rhythmus erfolgende Atmung dient der Stabilisierung des Prana. Darüber hinaus führt eine besondere Tiefenatmung zur vermehrten  Sauerstoffaufnahme, die die geistige und spirituelle Entwicklung fördern soll.

Zur spirituellen Entwicklung über die Erweckung der ruhenden Kundalinikraft  sei nachfolgend etwas näher eingegangen.

Spirituelle Entwicklung

Weiter oben (3.2) wurde die Dreiheit im kausalen Körper symbolhaft durch die drei vedischen Gottheiten Indra, Agni und Soma dargestellt. Der kausale Körper, Seele oder Atma  beinhaltet als essenzielle Lebenskraft die Informationen für das individuelle Leben. Die Struktur des kausalen Körpers sind die Tanmatras (Tan bedeutet feinstofflich und Matra Elemente).
Agni als Gott der Transformation, konzentriertes Feuer und Geist in der Materie ist an der Basis der Wirbelsäule lokalisiert. Die Erweckung dieser ruhenden Kundalinikraft wird mit dem Kundalini Yoga oder Kriya Yoga beabsichtigt (47).
Kundal, die im Schlaf zusammengerollte Schlange ist ein Aspekt des immerwährenden höchsten Bewusstseins. Die yogischen Übungen bestehen nun darin, diese schlafende Kraft zu erwecken und durch die Energiekanäle spiralförmig durch die Chakren im Körper aufsteigen zu lassen. Wenn die Kundalini Kraft das „dritte Auge“ (das Stirnchakra Aijna)  erreicht, wird man sich seines Selbst bewusst und erkennt einen tieferen Sinn des Lebens. Es öffnet sich ein anderer Bewusstseinzustand, jenseits vom Wachzustand, Schlaf und Traum.
Die Person erfährt eine Einkehr, losgelöst von jeder Anhaftung.

Diese innere Einkehr öffnet eine Tür die zur Vereinigung von Geist und Materie führt (48). Die phänomenale Welt wird durchdrungen von göttlicher Energie und das Selbst verankert sich in der Wonnehülle (Anandamayi Kosha).

Allerdings versperren drei „Knoten“ (Granthi) den Weg und verursachen einen Rückfall in emotionale Hochs und Tiefs. Diese drei Granthis sind Brahma Granthi, Vishnu Granthi und Rudra (Shiva) Granthi.  Der Brahma Knoten ist oberhalb des ersten Chakras (Muladhara) in der Nabelgegend lokalisiert. Dieser Knoten wird durch „Samsara“ der Welt der Namen und Formen gebildet. Eine Anhaftung in dieser Welt ist das erste Hindernis des Überganges von der physischen Welt zur Astralwelt und verhindert spirituelles Wachstum des Selbst (Jiva). Diese Welt der Namen und Formen begegnen wir durch „fünf Fenster“ (die fünf Sinnesorgane Augen, Ohren, Nase, Zunge und Haut). Diese Welt beschäftigt in großem Umfang unser Bewusstsein und schafft Ehrgeiz, Wünsche und hält den Geist gefangen. Die Auflösung dieses Knotens befreit von den Ketten der Anhaftung. Die feinstoffliche Physiologie wird wahrnehmbar und erfahrbar. Prana, Nadis und die Aura werden spürbar und der Wunsch nach weiterem spirituellen Wachstum gewinnt mehr Gewicht als das Streben nach materiellem Reichtum und dessen Absicherung. Meditation ist ohne Auflösung dieses Knotens  nicht möglich. Ständige Übung des Zurückziehens der Sinne (Pratyahara) ist zur Beherrschung  des Geistes erforderlich. Wenn die Körperchemie gereinigt wird und der Energiefluß steigt, kann dieser Knoten gelöst werden. Zuvor müssen allerdings  Yamas und Niyamas (ethische Verhaltensnormen) und  eine stabile Körperhaltung (Asana) geübt  werden.
Der in der Gegend des Herzchakras (Anahata) befindliche Vishnu Knoten stellt das nächste Hindernis für das aufsteigende Kundalini in dem Bemühen von der astralen zur kausalen Erfahrung zu gelangen. Das Herzchakra repräsentiert zugleich Hingabe, Glaube und Liebe.
Der Vishnu  Knoten besteht in Anhaftung an kosmische Güter (karuna) und dem eifrigen Wunsch der leidenden Menschheit zu helfen („Helfersyndrom“).Vishnu ist der Erhalter der Welt und der Vishnu Knoten erzeugt den Wunsch nach Wissen, Traditionen und Bindungen , unter anderen an Vereinigungen. Aber auch die Hingabe zu biblischer Erkenntnis und zum Beispiel die Verehrung spiritueller Orden wird zur Anhaftung.

Diese astrale Erfahrung ist noch in Raum und Zeit begrenzt. Das „Ich“ (Ego) spürt feinstoffliche Energien, nimmt Auras wahr. Allerdings grenzt es sich  hierbei in gewisser Weise von anderen ab um für sich einen (immateriellen) Gewinn zu sichern. Durch Überwindung emotionaler Bindungen an Traditionen und loyal erscheinenden Verpflichtungen, beispielsweise gegenüber gewissen Verbänden, löst sich das Ego auf und der göttliche Wille geschieht. Gelingt es diesen Knoten aufzulösen, befreit sich der Mensch von der durch Zeit und Raum begrenzten Sinneswahrnehmung und Erfahrung. Nur durch wahre Unterscheidung, Erkenntnis und Glauben kann dieser Knoten aufgelöst werden und der Sinn des Lebens und der dahinterstehende göttliche Plan erfahren werden. Das Grundempfinden von kosmischer Liebe, Freude, Hingabe läßt eine Verbundenheit aller Wesen und die Einheit allen Seins erleben. Durch Yoga wird es möglich diese tief im genetischen Code verankerten Bindungen (Archetypen) zu völliger Freiheit hin (svatantrya) zu überwinden.
In der Gegend des Stirnchakras kreuzen die zeitgebundenen Hauptnadis Ida und Pingala und verteilen sich in die linke und rechte Nasenöffnung. Als Mond- und Sonnenkanal sind Ida und Pingala zeitlich. Im Aijna Chakra löst sich das zeitgebundene Bewußtsein auf und der  Yogi erlangt Unbegrenztheit. Er erlangt die Fähigkeit, die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft sehr klar zu sehen. Er wird zu einem „trikaladarshi“, einem Visionär, der deutlich sieht was irgendwo und zu jeder Zeit geschieht. Die Schranken der Zeit und des Raumes bestehen für ihn nicht mehr.
Wenn die beiden erstgenannten Knoten entwirrt sind und Kundalini das Stirnchakra (Aijna, auch Drittes Auge) erreicht, ist der Aspirant nun ein Yogi, der ein „Tattvatita“ wird, jemand der jenseits der fünf Elemente ist. Hier vollzieht sich der Übergang von der kausalen Ebene zur Ebene absoluter Einheitserfahrung, der Ebene des reinen unmanifestierten Bewußtseins (Brahman).
Allerdings befindet sich ein weiterer Knoten – Rudra (Shiva) oberhalb des dritten Auges (Ajna Chakra), der in dieser Situation sich als Hindernis auf dem Weg zu einer wonnevollen Erfahrung der Verbundenheit, Liebe und Gottesnähe zur absoluten Einheitserfahrung jenseits aller Begrenzungen zeigt, da der Yogi sich hier in seine intuitiven Kräfte verlieren kann.

 

6.3 Malgestalterische Therapie (Mandalas)


Das  Sanskrit Wort Mandala bedeutet Kreis und wird von vielen Kulturen in religiösem Zusammenhang  symbolisch als kreisförmiges oder quadratisches Gebilde mit einem Zentrum dargestellt.
In seiner Autobiographie (49) schreibt C.G. Jung „Erst als ich die Mandalas zu malen begann, sah ich, das alles, alle Wege, die ich ging, und alle Schritte, die ich tat, wieder zu einem Punkt zurückführen, nämlich zur Mitte. Es wurde immer deutlicher: Das Mandala ist das Zentrum. Es ist der Ausdruck für alle Wege zur Mitte, zur Individuation“, (siehe weiter oben 2.3). Möglicherweise trifft dies auch den Kern, den Friedrich von Schiller in Breite und Tiefe mit folgenden Worten ausdrücken wollte „Wer etwas Treffliches leisten will, hätt gern was Großes geboren, der sammle still und unerschlafft im kleinsten Punkte die höchste Kraft. Der Stamm erhebt sich in die Luft mit üppig prangenden Zweigen, die Blätter glänzen und hauchen Duft, doch können sie Früchte nicht zeugen, der Kern allein im schmalen Raum verbirgt den Stolz des Waldes, den Baum“.
Zum Mandala bemerkt Dahlke (50) “Das Gesetz der Welt ist Bewegung, das Gesetz der Mitte ist Ruhe. Der Punkt symbolisiert Einheit, Ganzheit, Vollkommenheit – er ist in fast allen Kulturen und Zeiten auch ein Symbol für Gott“.
Mertl und Janko (51) weisen darauf hin, daß seit den  Erkenntnissen von C.G. die positive Wirkung für die Seele durch das Ausmalen von Mandalas allgemein bekannt sei.
Beim Ausmalen spielen die Archetypen in der Weise eine große Rolle, wie sie das unbewußte Potential des Menschen, einschließlich seiner Anlagen und möglicher Blockaden, seine gesamte Gefühlswelt und sein bewußtes Denken repräsentieren.
Diagnose Mandalas erleichtern den Zugang zu  Krankheitsursachen wie zu unbewußten energetischen Blockaden in tief sitzenden Zellprogrammierungen. Nachdem diese erkannt und   bewußt gemacht wurden, können diese seelischen Cluster  von Therapie Mandalas aufgearbeitet und aufgelöst werden. Farben, Linien und Formen der Mandalas wirken zuallererst auf die Gehirnhälfte, die Gefühle, Kreativität und das Unbewusste verarbeitet. Traumata hinterlassen in dieser (rechten) Gehirnhälfte energetische Blockaden, die nach Mertl und Janko mit bestimmten Farben und Formen des Therapie Mandalas übereinstimmen und durch Auslösen bestimmter nervlicher Reize mit Hilfe der Therapie Mandalas behandelt werden können.

 

6.4 Sanjeevini -Ansprechen bestimmter Geisteskräfte auf tiefer Bewusstseinsebene


Sanathana Sai Sanjeevini ist eine in Indien weit verbreitete Heilungsart, die in eindringlichen Gebeten Gott als den wirklichen Heiler um Heilung bittet. Es sind Heilschwingungen, die uns Gesundheit auf der mentalen, emotionalen und körperlichen Ebene geben (52).
Westliche Wissenschaftler, sprechen - ohne den Gottesbegriff zu bemühen -
von einer Heilungsart, die strukturierte geistige Kräfte anspricht,
um eine Heilwirkung auf einer sehr tiefen Bewusstseinsebene herbeizuführen.

Sanathana Sai Sanjeevini ist eine wirkungsvolle Übung für die eigene Gesundheit die Selbstverantwortung zu übernehmen. Die auf allen Existenzebenen (physische, astrale, kausale, Körper-, Geist- und Seelenebene sowie  Wach-, Traum- und Schlafzustand) wirkenden Kräfte verbinden uns mit der Quelle allen Seins.

Die Gebete um Heilung drücken sich durch das neunblättrige Lotussymbol aus,
durch einen im Kreis angeordneten Strichcode, der als Kanal für die entsprechende Heilenergie wirkt. Zusätzlich definiert ein bestimmtes Wort die Sanjeevini-Karten (z.B. Asthma, Blut, Kopf, Leber, Verdauung, Shakti, Vergebung).
Auf das aufgedruckte Muster der Heilkarte werden als Medium beispielsweise ein gefülltes
Glas Wasser oder Globuli gestellt. Die Sanjeevinis wirken in der Bewusstheitsebene (Pneuma). Durch ihre Wirkung auf allen Ebenen geht die jeweilige Sanjeevini Heilungsart auf die Ursache zurück und löst dort entstandene Verstimmungen auf.                                              
Der Selbsterkenntnisprozess wird nicht ausgeschlossen, sondern unterstützt.
Der Therapeut aktiviert durch geistige Konzentration die Karten und stellt durch sein Gebet
den Kanal zu Gott - dem höchsten Heiler - her. Mit Sanjeevinis kann man keine Fehler machen! Sanjeevinis sind besondere, individuelle Gebete - Gott allein heilt! Sanjeevinis kann man mit jeder anderen Therapie anwenden.
Sie stellen letztlich ganz feine geistige Schwingungen dar und verbreiten ihre Heilwirkung
auf einer sehr tiefen Bewusstseinsebene, solange Heilen als homöopathisches “Seva“,
als selbstloser Dienst am Menschen verstanden wird.

Anmerkung zu  Angst, Liebe und Gebet:
Angst ist der Ausdruck des Verlusts von Urvertrauen, Angst vor dem Tod, Angst entsteht durch Anhaften, verbunden mit der Sorge um den Besitzverlust.
„Der Tod, den die Menschen fürchten, ist die Trennung der Seele vom Körper. Den Tod aber, den die Menschen nicht fürchten, ist die Trennung von Gott“ (Aurelius Augustinus)

Liebe äußert sich in Vertrauen, Zuneigung, Anerkennung, Lebensfreude, Heiterkeit, Mitgefühl, Harmonie, Entspannung, Loslassen. „Omnia vincit Amor, et nos cedamus Amori. Alles besiegt Amor; so wollen denn auch wir uns Amor fügen!“(Vergil, Hirtenbriefe)

Das tägliche Gebet (Meditation) schafft eine Wiederzusammenführung  (re ligio) mit den Quellen des Lebens. Herz, Geist und Denken der Gnade Gottes zu öffnen erfüllt uns mit göttlichem Frieden und göttlicher Liebe. Diesen Frieden und diese Liebe dürfen wir dann ausstrahlen in die ganze Welt.

 

7. Vergleichende Betrachtung


7.1 Psycho-Neuro-Endokrino-Sozio-Immunologie (PNI)

Bisher hat die Psychosomatik gelehrt, dass körperliche (somatische) Probleme durch psychische Ursachen entstehen oder auch umgekehrt (additive Auffassung von Körper und Seele / Ursache-Wirkung-Prinzip).
Die moderne interdisziplinäre Wissenschaft der Psycho-Neuro-Immunologie geht von einem ständigen Informationsaustausch  zwischen Psyche, Nerven- und Immunsystem aus.  Jede einzelne der 72 Billionen Zellen tauscht ständig mit anderen Zellen Informationen im menschlichen Körper aus. Die Erkenntnis von Wechselwirkungen zwischen den Botenstoffen des Nervensystems und denen des Immunsystems distanziert sich deutlich von der traditionellen Auffassung einer rein chemisch und linear ablaufenden Ursachen-Wirkung-Funktionsweise des lebenden Organismus.
Letztendlich werden die Funktionen des Körpers durch ein Zusammenspiel (Wechselwirkungen) zwischen Immunsystem, dem hormonellen System, der menschlichen Psyche, dem Nervensystem und dem sozialen  Netzwerk in dem der Mensch lebt, bestimmt.
Umgekehrt sind körperliche Abweichungen von der Gleichgewichtssituation / Gesundheit psychische und soziale Störungen.

Psychische Probleme verursachen nicht körperliche Störungen: sie sind es ! (Robert Ader)

Die Wechselbeziehung zwischen geistig-seelischer Faktoren und dem  physischem Befinden wurden bereits von Hildegard von Bingen hervorgehoben. In der bewußten Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensweise sieht Hildegard von Bingen die Voraussetzung für eine umfassende Genesung.
Nach Auffassung der Psychoneuroimmunologie ist Gesundheit die Fähigkeit die Homöostase  (Gleichgewicht) rechtzeitig wieder herzustellen (53). Jede Veränderung im Körper wird registriert und reguliert. An diesem Vorgang sind alle Systeme des Körpers beteiligt und arbeiten gemeinsam. Gerät ein System aus dem Gleichgewicht und kann nicht mehr repariert werden, kommt der gesamte Organismus aus dem Gleichgewicht und es können sich aus den Störungen Krankheiten entwickeln.
Fazit des 1. Weltkongresses für klinische Psychoneuroimmunologie, der am 8. Mai dieses Jahres  in Zürich unter dem Thema "To restore Health we have to go back to the Future" stattfand, ist die Erkenntnis: „Die Wiederherstellung der Gesundheit ist nur mit einer Rückbesinnung auf unsere Herkunft und einer Lebensweise im Einklang mit unseren genetischen, insbesondere aber unseren epigenetischen Voraussetzungen möglich. Dazu sind Veränderungen der Nahrung, der Bewegungsgewohnheiten und nicht zuletzt des Verhaltens bzw. der psychosozialen Bedingungen erforderlich.“
Der einzelne Mensch ist nicht ein nach wirtschaftlichen Zielsetzungen zu manipulierendes Fragment, sondern ein durch Körper, Geist und Seele mit dem kollektiven Dasein verknüpftes lebendiges Wesen. Das Wohl des Einzelnen bedingt das Wohl der Gemeinschaft und umgekehrt.  

 

7.2 Epigentik

Der Zellbiologe Bruce Lipton, Pionier der modernen Wissenschaft der Epigenitik, beschreibt wie Informationen wie die des menschlichen Denkens und Fühlens – Lebensvorgänge jenseits von Physis und Bios - auf molekularer Ebene bis in jede einzelne Zelle hineinwirken (54). Epigenetische Faktoren im engeren Sinne dienen dem Realisieren der Information, die in der   DNA eines Gens gespeichert ist (Genexprimierung).  Im weiteren Sinne sind Nahrungsqualität, Nahrungsmenge, Nährstoffdichte, Bewegung, Einhalten von Rhythmen, Fähigkeit zur Streßadaption, Schlafqualität und Schlafdauer, psycho-emotionale Kompetenz, soziale Kompetenz (soft skills) genetisch prägende Faktoren.

„Diese Faktoren wirken auf die Zelle ein und veranlassen unterschiedliche Reaktionen auf der DNA-Ebene und damit zur Bildung von unterschiedlichen Proteinen und beeinflussen letztendlich das Verhalten des Menschen“

Das persönliche menschliche Leben als auch das kollektive Dasein wird in erster Linie durch Wechselwirkungen von innen und außen, zwischen Geist und Materie gesteuert und weniger durch die DNS bestimmt. Wir sind nicht Opfer, die schicksalhaft die Leiden unserer Vorfahren übernehmen müssen, sondern „unseres Glückes Schmied“, der ein gesundes erfülltes Leben, voller Freude, Glück und Liebe selbst schaffen kann.
Energie und Informationsfelder bestimmen Physiologie und Biochemie.                   
Der Geist ist stärker als die Gene (Bruce Lipton)

 

7.3 Informative Medizin / „Quantenmedizin“

Obwohl Informative Medizin und Quantenmedizin nebeneinander als medizinische Begriffe in neuerer Zeit diskutiert werden ist die Kernaussage beider Bereiche im Wesentlichen  gleich. Wolfgang Ludwig widmete sich in den letzten dreißig Lebensjahren  ganz der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet quantenphysikalischer Erkenntnisse, die er als Grundlage für die moderne Naturheilmedizin sah. Ausgehend von der Erkenntnis, daß der Kosmos und damit auch unser Körper nur  zu 0,1 Prozent aus Materie besteht  und 99,9 Prozent aus masselosen Teilchen, wie Lichtquanten (Wechselwirkungsquanten), die bestimmte Schwingungsmuster aufweisen, leitete Ludwig ab, daß Krankheiten durch negative Veränderungen der Schwingungsmuster hervorgerufen werden, und diese wiederum mit der Umwelt durch Wechselwirkungen, wie Umweltbelastungen, Elektrosmog, Streß und ähnliche Faktoren  beeinflußt werden.
Die von dem Physiker Burkhard Heim zusammen mit dem Physiker Walter Dröscher
formulierte erweiterte einheitliche Quantenfeldtheorie hat Dr. W. Ludwig aufgegriffen
und mit den Ideen der Quantenmedizin und der Therapie in den höheren Seinsschichten verbunden. Hierbei hat er sich insbesondere mit der Behandlung durch Informationen auseinander gesetzt .

Ludwig beschreibt in seinem 1999 erschienenen Buch „Informative Medizin Krankheits-Ursachen/Behandlung ohne Chemie“(55) Elektroakupunktur, homöopathische Hochpotenzen, kombinierte Magnetfeld- und Hochfrequenztherapie, kombinierte Licht- und Farbtherapie, Astromedizin und andere feinenergetische Einflüsse. Zum Beispiel bewirkt die Magnetfeldtherapie eine bioenergetische Regulation in dem menschlichen Körper, die über harmonische Schwingungen die Selbstheilungskräfte anregt und krankhafte Schwingungsmuster löscht.
„Doch geheilt werden seelische Probleme oder geistige Fehlhaltungen mit der elektromagnetischen Therapie nicht. Dazu sind ausführliche Gespräche mit dem Patienten notwendig“(56).

Hierzu eine Übersicht (57):

Tabelle_Quantenmedizin

Ludwig weist darauf hin, daß früher Ärzte identisch mit Priestern waren. Dem ist hinzuzufügen, daß durch Hippokrates eine Trennung zwischen Ärzten und Priestern eingeleitet wurde, indem er die „Verwissenschaftlichung“ der Medizin begründete.
Zudem bemerkt Ludwig, dass heute Priester wegen unklarer Vorstellung von den Wesensgliedern des Menschen meist nicht in der Lage sind als Seelenärzte zu wirken.
Weiterhin erwähnt Ludwig, daß die höheren Bewußtseinsschichten der von den fernöstlichen Philosophen beschriebenen sieben Seinsschichten Körper (Physis), Leben (Bios), Seele (Psyche), Geist (Pneuma), Manas, Buddhi und Atma von den meisten Menschen noch nicht ausgebildet sind. Dies steht einer ganzheitlichen Heilung im Wege.

„Menschen, die sich um höhere Erkenntnis bemühen, stehen über jeder Krankheit und können sich selbst helfen“. Ein Therapeut, der nur den Körper sieht, wird nie eine erfolgreiche Therapie zustande bringen. „Eine Therapie in den höheren Seinsschichten erfordert vom Therapeuten tiefere Einsichten in die Ontologie (Seinslehre), aber nicht nur intellektuell, sondern sie müssen sie auch selbst erfahren haben!“ .

Dr. Deepak Chopra hat nun in seinem Buch “Quantum Healing”(59) eine Brücke zwischen den traditionellen Erkenntnissen der Medizin und Physik des Westens und dem ayurvedischen Wissen geschlagen, in dem er zeigt, daß der menschliche Körper von einem “Netzwerk der Intelligenz“ durchzogen ist, welches der Quanten Realität unterliegt. Das bedeutet, daß die Körper spezifische Intelligenz nicht ein oberflächlicher psychischer Zustand ist, sondern tief genug greift, um Grundstrukturen der menschlichen Physiologie zu verändern und so auch allgemein für unheilbar gehaltene Krankheiten wie zum Beispiel Krebs zu heilen vermag.

Chopra beschreibt in „Quantum Healing“ Heilwirkungen die nicht durch materielle Substanzen sondern durch Informationen aus der Quantenebene der Körper-Geist Beziehung erfolgen. „Jeder Arzt muß eine innere Reise unternehmen, sein Verständnis jenseits der Schranken des physischen Körpers bringen in die Mitte einer tieferen Realität“ Diese innere Reise führt uns durch  abgelagerte Hüllen von Emotionen, insbesondere Glaubenssätzen, in tiefere Regionen des Emotionalkörpers und Mentalkörpers, in verschiedene Dimensionen des individuellen und kosmischen  Bewusstseins. So steht die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch den Kranken im Einklang mit den Erkenntnissen der Quantenphysik und macht erklärlich, daß der heilende Impuls auch vom Kranken selbst ausgehen kann.


8. Schlußbetrachtungen

In neueren interdisziplinären Zweigen der Schulmedizin setzt sich langsam die Erkenntnis durch, daß Leben mehr ist als ein Zusammenwirken von materiellen und biochemischen Prozessen. Einen entscheidenden Schritt in diese Richtung hat die Psychosomatik unter Thure von Uexküll vor rund fünfzig Jahren eingeleitet. Die Psychoneuroimmunologie unter Robert Ader, einem der Wegbereiter der PNI,  erforschte über drei Jahrzehnte die psychischen Einflüsse auf körperliche Vorgänge, die dem Konzept  der Psychosomatik zugrunde liegen. Inzwischen gilt als gut belegt, daß Botenstoffe (insbesondere Zytokine) das endokrine System und das Nervensystem beeinflussen. Erkenntnisse der Tiefenpsychologie und Forschungen der Quantenmechanik führen zudem  zu einer Erweiterung des Verständnisses von Lebensprozessen, die die über mehrere tausend Jahre herausgebildete Erfahrungswissenschaft des Ayurveda  zeitgemäß erscheinen läßt. Ganzheitliche Behandlungen, wie ayurvedische Heilmethoden, wirken  auf den verschiedenen Seinsebenen Physis, Bios, Psyche und Pneuma.

Ayurvedische Heilbehandlungen wirken auf  allen Ebenen des Seins, wie anhand einiger Beispiele gezeigt wurde. Hierbei wird deutlich, wie Behandlungen des Körpers (zum Beispiel Massagen, auch Klangmassagen und insbesondere Marma-Punkt-Massagen) über rein physiologische Vorgänge hinaus die seelisch geistige Seinsebene berühren und rückwirkend körperliche Heilung beeinflusen.

Heilung kann nur im Bewußtsein stattfinden. Der physische Körper ist nicht der Ort, wo das Problem gelöst wird (60). „Das Bewußtwerden der Seele ist der tiefste Heilungsprozeß überhaupt, nicht nur für die Seele, sondern auch für den Geist. Die Wahrnehmung der Seele setzt alle Heilungskräfte in uns frei“.

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© Klaus-Rupprecht Wasmuht, Heilpraktiker, Lübeck
24.06.2011

Quellenverzeichnis Teil 3

(47)Paramahansa Yogananda,  Autobiographie eines Yogi, hrsg, von Gerhard Riemann, Knaur 1992, S.336 ff, ISBN3-426-86000-7
(48) Harish Johari, Chakras Energy Centers of Transformation, ebenda, S.18
(49) zitiert aus http://www.ergokreativ.onlinehome.de/facharta.htm
(50) Mandalas der Welt, Ein Mal- und Meditationsbuch, Rüdiger Dahlke  Hugendubel, 2006,                            ISBN: 3720527352
(51) Die 12 Siegel der Heilung, Mandalas für Diagnose und Heilung, Wolfgang Mertl & Hubert Janko, Verlag: Metatron, 1999,   ISBN-13: 978-3901627163)
(52) persönliche Aufzeichnungen einer Einführung durch Sri C.R.Shastri, Chennai, Tamil Nadhu, Indien, 2007
(53) http://gesundheitstraining-sylt.de/joomlainstallation/index.php
(54) Intelligente Zellen -  Wie Erfahrungen unsere Gene steuern,  Bruce Lipton, Koha Verlag, ISBN 978-3-936862-88-1)
(55)„Informative Medizin Krankheits-Ursachen/Behandlung ohne Chemie“ Dr. W. Ludwig, Verlag für Ganzheitsmedizin, Essen, 1999, ISBN 3-88699-050-8
(56) Informative Medizin, ebenda, S. 124
(57) Beck und Holz würdigen das Lebenswerk von Dr. Ludwig in:http://www.ams-ag.de/Das-Werk.84.0.html
(58) Dr. Horst Braun,  Die Grundlagen der Naturheilkunde, ebenda
(59) Quantum Healing: Exploring the Frontiers of Mind Body Medicine, Deepak Chopra, 1990, ISBN 0-553-34869-8)
(60) Vom Geist des Ayurveda, David Frawley, ebenda, S.120

 

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