Quitten und Gesundheit
05.01.2011 | Quitten – fast vergessene Köstlichkeiten – können viel für Ihre Gesundheit tun. Ursprünglich aus dem Iran, Armenien und dem Kaukasus kommend, verdankt die Quitte (Cydonia oblonga) ihren Namen der antiken kretischen Stadt Kydonia (heute Chania). Vermutlich kultivierten die Bauern in dieser Gegend erstmals den Quittenanbau.
In der griechischen Mythologie, glaubt man heute, waren der goldene Apfel des Paris oder die Hesperiden-Äpfel sehr wahrscheinlich Quitten. Als Frucht der Liebesgöttin Aphrodite galten die Früchte als Symbol für Glück, Liebe und Fruchtbarkeit.
Quitten gehören zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae). Andere Bezeichnungen sind Kittenbaum, Kötte, Küttenbaum, Schmeckbirne, engl. Quince. Bevorzugtes Anbaugebiet in Deutschland ist der badische Raum.
So können Quitten Ihnen helfen
Die Heilkraft der Quitten ist schon aus dem Altertum bekannt. Auf Grund des hohen Gehalts an Fruchtsäuren und Gerbstoffen nutzte bereits Hippokrates die Frucht als blutstillendes Mittel. Wichtige Inhaltsstoffe der Quitte sind: Vitamin C, Gerbstoffe, Gerbsäure, Amygdalin, Emulsin, Pektin, Zink.
Verwendet werden vom Quittenbaum Früchte, Blätter und Samen.
Ayurvedische Anwendung
Das Fruchtfleisch der Quitte wirkt ungesüßt, da von Natur aus bitter und zusammenziehend, auf die Doshas Kapha und Pitta harmonisierend. Zum Beispiel zu finden in der ayurvedischen Konfitüre „Gartenfreude“, einer Quitte-Apfel-Komposition (Bestellnr. 1149 bei VedaLife im Shop).
Tee aus Quittensamen ist besonders Vata ausgleichend und kann bei Schlaflosigkeit, Unruhe und Verdauungsbeschwerden angewendet werden. Ebenso Quittenschleim, der intensiv beruhigend und zusammenziehend wirkt.
Volksheilkundliche Anwendung
Die grundsätzliche Heilwirkung der Quitte ist adstringierend, blutstillend, entzündungshemmend, erweichend, harntreibend, kühlend und schleimlösend.
Anwendungsgebiete sind Bronchitis, Erkältung, Halsschmerzen, Darmentzündungen, Durchfall, Gicht, Bluthochdruck, Brandwunden, blutende Wunden, Verstopfung, Nervosität, Schlaflosigkeit, Allergien. Besonders wirksam sind Quittentee und Quittenschleim.
Esoterische Anwendung der Quitte |
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Rezepte
Quittentee
Für einen Quittentee werden ein bis zwei Teelöffel Quittensamen mit einer Tasse kochendem Wasser etwa fünf Minuten geköchelt. Anschließend abseihen und in kleinen Schlucken trinken.
Der Tee kann gegen Schlaflosigkeit, Unruhe und Verdauungsbeschwerden und Mundgeruch angewendet werden.
Als kaltes Quittenkernwasser ist der Quittentee gut geeignet zum Gurgeln bei Halsschmerzen und Erkältungen.
Quitten Gelee 1,5 kg vorbereitete Quitten 1,25 ltr Wasser 1 kg Zucker eine Vanilleschote zwei Esslöffel kristallisierte Zitronensäure abgeriebene Schale einer Zitrone Geliermittel: Pektin |
Die Quitten mit einem Tuch abreiben, waschen, vierteln, Kerngehäuse entfernen und klein schneiden. Mit Wasser bedeckt bei mäßiger Hitze ca. 45 Minuten kochen und dann durchseihen. Von dem Saft einen Liter abmessen, evtl. mit Wasser auffüllen. Den Saft mit Zucker, Vanilleschote, Zitronensäure und Zitronenschale aufkochen, Geliermittel einrühren, aufkochen lassen und vom Herd nehmen, Schaum abschöpfen, Vanilleschote und Quittenschalen entfernen.
Gelee in Gläser füllen und sofort gut verschließen.
Quittenbrot
1 kg Quitten
¾ ltr. Wasser
500 gr. Zucker
20 gr. Puderzucker
20 gr. Kokosraspel
Das Quittenbrot muss mindestens drei Stunden im Ofen oder 3 bis 4 Tage bei Zimmertemperatur trocknen.
Quitten waschen und trocken reiben, Stiele und Blüten entfernen. Die Quitten grob würfeln und mit dem Gehäuse (ergibt einen intensiveren Geschmack) in einen großen Topf geben. ¾ Liter Wasser hinzufügen, zudecken und zum Kochen bringen. Auf mittlerer Temperatur die Quitten etwa 45 Minuten weich kochen. Ein Sieb mit einem Mulltuch auslegen und die Quitten hinein geben. Saft für Quittengelee auffangen. Die Quitten vom Kerngehäuse befreien und mit einem Pürierstab alles pürieren.
Quittenmus abwiegen (500 gr.) und mit der gleichen Menge Zucker in einen Topf geben. Ca. 60 Minuten so einkochen, bis eine zähe Masse entsteht. Diese Masse auf ein mit Backpapier belegtes Blech streichen und im vorgeheizten Ofen bei 100 Grad ca. drei Stunden trocknen lassen. Danach abkühlen lassen und in Rechtecke schneiden. Je nach Geschmack in Puderzucker oder Kokosraspeln wälzen.
Tipp
Das Quittenbrot ist lange haltbar. Man bewahrt es am besten in einer Blechdose auf. Zwischen die einzelnen Schichten evtl. Pergamentpapier legen, damit es nicht zusammen klebt.
Quittenlikör
800 gr. Quitten
1 ltr. Obstbranntwein
300 gr. Zucker pro Liter Saft
2 dl Wasser
Die Quitten waschen und mit einem Tuch trocken reiben. Die Früchte vierteln und das Kernhaus entfernen. Die Schnitze dann raspeln (mit einer Röstiraspel oder dem Raffeleinsatz der Küchenmaschine).
Die Quittenraspeln in ein großes Einmachglas füllen. Den Obstbranntwein darüber gießen (Achtung: die Früchteteile müssen vollständig bedeckt sein). Das ganze Gefäß gut verschließen und an einem warmen Ort mindestens zwei Wochen stehen lassen.
Dann die Quitten durch ein Mulltuch (Gazetuch) abgießen und leicht auspressen. Den Saft abmessen und die entsprechende Zuckermenge abwiegen. Den Zucker mit dem Wasser zu einem dickflüssigen Sirup einkochen. Die Quittenflüssigkeit und den warmen Zuckersirup verrühren und etwa eine Stunde zugedeckt stehen lassen. Von Zeit zu Zeit umrühren.
Den Likör in Flaschen abfüllen und gut verschließen. Vor dem Genießen aber mindestens vier Wochen durchziehen lassen.
Quittenschleim
Wenn die Quittenkerne (Samen) mit wenig frischem Wasser eingekocht werden, entsteht der so genannte Quittenschleim. Dieser wird äußerlich aufgetragen bei Entzündungen und Wunden, auch bei rissiger Haut und Sonnenbrand.
Innerlich soll der Quittenschleim helfen bei Magen-, Schleimhautentzündungen, Halsschmerzen und Husten.
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