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Die Ayurveda Wellnessküche

24.07.2003 | von Martina Kobs-Metzger Abwechslungsreich und wohlschmeckend zu kochen, ist eine der schönsten Empfehlung im Ayurveda. Das Essen soll Augen und Gaumen erfreuen. Für einen Ayurveda - Koch ist daher wichtig, die verschiedensten Gewürze zu kennen und bei der Zubereitung der Speisen gekonnt einzusetzen.

Abwechslungsreich und wohlschmeckend zu kochen ist eine der schönsten Empfehlung im Ayurveda. Das Essen soll Augen und Gaumen erfreuen. Für einen Ayurveda - Koch ist daher wichtig, die verschiedensten Gewürze zu kennen und bei der Zubereitung der Speisen gekonnt einzusetzen.

Sowohl Gewürze als auch unsere Nahrungsmittel haben ganz bestimmte Wirkungen auf Körper, Geist und Seele. Und da jeder Mensch individuell zu betrachten ist, gelten für jeden von uns andere Regeln. Der Ayurveda vertritt eine typgerechte Ernährung, deren Basis die Bestimmung des Konstitutionstyps ist.

1. Was bedeutet Ayurveda ?

Ayurveda heißt "Das Wissen vom Leben". Er stammt aus Indien und existiert bereits seit mehreren Tausendjahren.
Dieses Wissen beschäftigt sich mit dem Leben und vertritt eine ganzheitliche Weltanschauung - der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Geist und Seele und steht als Individuum im Mittelpunkt. Sowohl Therapie als auch Ernährung und Lebensweise werden auf den Einzelnen abgestimmt.
Was nützt uns die gesündeste Ernährung, wenn wir sie gar nicht verdauen können? Kohl verträgt nicht jeder, obwohl er "gesund ist". Manche Menschen reagieren mit Beschwerden. Auch Vollkornbrot ist nicht für jeden geeignet.
Der Ayurveda hat die verschiedenen Wirkungen der Nahrung auf den Menschen beobachtet und ein System entwickelt, Menschen mit ähnlichen Eigenschaften in Typen einzuteilen. Für jeden dieser Typen -Konstitutionstypen genannt - gibt es verträgliche und unverträgliche Nahrungsmittel und Lebensweisen. Erlaubt ist, was dem Einzelnen zur Gesundheitsförderung dient. Die Aufgabe eines ayurvedischen Beraters ist, den individuellen Konstitutionstyp festzustellen und Nahrungsmittel und Lebensgewohnheiten entsprechend zu empfehlen.

2. Die 5 Elemente

Die Basis des ayurvedischen Wissens bilden die 5 Elemente Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Jedem der Elemente werden bestimmte Eigenschaften (20 Eigenschaften werden unterschieden) und Wirkungen zugeordnet.
Nach Auffassung der Ayurveden besteht alles im Universum aus den 5 Elementen. Und so sind unsere Nahrung und wir Mischungsverhältnisse dieser Elemente.
Hierzu ein praktisches Beispiel: Schauen Sie sich eine Paprika einmal auf ihre Eigenschaften hin an, dann können Sie alle 5 Elemente in ihr erkennen. In der Mitte hat sie einen großen Hohlraum, sie ist somit leer und formlos. Beide Eigenschaften finden Sie beim Ätherelement. Außerdem ist sie leicht und kalt, was Lufteigenschaften sind. Die Farbe der Paprika ist oft sehr leuchtend, eine Eigenschaft des Feuerelements. Das Erd- und das Wasserelement befindet sich vor allem in der Haut und dem dünnen Fruchtfleisch. Außen ist die Paprika feucht, fest, dicht und glatt.
Da die Leichtigkeit und die Leere im Gegensatz zu den festen Teilen der Paprika überwiegen, enthält die Frucht sehr viel mehr Äther- und Luftanteile als Erdanteile. Dies können wir uns in der Ernährung nutzen. Wenn wir Paprika zu uns nehmen erhöht sie mehr die Äther- und Luftelemente, als das Erdelement in unserem Körper. Die Leichtigkeit im Körper nimmt zu und die Schwere nimmt ab. Einen Gegensatz dazu ist der Kürbis. Ein Kürbis hat viel mehr Erd- und Feuerelemente als Äther- und Luftanteile. Er ist schwer, hart, fest, dicht, kalt, die Farbe ist leuchtend und in gekochtem Zustand wird er weich. Erst im Innern wird er etwas formloser, wenn Sie sich das faserige Fleisch mit seinen Kernen betrachten. Mit dem Kürbis erhöhen wir Schwere und Stabilität im Körper und schwächen die Leichtigkeit.
Trotzdem in einem Nahrungsmittel ein oder zwei Elemente stark hervortreten, so sind doch immer alle 5 Elemente vorhanden.

3. Die 6 Geschmacksrichtungen

Eine weitere wichtige Grundlage sind in der Küche des Ayurveda die 6 Geschmacksrichtungen. Wie die Eigenschaften der Nahrungsmittel haben auch die Geschmacksrichtungen Wirkung auf unseren Körper.
Deshalb empfiehlt der Ayurveda mindestens einmal täglich alle 6 Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter, scharf und zusammenziehend) zu sich zu nehmen, um den Körper in der Balance zu halten. Bitter erhöht z.B. unser Luft und Ätherelement und erhöht damit unser Vata - Dosha.

4. Die Doshas

Als weitere Bausteine im Ayurveda sind die Doshas wichtig. Doshas sind Funktionen und regeln Abläufe im Körper. Ähnliche Eigenschaften werden unter einem Dosha zusammengefasst. Insgesamt unterscheidet der Ayurveda drei Doshas: Vata, Pitta, Kapha. Gebildet werden die Doshas durch die fünf Elemente. Äther und Luft finden wir im Vata - Dosha, Feuer und wenig Wasser im Pitta - Dosha und Wasser und Erde im Kapha - Dosha.
Vata, als das Bewegungsprinzip im Körper steuert Herz, Kreislauf, das zentrale Nervensystem und die beiden anderen Doshas. Es hat eine körperabbauende Tendenz und ist das feinstofflichste Dosha.
Pitta ist für unseren Stoffwechsel zuständig und regelt z.B. unseren Hunger, Durst und unsere Körpertemperatur. Von seiner Stofflichkeit ist Pitta das mittlere Dosha.
Kapha ist für die Bildung unseres Skeletts verantwortlich und für unsere Körperflüssigkeiten. Die Kraft dieses Doshas erhält unseren Körper, baut ihn auf und ist für sein Wachstum zuständig.
Das Mischungsverhältnis der Doshas im Körper bestimmt den Konstitutionstyp eines Menschen und trifft Aussagen über seinen momentanen gesundheitlichen Zustand. Insgesamt gibt es drei reine Konstitutionstypen und sieben Mischtypen. Trotz dieser Einteilung in einen Konstitutionstyp ist jeder Mensch wieder individuell zu sehen. Kein Vata-Pitta ist mit einem anderen Vata-Pitta Typ zu vergleichen. Zwar bestehen Ähnlichkeiten, doch ist jeder ein Unikat und einzigartig.
Die Nahrung, die Sie aufnehmen sollte Ihrem Konstitutionstyp entsprechen. Ebenso ist die Lebensweise bedeutsam im Ayurveda. Anzustreben ist das individuelle Gleichgewicht der Doshas.
Ayurveda Ernährungsberater und Therapeuten sind sehr gut über Ernährung und Lebensweise der einzelnen Konstitutionstypen informiert, so dass Sie Ihnen entsprechende Empfehlungen geben können.

5. Der Ayurveda Koch / Köchin

Der Ayurveda - Koch ist sich der Wirkungen der Eigenschaften der Nahrungsmittel und der Geschmacksrichtungen auf den Einzelnen sehr bewusst. Und so stellt er sein Menu abwechslungsreich und vielseitig zusammen. Ein klassisches ayurvedisches Mittagessen besteht aus Reis, 2 verschiedenen Gemüse (einem trockenem und einem feuchtem Gemüse), Salat oder Rohkost, Chutney, Dal (Hülsenfrüchten) und einem Dessert. Ein trockenes Gemüse ist zum Beispiel Blumenkohl, Brokkoli. Ein feuchtes Gemüse können zum Beispiel Gurke, Tomate sein. Anfangs ist der Zeitaufwand für die Zubereitung eines solchen Essens größer, der sich mit ein bisschen Übung reduziert.
Wenn Sie unterhalb der Woche wenig Zeit haben können Sie das Essen mit einem Dal-Gemüse-Reis (Kitchery), Chutney und Salat einfacher gestalten. Am Wochenende, wenn Sie mehr Zeit haben ist es ein Genuss für Augen und Gaumen, ein vollständiges ayurvedisches Menü zu kochen und hinterher zu verspeisen. Sie spüren sofort die ausgleichende und langanhaltende Wirkung. Gerade Menschen, die gerne naschen und häufig zwischendurch essen, fühlen sich nach einem ayurvedischen Mittagessen länger befriedigt. Im Ayurveda spielt die Nahrung und das Kochen eine sehr wichtige Rolle. Unser Feuer, auch Verdauungsfeuer, im Körper brennt nur, wenn Sie ihm Nahrung zuführen. Es erlischt, wenn ihm zu verbrennende Nahrung fehlt. Wichtig ist hier das Richtige zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge zu essen, um ein gesundes und stabiles Feuer zu erreichen und zu erhalten.
Und als letzten sehr wichtigen Punkt die innere Einstellung des Koches: Haben Sie schon einmal das Essen eines schlecht gelaunten Koches verspeist ? Ein Ayurveda Koch / Köchin kocht immer in einem fröhlich und gut gelaunten Bewusstsein.
Gehen Sie es an. Kochen bringt Spaß und Freude und das Essen sowieso ;-)

Martina Kobs - Metzger
Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin M.I.
und Köchin
Kehrwieder 2, 22941 Bargteheide
Tel 04532 - 3697
vital-centrum@freenet.de
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