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Chapatis - einfache indische Fladenbrote

06.12.2002 | Von Petra und Joachim Skibbe Wer den richtigen Dreh einmal heraus hat, wird Chapatis bei seinen Mahlzeiten nicht mehr missen wollen. Ebenso geht es Millionen Indern jeden Tag, für die Chapatis das tägliche Brot sind - und ein äußerst gesundes. Denn Chapatis sind frei von jeglichen Triebmitteln und werden zu jeder Mahlzeit frisch zubereitet. Ein weiteres Plus: Chapatis sind empfehlenswert für Pitta- und Vata-Menschen...

Der Vata-Typ sollte sie noch nachträglich mit Butter bzw. Ghee bestreichen. Kapha-Menschen gehen nicht leer aus, denn für sie gibt es Chapatis aus Roggenmehl. Chapatis sind flexibel: Sie passen immer und zu allem. Am besten machen Sie den Chapati-Teig schon, bevor Sie mit den anderen Zubereitungen beginnen, dann hat er genügend Zeit zum Ruhen.

Für 12 Chapatis
Für den Teig:
250 g gemahlener Dinkel oder Weizen oder Atta-Mehl
150 ml lauwarmes Wasser */z TL Salz

Außerdem:
etwas Mehl zum Wenden
Öl zum Fetten der Hände
etwas Butter (reine Pflanzenmargarine für Veganer) zum Bestreichen

So wird*s gemacht:
1) Das gemahlene Getreide in eine Schüssel sieben (das Schrot können Sie anderweitig verwenden, z. B. zum Backen anderer Brote). Salz und Wasser unterkneten, bis ein sehr weicher Teig entsteht. Die Wassermenge richtet sich nach der Mehlbeschaffenheit. Beim Ruhen saugt der Teig immer noch etwas Flüssigkeit auf. Am besten ist es, wenn der Teig eher etwas zu weich ist und ein wenig klebt, dann wird später auch der Chapati weich und bläht sich leicht auf. Den Teig in der Schüssel kräftig durchkneten, bis er glatt und elastisch ist. Mit einem Deckel abdecken und mindestens 30 Minuten bis 2 Stunden ruhen lassen.
2) Kurz vor dem Servieren der Mahlzeit den Teig noch einmal kräftig durchkneten, zu einer Rolle formen und in 12 gleich große Bällchen teilen. Die Bällchen in etwas Mehl wenden und zu möglichst runden, dünnen Fladen von 10 - 12 cm Durchmesser ausrollen. Durch Einölen der Hände vermeiden Sie klebrige Teigfinger beim Formen und Ausrollen. Fladen beidseitig ausrollen, dabei öfter in einem flache Teller mit Mehl wenden. Am besten immer nur einen Fladen ausrollen, während der andere gerade in der Pfanne ist.
3) Eine gusseiserne Pfanne, eine Tava oder eine Pfanne mit Anti-Haft-Beschichtung ohne Fett auf mittlere Hitze erwärmen. Das überschüssige Mehl des Fladens zwischen beiden Händen abklopfen, indem Sie den Fladen schnell von einer Handfläche zur anderen werfen und in die vorgewärmte Pfanne legen. Wenn auf der Oberseite des Chapati kleine, weiße Bläschen entstehen und sich die Ränder nach oben wölben, mit einer Küchenzange oder einem Spatel umdrehen. Nun die andere Seite "trocknen" bzw. rösten, bis sich an der Oberfläche ebenfalls Blasen bilden.
4) Mit dem Gasherd (eine kleine Campinggaskartusche erfüllt den gleichen Zweck): Den Chapati mit der Zange aufnehmen und beide Seiten über eine offene Gasflamme halten (siehe Illustration auf Seite 31), bis der Chapati sich wie ein Ballon aufbläht. Der Chapati sollte durch und durch gar (ohne feuchte Stellen) sein und kleine, braune Flecken haben.
Mit dem Elektroherd: Hier stehen zwei Methoden zur Wahl:
1. Den Chapati einfach in der Pfanne liegen lassen und so oft wenden, bis beide Seiten gar sind. Dann vorsichtig ein Küchentuch auf seine Oberfläche pressen, und der Chapati wird sich aufblähen.
oder 2. Ein kleines rundes Kuchengitter auf die heiße Herdplatte legen und den Chapati so lange auf dem Gitter liegen lassen, bis er sich aufbläht. Darauf achten, dass der Chapati nicht durch das Gitter verletzt wird, sonst kann er sich nicht mehr aufblähen. Nicht anbrennen lassen!
5) Die weichen und aufgeblähten Chapatis mit etwas Butter (Pflanzenmargarine) bepinseln und noch heiß sofort servieren. Oder die Chapatis in ein Küchentuch einwickeln und in einer Schüssel mit Deckel warm und weich halten.

Variationen:
Koriander-Chapatis
Zu dem Chapati-Teig noch 2 - 3 EL frisch gehackte Korianderblätter und - falls erwünscht -1/4 TL Asafoetida hinzufügen. Aber auch 1/2 TL gemahlene Kreuzkümmelsamen, Anis oder Kurkuma machen sich gut im Teig.

Chapatis mit Joghurt (Dahi-Chapatis) Zimmertemperierten Joghurt (etwa 150 g) anstelle von Wasser verwenden. Mit Joghurt werden die Chapatis etwas weicher als mit Wasser.

Roggen-Chapatis
Chapatis aus Roggenmehl sind zwar kein klassisches indisches Gericht, dennoch sind sie ideal für Menschen mit Kapha-Dominanz. Roggen vermehrt Vata und Pitta. Sein geringer Kleberanteil macht den Teig etwas schwieriger in der Handhabung, über der Flamme blähen sich Roggenchapatis jedoch genauso auf wie Weizenchapatis. Zubereitung wie für Chapatis aus Weizenmehl.

Für 8 Chapatis
200 g gemahlener Roggen
1/2 TL Salz
100- 110 ml Wasser

Zubereitung wie für Chapatis aus Weizenmehl.
Tipp: Übung macht den Meister. Sollte sich der erste Chapati nicht gleich aufblähen, machen Sie einfach weiter, Ihre geringe Mühe wird bestimmt bald tausendfach belohnt werden.

Auszug aus "Backen nach Ayurveda - Brot, Brötchen & Gebäck" von Petra und Joachim Skibbe, mit freundlicher Genehmigung des pala-Verlag, Darmstadt 1999, pala-Verlag

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