Ayurveda Kongress 2010 in Bad Meinberg

Es gab von morgens 5 Uhr bis abends 22.30 Uhr Angebote zu sehen, hören und erfahren. Das Programm war so reichhaltig, dass es leider nicht möglich war, alle Vortragenden zu erleben. Bis zu fünf Vorträge liefen in den großen Räumlichkeiten von Yoga Vidya, Bad Meinberg gleichzeitig. Rund 250 Besucher verfolgten die Vorträge der Referenten. Teilweise mussten sich Besucher einen genauen Plan erstellen, um das Wesentliche von den Angeboten wahrnehmen zu können.

Zweimal täglich öffnete die große Kantine und offerierte den geistig geforderten Gästen zur Erholung, reichlich warme Mahlzeiten nach größtenteils ayurvedischen Maßstäben und Rezepten. Vielfältige Getränke standen rund um die Uhr bereit. Vom einfachen Leitungswasser über eine selbstkreierte wunderschöne Hausquelle direkt bei den Vortragssälen mit u.a. verwirbeltem, Umkehrosmose- oder gefiltertem Wasser bis hin zu heißem Wasser und verschiedensten Teesorten.

Zur Begrüßung gab es eine sehr inspirierende Eröffnungsansprache von Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya und auch der Bürgermeister von Bad Meinberg E. Block liess es sich nicht nehmen, ein paar begrüßende Worte zu sagen und die Wichtigkeit der Veranstaltung sowie der Anlage zu betonen „...und selbstverständlich freuen wir uns auch, wenn Sie auch mal in den Ort kommen...oder die weit über die regionalen und Landesgrenzen hinaus bekannten Externsteine besuchen würden...“.



Generell waren selbst die Abende mit Höhepunkten besetzt, so dass es einem schwer fiel, nach einem langen Kongresstag früh zu Bett zu gehen. Dr. Karin Pirc, Prof. Dr. Mittwede und Dr. Hans H. Rhyner als Größen des Ayurveda in Deutschland, hielten zu später Stunde ihre Vorträge. Dr. Pirc präsentierte einen sehr tiefgehenden und bereichernden Vortrag über "Ayurveda und Erleuchtung", Prof. Mittwede beschäftigte sich mit "Ayurveda im Westen – bisherige Entwicklungen und Perspektiven" und  Naturarzt Hans H. Rhyner referierte über "Durch Ayurveda beeinflusste Zivilisations- und Alterserkrankungen".
Aber es gab auch weniger Anstrengendes wie den deutschen Theatertänzer Harianu Harshita vom Tanztheater Thullal als Tagesabschluss: trotz hohem Unterhaltungswert und Anspruch dieser hervorragenden, einzigartigen Kunst der sogar ins Deutsche übersetzten südindischen Tänze, entschlummerte der eine oder andere erschöpft, aber erfüllt in trauter Runde beim Zuschauen.



Clever geplant von der Organisation, denn im Hause gilt ab 23 Uhr Bettruhe damit morgens, lange vor Sonnenaufgang um 5 Uhr, wieder die ersten Seminare beginnen können.
Auch die Kongressgäste konnten so früh bei Homaritual, Meditation, Puja, Mantrasingen oder Yoga den Tag beginnen. Den ganzen Tag über gab es im Hause die Möglichkeit, durch verschiedenste Yogastunden Kräfte zu sammeln. Spaziergänge zum Abschalten gestalteten sich durch den plötzlich wiederkehrenden Winter als weitere Herausforderung.

Referenten waren u.v.a.:

Dr. med. Wiebke Mohme – Ayurveda-Medizin und Wege aus dem Stress	Dr. med. Hedwig Gupta – Altern aus der Sicht des Ayurveda

Dr. med. Annette Müller-Leisgang – Steigerung der Abwehrkräfte mit Ayurveda			Hans H. Rhyner – Durch Ayurveda beeinflusste Zivilisations- und Alterserkrankungen

Dr. med. Mathias Kossatz – Typgerechtes Fasten im Ayurveda		Dr. med. Hans Schäffler – Ayurveda und traditionelle europäische Medizin

Dr. Karin Pirc- Ayurvedische Tipps zur Entgiftung			Dr. med. Kalyani Chopra – Einheimische Heilpflanzen unter ayurvedischen Aspekten

Rainer Brummelte – Schönheit durch Entspannung – die ayurvedische Gesichtsbehandlung			Dr. med. Harsha Gramminger-Ayurveda zur Gesundung der Gesellschaft

Natascha Höhn von ayurveda-portal.de – Wie gewinne ich neue Kunden, wie nutze ich Netzwerke			Markus Ludwig ,  Midgard Kalari- referierte über heimische Kräuter ihre Verwendung im Ayurveda und präsentierte selbstentwicklete Öle
			Shanti Wade - Organisatorin und gute Seele des Kongresses

Insgesamt 35 Referenten, die häufig auch mehrere Vorträge hielten. Alles hervorragend organisiert und geplant von Shanti Wade, die es so ermöglichte den Kongress in zwei Jahren erneut stattfinden zu lassen.
Abschließend luden die Gastgeber zu einer gemeinsamen Podiumsdiskussion über den Ayurveda und seine Zukunftsaussichten in Deutschland und Europa.
Der Einladung folgten zehn Herren und zwei Frauen. Die Diskussion beschränkte sich zunächst, durch eine fehlende fordernde Moderation, eher auf die Selbstvorstellung der Teilnehmer. Am Ende entwickelte sich aber dann doch noch ein kleiner Austausch zur Zukunft des Ayurveda. Leicht provokant richtete Sukadev Bretz den Augenmerk auf die Geschlechterverteilung in der Abschlußrunde auf der Bühne und auf dem Ayurveda-Kongress allgemein. Insgesamt nahmen wesentlich mehr Frauen als Männer teil - was sich jedoch auf der Bühne fast ins Gegenteil verkehre. Seine Schlußfolgerung: das Auftreten der Frauen für die Sache sei zu gering. Bei der Diskussion hielten sich alle wieder zurück und überließen den Männern das Feld, obwohl ein Großteil der Ayurvedatherapeuten und - praktizierenden Frauen sind. Daraufhin gesellte sich wenigstens noch Lara-Maria Vucemilovic-Geeganage und nahm Stellung zu den Themen.
Vielleicht war aber auch das Thema nicht, was wirklich passte und drängte. Der Inder Dr. Prerak Shah kommentierte das ganze mit der Frage: „Machen wir uns über die Zukunft der Sonne, des Mondes und der Sterne Gedanken? Über Ayurveda muss man sich genauso wenig Gedanken machen. Es wird ihn immer geben. Viel mehr sollten wir über unsere Zukunft nachdenken! Dann wird auch Ayurveda in Europa seinen Weg finden!“

Sukadev Bretz Kongressleiter und Gründer von Yoga Vidya									Dankbares Publikum

Sukadev Bretz beendete nach einer herzlichen Danksagung an alle Teilnehmer, Referenten und besonders die Organisation mit einem kleinen Abschlußritual die gesamte Veranstaltung. Hans H. Rhyner und Dr . Shah bat er, abschließende Mantren zu sprechen.

Zusammenfassend kann man sagen es war eine erfolgreiche und harmonische fast familiäre Veranstaltung und jeder freut sich auf den nächsten Kongress in zwei Jahren herbei. In einzelnen Gesprächen klang der allgemeine Tenor von Zufriedenheit heraus. Das Haus war angenehm, die Unterkünfte, sowie die Räumlichkeiten waren bestens, das Publikum war freundlich und der Service klappte auch noch beim aus checken und dem hauseigenen Shuttleservice für Einzelne zum Bahnhof.

Stephan Stemmler
st@ayurveda-portal.de
www.ayurveda-portal.de