Typgerechtes Fasten im Ayurveda

In der westlichen Schulmedizin wird die Existenz von Schlacken gewöhnlich negiert, die Notwendigkeit einer Entschlackung nicht gesehen. In Wirklichkeit geht aber auch unsere Medizin jeden Tag mit Schlacken um, nämlich mit Ablagerungen von Cholesterin, Harnsäure, Amyloid etc. Diese werden aber erst akzeptiert, wenn man sie mit dem bloßen Auge sehen kann, während der Ayurveda viele Zeichen von Vorstadien kennt und diese bereits vor Eintritt einer manifesten Krankheit behandeln kann. In unserer Naturheilkunde dagegen ist der hohe Wert der Entschlackung z. B. durch Fasten oder Schwitzen wohlbekannt.

Im Westen haben wir aber die Tendenz, eine medizinische Maßnahme für alle Menschen gleich anzuwenden. So gibt es auch den Gedanken, Fasten sei für jeden gesunden, nicht untergewichtigen Menschen gleichermaßen gut. Im Ayurveda dagegen werden Konstitutionen unterschieden und alle therapeutischen Maßnahmen nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten an diese Konstitution angepaßt.

Grundlage dafür ist die Beschreibung aller Naturphänomene mit Hilfe von drei Qualitäten, den sogenannten drei Doshas: Vata, das Leichte, Bewegte, Trockene, Rauhe, Kalte und Subtile wird durch Wind (Vata) symbolisiert. Das Symbol für Pitta, das ebenfalls Schnelle, Leichte, aber Heiße, Durchdringende und leicht Ölige ist die Galle (Pitta). Und schließlich Kapha, das Schwere, Langsame, Weiche, Klebrige, Ölige und Kalte, das durch Schleim (Kapha) symbolisiert wird. Es sind immer alle drei Qualitäten gleichzeitig vorhanden, jedoch mit verschiedener Schwerpunktbildung.

Das gilt auch für die zugehörigen Konstitutionstypen: der Vatatyp ist ein bewegter bis ruheloser Mensch mit leichtem Körperbau, der leicht friert, zu Blähungen und Verstopfung neigt, sowie zu Sorgen und Schlafstörungen usw.. Der Pittatyp ist hitzig und ungeduldig, hat großen Hunger und neigt zu Sodbrennen und Durchfall usw.. Der Kaphatyp schließlich ist freundlich, ruhig, gewichtig und neigt zu Trägheit, Übergewicht und schleimigen Erkrankungen usw.. Die reinen Grundtypen sind eher selten, die Regel sind zusammengesetzte Konstitutionen. Durch Zusammensetzung der drei Grundtypen werden im Ayurveda sieben bzw. je nach Genauigkeitsgrad auch 10 Konstitutionstypen unterschieden.

Grundlage für die Notwendigkeit der Detoxifikation ist im Ayurveda das Konzept des Verdauungsfeuers Agni. Der Mensch nimmt Nahrung zu sich und verbrennt sie (Feuer, Sanskrit: Agni). Brennt das Feuer gut, entsteht Ojas, ein Stoff, der Glückseligkeit erzeugt. Brennt es schlecht, bleibt Unverbranntes, Unverdautes übrig, ayurvedisch Ama genannt. Dieses verstopft große oder kleine Körperkanäle und ruft dadurch Krankheit hervor, ganz im Einklang mit unserer Kenntnis von Cholesterin- oder Harnsäureablagerungen usw. Das Verdauungsfeuer arbeitet in den unterschiedlichen Konstitutionstypen sehr verschieden, nämlich beim Vatatyp sehr wechselhaft, beim Pittatyp sehr stark und intensiv, und beim Kaphatyp langsam und mäßig. Daran orientiert sich nun die Ausgestaltung der Eliminationsdiät. Der Kaphatyp könnte sehr streng Fasten, der sehr leichter Vata-Pitta-Typ nur sehr rudimentär.
Es können im Ayurveda zur Entgiftung auch pflanzliche Medikamente zu Hilfe genommen werden, jedenfalls aber geschieht dies zum Wiederaufbau im Anschluß an das Fasten.

Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte sich den Vortrag am Sonntag, den 7.März 7.45 – 8.45 Uhr während des Ayurveda Kongresses in Bad Meinberg nicht entgehen lassen.
Darüber hinaus gibt es das ganze Wochenende von Freitag bis Sonntag über 60 verschiedene Vorträge und Workshops zum Thema des Kongresses „Ayurveda – Chance für eine gesunde Zukunft“. Abgerundet wird das Kongressprogramm durch Yogastunden nach ayurvedischen Gesichtspunkten, Meditation und Mantra Singen und ayurvedisch – yogisch vegetarische Vollwertkost.

weitere umfangreiche Informationen zum 6. Ayurveda Kongress bei Yoga Vidya Bad Meinberg unter:  www.yoga-vidya.de/ayurveda-kongress


Für mehr Informationen eine Email schicken an: Ayurveda-Kongress@yoga-vidya.de