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Köstliche Küche für ein langes Leben mit ayurvedischem Menue

10.06.2003 | von Mario Pattis Von Hektik, Nervosität und Zivilisationskrankheiten geplagt, sehnen wir uns zunehmend nach Gesundheit, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Die Ernährungsempfehlungen der alten indischen Heillehre Ayurveda helfen Ihnen, die Harmonie von Körper und Geist wieder zu erlangen. Lassen Sie sich inspirieren.

Essensregeln:

- Wie man isst, ist genauso wichtig, wie was man isst!
- Konzentration auf das Essen
- keine anstrengenden Gespräche
- nicht zu langsam / zu schnell essen
- keine Zwischenmahlzeiten
- nicht zu viel trinken
- nicht im Stehen essen
- Mahlzeit nicht aufwärmen
- Nahrungsmittel auswählen:
- nach Konstitution
- nach Jahreszeit
- nach Region
- Die Nahrungsmittel sollten frisch sein.
- Die Mahlzeit sollte frisch zubereitet werden.
- Es sollten alle sechs Geschmacksrichtungen in der Mahlzeit vertreten sein.
- Man sollte erst essen, wenn man hungrig ist, oder die vorhergehende Mahlzeit verdaut hat.
- Bereiten Sie die Mahlzeit mit Liebe zu.
- Essen Sie mit netten Menschen.
- Die Nahrungsmenge: was in 2 Hände passt.
- Nach dem Essen ist der Inhalt des Magens: ¼ leer, ¼ flüssige Nahrung, ½ feste Nahrung.


Das Mittagessen

Alles wird für sich allein gegessen.

Dhal – Hülsenfrüchte (Kohlenhydrate & Proteine)
Gemüse
Obst & Trockenfrüchte
Reis
Chapati – Fladenbrote
Lassi – Joghurt mit Wasser (auf den Teller gießen oder als 2. Mittag)
oder Raita – Joghurt mit Rettich / Spinat

Es wird in folgender Reihenfolge gegessen:

süß – (Weizen, Hafer, Roggen, Mais, Datteln, Öle, Fette, Ghee, Butter, Nüsse, Samen, Zuckerrohr / -rübe, Ahornsirup, süße Früchte, Milch, Milchprodukte, Fleisch (schwer verdaulich)
sauer – Beerenfrüchte, Mangos, Granatäpfel, Zitrusfrüchte, Hagebutten, Sanddornsaft, Sauerampfer, Rhabarber, Sauermilchprodukte
salzig – Steinsalz – beruhigend und regt die Verdauung an Meersalz – wirkt abführend
scharf – Pfeffer, Ingwer – ausgleichend, Indisches Zitronengras, Melisse, Senfsamen, Meerrettichwurzel, Muskatnuss, Basilikum, Oregano, Majoran, Rosmarin, Thymian, Knoblauch, Zwiebel, Kerbel, Dill, Liebstöckel, Fenchel, Kümmel, Chili, Kamille
bitter – Tausendgülchenkraut, Wegwarte, Löwenzahn, Brennessel, Bitterklee, Gelber Enzian, Gelbwurz, Koriander, Kalmus
herb – Eichenrinde, Hauswurz, Blätter + Schalen des Walnussbaumes, Walderdbeer-, Brombeer- und Himbeerblätter, getrocknete Heidelbeeren, Salbei, Johanniskrauttee, Honig!

Jeden Bissen 30 x kauen.

Trinken: ½ Stunde vor und nach dem Essen, nicht während des Essens und nie eiskalt!

Nach dem Essen; Hände & Gesicht kalt waschen.


Heißwasser – Trinkkur: ein wirksames Reinigungsverfahren gegen Aufstoßen, Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung. bessert Hautdurchblutung, mindert Juckreiz, lindert Gelenkschmerzen

10-15 Minuten gekochtes Wasser – ohne Deckel, jede halbe oder ganze Stunde 2-3 Schlucke so heiß wie möglich trinken.


Im Ayurveda unterscheidet man die Nahrungsmittel nach 3 feinstofflichen Energien:

Sattra - Rajas - Tamas

Sattrische Nahrungsmittel: beeinflussen die Psyche und das Bewusstsein, fördern die innere Harmonie und geistliche Klarheit (frisches Obst, Gemüse, Getreide ...)

Rajasische Nahrungsmittel: sorgen für Antrieb, Aktivität, Bewegung und Durchsetzungskraft (starke Gewürze, Käse, Joghurt, Sauerkraut, Eier, Zucker, weißes Mehl, gebratenes, Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol und Salz)

Tamasische Nahrungsmittel: sorgen für Trägheit, halten den Menschen in geistiger Dunkelheit, fördern seelische Krankheiten (Nachtschattengewächse, Hartkäse, rotes Fleisch, Tiefkühlkost, konservierte Nahrungsmittel, Mikrowellennahrung, H-Milch, Drogen, Medikamente, wo chemische Substanzen enthalten sind, Pilze, verdorbene und aufgewärmte Nahrungsmittel, geschmacklose und überreife Nahrungsmittel


Verjüngungsmittel (Rasajana): Weintrauben, Sonnenblumen, Feigen, Datteln, Zitronen, Mandeln


Ein guter Speiseplan für einen Tag enthält
40-60 % volles Korn
10-20 % hochwertiges Eiweiß
30-50 % frische Früchte und Gemüse

Tageszeiten:

6-10 Uhr leichte Kost
10-11 Uhr frühes Mittagessen (recht kräftig)
15-16 Uhr Nachmittagssnack( nur Vata und Pitta)
18 Uhr Abendessen

Die Natur der Ayurveda basiert auf gesunden Menschenverstand.
Sie essen für sich, für niemanden sonst. Das bedeutet Selbstverantwortung.
Gewaltlosigkeit im Leben wurde als einer der wichtigsten Faktoren zur Unterstützung der Langlebigkeit und reichlicher Körperenergie angesehen, was wichtiger war, als ein Nahrungsmittel oder Kräuter. Wie bei anderen Substanzen sollte man Tabak, Fleisch und Alkohol bewusst und mit Respekt benutzen.


Ayurvedisches Menü


Kräuteraperitif

Âpfel-Sprossen-Salat

Karotten-Koriander-Creme

Chapatis (Fladenbrot)

Hähnchenbrust an grünem Spargel

Pastinakengemüse – Rote Linsen Dhal

Mango-Lassi


Ingwer Kreuzkümmel-Aperitif

5-7 cm Ingwerwurzel
2 gehäufte Teelöffel Kreuzkümmel
1 l Wasser

Ingwerwurzel schälen, in kleine Stücke schneiden und mit dem Kreuzkümmel etwa 20 Minuten kochen. Anschließend durch ein Sieb passieren und in einer verschließbaren Flasche bei Zimmertemperatur aufbewahren. Vor dem Essen ca. 50-60 ml trinken. Der Kräuteraperitif fördert die Verdauung!

Sprossensalat

100 g Sprossen (Mungbohnen und Kichererbsen)
¼ Bund Minze
100 g Himmbeeren
100 g Apfel (in kleine Würfel geschnitten)
½ Teel. Zimt
Schwarzer Pfeffer aus der Pfeffermühle

Sprossen und Minze waschen, Minzblätter etwas klein schneiden mit etwas Pfeffer und Zimt würzen.
Äpfel und Himbeeren vorsichtig zugeben und sofort anrichten.

Karottencreme

300-400 g Karotten
2 cm Ingwerwurzel
1 Knoblochzehe
100 g Wasser
1 Teelöffel Olivenöl
1/ Bund frische Pfefferminze
1 Teel.Berberritzenbeeren
6 Kardamomkapseln
etwas Salz

Karotten putzen und in Stücke schneiden, Ingwer und Knoblochzehe schälen und im Wasser mit Kordamom und Salz kochen, abgießen und pürieren.
Minzblätter waschen und fein schneiden, Berberitzenbeeren und das Öl unter die Karottencreme rühren. Dazu Chapatis.

Chapatis

150 g Weizenvollkornmehl (Type 1050)
½ Teel. Salz
4 Eßl. Ghee

Mehl mit Salz mischen und mit dem Ghee und etwas Wasser zu einem weichen Teig verarbeiten.
Mindestens 10 Minuten durchkneten. Mit einem feuchten Tuch bei Zimmerwärme etwa 1 Stunde ruhen lassen.
Danach wieder kräftig durchkneten und kleine Bällchen formen. Die Arbeitsfläche mit reichlich Mehl bestäuben und die Bällchen pfannkuchengroß ausrollen. In einer heißen schweren Pfanne die Chapatis ausbacken. Die Pfanne immer mit Küchenkrepp auswischen. Mit etwas Ghee bestreichen und warm servieren.

Hähnchenbrust

150 g Hähnchenbrust (ausgelöst)
500 g Spargel (schälen)
½ TL Kümmel
½ TL Pfeffer
3 Lorbeerblätter
4 EL Ghee
Salz

Spargel etwa 15 Minuten im Salzwasser kochen und aus dem Sud nehmen.
Dem Sud die Gewürze zugeben und 5 Minuten köcheln lassen. Jetzt die Hähnchenbrust in den Sud geben,aufkochen und 15 Minuten ziehen lassen. Den Spargel nochmals kurz anwärmen. Die Hähnchenbrust in Scheiben schneiden und mit dem Spargel auf dem Teller anrichten, dazu Ghee servieren.

Mango Lassi

150 ml Bio-Joghurt
150 ml Wasser
1 reife Mango, püriert
1 Msp. Ingwerpulver
1 Msp. Kardamom
Ahornsirup nach Geschmack

Joghurt mit Wasser und Mangopüree verrühren, Gewürze zugeben und alles schaumig schlagen.

Rote-Linsen Dhal

250 g rote Linsen (1 Stunde einweichen)
2 Eß. Ghee
1 Tl Kreuzkümmelsamen
2 Tl schwarze Senfkörner
1 TL Ingwerpulver
1 TL Kurkumba
2 TL Bockshornkleesamen
½ frische Chilischote
1-1,5 TL Salz
Ghee erhitzen, Senfkörner und Kreuzkümmelsamen darin anrösten und die eingeweichten Linsen dazugeben. Den Rest der Gewürze zugeben, kurz anschwitzen und mit ca ½ l heißem Wasser auffüllen. Bei kleiner Hitze gar kochen und mit Salz würzen.

Pastinakengemüse

250-300 g Pastinaken (Petersilienwurzel geschält)
300 ml Milch
100 ml Sahne
Pfeffer
Salz

Pastinaken in kleine Würfel schneiden und in Milch mit Salz und Pfeffer gar kochen, würzen. Am Schluß die Sahne darunterziehen.

Autor: Mario Pattis vom Pattis Romantik Hotel und Restaurant in Dresden , Tel.: +49 (0)351-42550 , www.pattis.net


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