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Heilwirkung und Nutzung von Gewürzen und Kräutern in der Vedischen Küche

Heilwirkung und Nutzung von Gewürzen und Kräutern in der Vedischen Küche

06.06.2003 | von Frank Lotz Zahlreich und voll des Lobes ist der Veda und die vedische Literatur mit ihren vierzig Aspekten über die Heilwirkung von Kräutern und Gewürzen. Besonders der Rik Veda (die Verfassung des Universums), der erste Teil des Veda, der auch das Fundament allen Wissens ist, spricht oft in seinen Hymnen über die wunderbaren Kräuter.

Der Veda hat vier Hauptteile: Rik, Sama, Yajur und Atharva Veda. Im Rik Veda ist das gesamte Wissen des Universums, ihr Ursprung, ihre Entstehung, ihre Erhaltung und wieder ihre Auflösung enthalten. Alle folgenden 39 Wissensgebiete des Veda sind nichts anderes als der Kommentar des Rik Veda. Der Rik Veda drückt das erwachte Atma aus, das Vereinheitlichte Feld aller Naturgesetze, von wo aus die Schöpfung ihren Ursprung nimmt. Wenn das Bewusstsein, Atma erwacht, wird es zum Ved. Es liegt in der eigenen Natur, dass das Atma sich selbst erkennen will und aus dem Sich selbst-erkennen-wollen, beginnt die Schöpfung. Nun formt Atma alle grundlegenden Qualitäten seiner Existenz. Zuerst wird Es (Purusha, der kosmische Geist) zu Prakriti (Mutter Natur, die Ursubstanz), dann wird Es zu Jiva (Ego) der individuellen Seele, weiter wird Es zum Intellekt (Buddhi) und schließlich zum menschlichen Geist (Manas). Nun beginnt Es materielle Formen anzunehmen.

Als erstes wird Es zu Raum (Akasha), dann zu Luft (Vayu), dann zu Feuer (Tejas), Wasser (Apas) und schließlich zu Erde (Prithivi). Atma vervielfältigt sich und wird das ganze Universum, genannt Vishwa. Wenn das Atma sich dann in allen Stufen der Evolution entwickelt hat und sich voll erkennt, in einem voll erleuchteten Menschen wird Es zu BRAHMAN.

Atma erkennt im voll erleuchteten Zustand, Ich bin Alles, die Totalität.
Aham Brahmasmi – Ich bin die Ganzheit
Brihad-Aranyaka Upanishad, 1.4.10

Jenseits des kleinsten Kleinen, im kleinsten Kleinen, bis zum größten Großen , und darüber hinaus, und alles was dazwischen existiert, gibt es nur Eines, und das bin Ich.
Anoraniyan Mahato-Mahiyan – Katha
Upanishad, 1.2.20. „Kleiner als das Kleinste und größer als das Größte.”

Das ist die volle Schleife des Entwicklungsprozesses des Atma. Und dies ist nur mit einem menschlichen Körper möglich. Der Mensch ist kosmisch! In Dr. Tony Naders wissenschaftlicher Abhandlung „Menschlicher Körper – Ausdruck des Veda und der vedischen Literatur“ zeigt er uns genau, dass wir ein perfektes Abbild dieser unendlichen Intelligenz sind.

Alle Devas, der gesamte Veda, alle Weisheit hat seinen Sitz im menschlichen Körper und muss nur voll erweckt werden. Deshalb ist gesunde Nahrung und das Wissen um die Heilkraft der Kräuter und Gewürze so wichtig. Gesunde Lebensroutine, regelmäßige Meditation und Yoga sowie gesundes und schmackhaftes Essen sind die Grundlage für eine schnelle Entwicklung der Persönlichkeit in Richtung Erleuchtung.

Mein Param Guru (Maharishis großer Meister) Shri Shankaracharya von Jyotir Math Swami Brahmananda Saraswati Maharaj sagte einmal: „Reine sattwische Ernährung entwickelt den Geist und bezwingt die Sinne. Für den, der Herr über seine Sinne geworden ist, ist nichts in der Welt unmöglich. Maharishi gibt eine schöne Erklärung, wie man die Sinne beherrscht. Durch Erfahrung von reiner Glückseligkeit während der Transzendentalen Meditation wird der Geist so ruhig und still, dass die Sinne aufhören zu wandern. Der Geist ist durchdrungen von Glückseligkeit, so dass er die Sinne durch seine Attraktivität an sich bindet und sie ihm ganz von selbst gehorchen.....................


Vedische Kräuter und Gewürze

Die Lehrbücher des Ayur-Veda und im besonderen die Puranas, die Geschichtsschreibung der Menschheit, beschreiben die außergewöhnliche Heilkraft von Kräutern und Gewürzen. Sie sagen, die größten Heilkräfte besitzen die heiligen Mantras des Ved. An zweiter Stelle folgen die reinen und klaren Edelsteine. An dritter Stelle die Heilkräuter und Gewürze.

Da die Kräuter und Gewürze eine solche Strahl- und Heilkraft haben, sagt man, dass die Devatas, die Impulse der kreativen Intelligenz (die Bewahrer und die Verkörperung der Naturgesetze), oft die Heilkräuter und Gewürze besuchen und eine zeitlang in ihnen verweilen. Indra, der König der Devas verbrachte eine Zeit in einem Lotusstengel, um sich auszuruhen und sich zu heilen, da er sich zu sehr verausgabt hatte. Danach gewann er seine alte Stärke wieder zurück und begab sich sodann in sein Himmelreich.

Sich mit Kräutern und Gewürzen zu beschäftigen und mit ihnen zu arbeiten ist fast wie Meditation. Sie beleben, erfrischen, erneuern, verjüngen, heilen und machen uns wieder ganz. Daher sollten wir die Kräuter und Gewürze lieben und schätzen.
Praktischer Umgang mit den Gewürzen:

Kaufen Sie möglichst die Gewürze in ganzem Zustand und zerkleinern Sie diese erst kurz vor der Verwendung in der Küche. Es lohnt sich, eine kleine Gewürzmühle, eine elektrische Kaffeemühle oder einen Mörser anzuschaffen. Die Gewürze entfalten nur so ihr volles Aroma und auch ihre Heilkräfte sind stärker. Ich selbst bevorzuge die elektrische Kaffeemühle, da sie die Gewürze sehr gut zerkleinert und auch leicht zu reinigen ist. Achten Sie darauf, eine Mühle mit Schlagmesser zu kaufen.

Kochen mit den Gewürzen: Folgendermaßen gehe ich hierbei vor. Zunächst suche ich die Gewürze aus, die ich verwenden möchte. Während das Ghee heiß wird, mahle ich dann die Gewürze. Diese fertige Gewürzmischung gebe ich dann in das heiße Fett und die Gewürze entfalten ihr wunderbares Aroma. Die Kräuter füge ich erst am Ende des Kochvorganges zu. Zur Reinigung eignet sich ein Backpinsel.

Aufbewahrung der Gewürze: Alle Gewürze sollten in gut verschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Es eignen sich z.B. braune Apothekengläser. Wer Kunststoffbehälter benutzt, die auf der einen Seite sehr praktisch sind, sollte darauf achten, dass sie auf jeden Fall säurebeständig sind. So greifen z.B. gemahlene Nelken und Muskat bestimmte Plastiksorten an. Des weiteren ist es sehr wichtig, die Gewürze griffbereit zu haben. Die vedische Kochtradition benutzt immer eine Vielzahl von verschiedenen frischen Gewürzen und Kräutern. Ich selbst benutze ein kleines Wägelchen dazu, auf dem ich meine ganze Sammlung stehen habe.

Gewürze sind nur begrenzt haltbar. Ganze Gewürze halten im allgemeinen 2 Jahre. Gemahlene dagegen höchstens 1 Jahr. Dann sollten alle Gewürze radikal aussortiert werden. Sie haben dann ihre Heilwirkung verloren.

Das grundlegende und damit herausragende Prinzip in der vedischen Küche ist, dass man als ersten Schritt immer zuerst die frisch gemahlenen Gewürze in Ghee andünstet und dann damit das Gemüse, Dal, Chutney etc. kocht. (Eventuell anschließend etwas heißes Wasser zufügen.) Es gibt eine Regel im Ayur-Veda, die folgendes besagt: Am besten sind die Gerichte, die von Anfang an mit Ghee und Gewürzen gekocht werden. Die zweitbeste Art ist, mitten im Kochprozess die Gewürze mit Ghee anzubraten und dann alles zusammen kochen lassen. Die drittbeste Art ist zum Schluß, die Gewürze in Ghee anschwitzen und dann das Gericht noch einmal mit allem zusammen einmal aufkochen zu lassen.

Der Grund, warum man von Anfang an alles zusammen in der Ghee- Gewürzmischung kocht, ist folgender: Durch das Ghee werden die Gewürze 1. aufgeschlossen, 2. leichter verdaulich gemacht, 3. die Gewürze und ihre Heilwirkung gehen besser in die Nahrung ein und 4. die Nahrung und ihre Vitamine werden vom Körper besser aufgeschlossen. Denn - das sollte man unbedingt wissen. Ghee hat als einziges Fett Zugang zu jeder Zelle des Körpers ohne Widerstand, weil Ghee so rein ist, da es von allen Fetten der Qualität von Muttermilch am nächsten kommt. Ghee ist der beste Transformator und Überbringer von Nahrung für den gesamten Stoffwechsel, ja den gesamten Körper. Ghee ist göttlich.

Vorgehensweise: Als erstes werden immer die größten und härtesten Gewürze in Ghee angeschwitzt, d.h. diejenigen, die am längsten brauchen bis sie ihr Aroma öffnen. Senfkörner brauchen hierfür am längsten. Beachten Sie aber bitte, dass Ihr Ghee nicht zu heiß wird; es reicht, wenn die Körner anfangen zu tanzen. Sollte jedoch das Fett zu heiß werden, sofort die Pfanne von der Platte ziehen und warten. Verbranntes Fett nie benutzen, sondern entsorgen.

Gut gewürzte Speisen erwecken den Appetit und die Verdauungssäfte.

Oma Minna sagt: „Das Wasser läuft einem im Munde (und im Magen) zusammen.“

Besonders ältere Menschen, denen die natürliche Verdauungskraft schwindet, sollten diese Tatsache beherzigen. Fast ohne Einschränkung ist der Gebrauch der Gewürze auch in der Krankenkost zu empfehlen. Zu beachten ist, bei Magen-Darmproblemen milde Gewürze und Kräuter zu verwenden.

Auch Kinder haben eine empfindliche Zunge und Magen. Deshalb gilt auch hier, weniger ist mehr. Ausnahme sind Schulkinder mit Appetitmangel, die durch besonders schmackhaft gewürzte Nahrung ihre Freude am Essen wieder gewinnen.

Wer salzarm essen muss, der denke an das Sprichwort: „ Gut gewürzt ist halb gesalzen.“

Wichtiger Hinweis: Benutzen Sie Heilkräuter nie als Droge. Im Übermaß genossen wirken alle Heilkräuter toxisch und bewirken das genaue Gegenteil.


Hier als Auszug 2 meiner Lieblings- Vedischen Kräuter- und Gewürze:

Basilikum (Tulasi, die indische Variante Ocimum Sanctum)

  Hier mein Tipp, wie man Basilikum zieht:
In eine gute Erde setzen, 2 x täglich gießen, und am besten an die Westseite pflanzen, oder ans Westfenster mit einem Topf stellen!
 

Basilikum, lateinisch Ocimum basilicum, stammt ursprünglich aus Indien. Von den Gewürzhändlern wurde Basilikum dann ins Abendland gebracht und ist seit Jahrhunderten in ganz Europa beheimatet. In dem Wort Basilikum steckt auch das griechische Wort Basileus, was König bedeutet. Darum wird es auch „König der Kräuter“ genannt. Auch das Wort Basilika – Heiligtum – ist darin enthalten. All das deutet auf die besondere Heilkraft der Pflanze hin. Basilikum gehört im Ayur-Veda zu den sattwischen Gewürzen und ist voll von Ojas (Sonnenenergie) und Soma (Mondenergie).

Basilikum wird besonders in der italienischen und französischen Küche geschätzt. Man verwendet zum Würzen die Blätter der einjährigen Pflanze, die bis zu 50 cm hoch wird. Basilikum schmeckt aromatisch-würzig, leicht süß und etwas bitter, herb, salzig, sauer und leicht scharf. Es hat eine angenehm kühlende Wirkung. Basilikum ist das einzige Gewürz, das ich kenne, das alle sechs Geschmacksrichtungen in zarten Nuancen beinhaltet. Deshalb hat es auch so viel ganzheitliche Heilkraft auf den Menschen. Es ist fiebersenkend und gleichzeitig beseitigt es überschüssiges Kapha. Ebenso hilft es bei Augenleiden. Basilikum wirkt entkrampfend und hilft so bei Menstruationsleiden.< br>
In Indien wird Basilikum (Sie hat eine dunklere Farbe, und schmeckt würziger und ihre Heilkraft ist stärker, als die europäische Variante. Sie wächst sogar zu einem kleinen Baum heran), das dort Tulasi/die Unvergleichliche (Sie wird als Lakshmi, Shri Vishnus Frau verehrt)genannt wird, als heilig verehrt. Es ist dem Gott Vishnu geweiht, dem Erhalter und Beschützer des Universums. Jeder Verehrer von Lord Vishnu hat vor seinem Haus am Eingang mindestens einen Busch von dieser wohlduftenden Pflanze stehen. Im Ramayana – dem alten Epos – wird eine schöne Geschichte erzählt: Hanuman, der Befehlshaber der Affenarmee, kam nach Sri Lanka, um Ramas entführte Frau zu finden. Als Hanuman die wunderbare Stadt der Dämonen sah, war er begierig, das Wesen seiner Bewohner herauszufinden. Er nahm die Form eines kleinen Affen an und konnte so unbehelligt das undurchdringbare Stadttor durchschreiten. Überall sah er Glanz und Reichtum, aber der Geruch war durchdrungen von niederen Sinnesfreuden und Begierden ohne jegliche Heiligkeit. Bis er an ein Haus kam, wo es wunderbar nach heiligem Basilikum duftete. Der Busch strömte einen lieblichen Geruch aus, der alle möglichen Arten von Bienen anzog. Er blieb stehen und hörte wie aus dem Haus wunderbare Lobesgesänge über die Herrlichkeit Lord Ramas kamen. Welch eine Überraschung, er fand inmitten der Dämonen eine Seele, die sich trotz dieser Umgebung einem guten Leben hingab. Dieser Dämon war in seinem Herzen ein frommer Mann und im Verlauf dieser Geschichte suchte er bei Rama Asyl, und Rama gewährte ihm diesen Wunsch. Dieser Mann, genannt Vibhishana, war der Bruder des Dämonenkönigs Ravanna. Er wurde, nachdem Rama seine Frau Sita gefunden und Ravanna besiegt hatte von Rama zum König über Sri Lanka gekrönt. Er war bis zum Ende seiner Tage ein großer Verehrer Ramas und ging in den höchsten Himmel ein.

Meine Empfehlung, wenn Sie diese Geschichte interessiert hat, lesen Sie einmal das Ramacharitamanasa von Tulasidasa oder das Ramayana von Rishi Valmiki. Sein Name Tulsidas symbolisiert die Basilikumpflanze.

Der Basilikumpflanze sagt man nach, dass sie alle guten Wesen ins Haus einlädt und die schlechten abhält einzutreten. Im Mittelmeerraum wie in Indien symbolisiert Basilikum Liebe und Fruchtbarkeit.

Basilikum wirkt appetitanregend und angenehm stimulierend. Basilikum reinigt auf allen Ebenen den Körper, löst Ama (Schlacken) aus dem Körper. Basilikum lindert Kopfschmerzen, hilft bei Erkältung, da es gut schleimlösend ist. Es fördert die Durchblutung des gesamten Körpers, fördert die richtige Aktivität des Zentralnervensystems. Gleichzeitig regt es die Aktivität von Nieren und Leber an und begünstigt so den Fettstoffwechsel und die Fettverdauung. Als angenehme Nebenwirkung unterstützt Basilikum die Fruchtbarkeit und beseitigt Blockaden in diesem Bereich bei Mann und Frau. Basilikum bringt mehr Freude ins Leben, es regt die Produktion der körpereigenen Endorphine an. Es bringt auf natürliche Weise Kopf, Herz und Bauch wieder in Einklang.

Basilikum passt gut zu allen italienischen und französischen Gemüse- u. Pastagerichten. Ebenso gibt es Salatsaucen, Tomatenchutneys und Raitas eine feine frische Note. Auch bei der salzarmen Kost empfiehlt sich Basilikum wegen seines natürlichen Salzgeschmackes.

Tipp: Frisches Basilikum nicht längere Zeit mitkochen lassen, sondern erst am Ende dem Gericht zufügen. Basilikum nur kalt und vorsichtig waschen, mit einem Tuch trockentupfen und erst kurz vor Gebrauch „kleinzupfen“ oder hacken.

Tipp: Erwachsenen und Kindern mit Appetitlosigkeit, wie auch bei Magersucht und Bulimie hilft oft folgendes Getränk: 2–3 frische Basilikumblätter und 1 Minzeblatt waschen und fein hacken. 1/2 TL braunen Zucker oder Honig, 1–2 Spritzer frischen Zitronensaft. Alles in ein Glas füllen und mit warmen ayurvedischem Wasser auffüllen und warm vor den Mahlzeiten trinken.

V u. P wird angenehm angeregt, K –

Asafoetida (Hing, Asant)

  Asafoetida ist eins meiner Lieblings-Ayur-Veda-Gewürze und ich benutze es für sehr viele Gerichte. Dieses aromatische Würzmittel wird aus dem Saft einer fenchelähnlichen Pflanze gewonnen, die in asiatischen Vorgebirgen wächst. Wegen seines ausgeprägten intensiven Geschmacks benutzt man es nur sehr sanft, es ähnelt im Geschmack Zwiebeln und Knoblauch, die in der ayurvedischen Küche wegen ihrer stark anregenden Einflüsse auf das Verdauungssystem und die Geschlechtsorgane nur selten verwendet werden.

Zwiebeln und Knoblauch verstopfen feinere Energieleitungen, wie es auch Kaffee und Kakao tun. Sie verursachen Blähungen und Bauchkrämpfe. Sollten Sie trotzdem Zwiebeln und Knoblauch lieben, lohnt es sich, mit Anis, Ajuwan/wilder indischer Kümmelsamen, Ätherische Zusammensetzung ähnlich wie Thymian, gemahlenem Kardamom und Fenchel diese Wirkungen auszugleichen. So sind sie in meinen Rezepten nicht zu finden. Ich nehme dafür den heißgeliebten Teufelsdreck.

Hierzu eine kleine Episode: Kürzlich saßen wir wegen der Taufe meiner jüngsten Tochter in einem Restaurant und besprachen zusammen mit dem jungen „Chef de Cuisine“ die Menuzusammenstellung. Er erzählte, dass er neben der französischen Küche auch einige indische Gerichte manchmal in den Speiseplan mit aufnimmt. Hierüber freute ich mich natürlich und wir kamen über Ayur-Veda und im Speziellen über die Gewürze ins Gespräch. Als ich ihm erzählte, welch wunderbare Würze Asafoetida ist, wunderte er sich und erzählte mir, dass er gar nicht damit zurechtkomme. Er machte den Fehler und benutzte das reine Harz, das die zwanzigfache Wirkung hat. Man muss nämlich das Harz in kleinsten Mengen nehmen oder in gestreckter Form, gemahlen und vermischt mit Gum Arabicum, Reismehl und Curcuma. Also brachte ich ihm eine Dose gemahlenes Hing mit, und er kochte mein Tomatenchutney genau nach und es schmeckte köstlich. Seitdem liebt auch dieser junge Koch die feine Zwiebelnote des Asafoetidas.

Asafoetida ist seit über 100 Jahren in der Homöopathie bekannt und wird dort zur Reinigung des Darmes und besserer Heilung bei Wunden sowie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Des Weiteren ist Asafoetida in Maßen antibakteriell und hilft bei der Bekämpfung bösartiger Zellwucherungen. Gleichzeitig ist es schleimlösend bei Asthma. Asafoetida wirkt unterstützend bei Menstruationsbeschwerden der Frau und ist hilfreich bei der Bekämpfung von Rheumatismus sowie bei Leber- und Milzbeschwerden. Es enthält essentielle Öle, die rasch verfliegen und durch die Poren der Haut dringen und auch so den Körper von Giftstoffen und Bazillen befreien. Es hilft dem Organismus, sich dem jahreszeitlichen Wechsel anzupassen. Auch bei leichten Herzbeschwerden kann Asafoetida gute Wirkungen hervorrufen, weil es Schmerzen in diesem Bereich beseitigt. Asafoetida reinigt das Blut und fördert den Blutfluss. Auch die positive Wirkung von Asafoetida auf das Gehirn ist bekannt.

Tipp: Asafoetida benutze ich bei jedem Gemüse und Dalgericht – natürlich in Pulverform und lediglich eine Messer-spitze voll pro Person.

Tipp: Da Hing auch in der gestreckten Form noch sehr stark riecht, bewahren Sie es immer in einem luftdicht verschließbaren Behälter auf.

Asafoetida ist V – P + K –

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit diesen kleinen Juwelen von Mutter Natur.

Auszugsweise aus „Himmlisch Kochen und Leben im Einklang mit dem Veda.“ Copyright Andrea Schulte Franks Spice Shop & Verlag.
Zur privaten Nutzung freigegeben.


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