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Grundsätzliche Gedanken über Ayurveda

21.06.2009 | von Reinhard SchackerDas Besondere an Ayurveda ist, dass es sich ursprünglich nicht um ein Medizinsystem, sondern um eine reine Lebensphilosophie handelte. Diese Lebensphilosophie war eingebettet in die vedische Kultur, die sich auf spirituellen Grundsätzen gründete. Damals lebten die Menschen noch in enger Verbindung mit der Natur, und daraus entwickelte sich ein natürliches Gefühl für ein gesundes Leben im Einklang von Körper, Geist und Seele.

Als die Menschen immer mehr vom Land in die Städte zogen, sich größere Gemeinschaften bildeten, aus denen sich wiederum Zwänge ergaben und die Menschen ihre natürliche Beziehung zur Natur verloren, traten immer mehr gesundheitliche Probleme auf. Und hier entwickelte sich Ayurveda zu einem Medizinsystem, und Lebensführung, Ernährung, Kräuter, Ölmassagen, aber auch Yoga und Meditation bekamen therapeutische Bedeutung.

Aus dieser geschichtlichen Sicht ergibt sich, dass wir im Ayurveda zwei völlig gleichwertige Systeme haben, die für die Gesundheit des Menschen eine bedeutende Rolle spielen.
Der wichtigste Aspekt von Ayurveda ist die Prophylaxe, d.h. das Bemühen der Menschen, durch ayurvedische Lebensführung gesund zu bleiben und Störungen, also Krankheiten, von vornherein zu vermeiden.
Zu diesem Themenbereich zählen gesunde Ernährung, Hygiene, Beachtung von Tages- und Jahreszeiten sowie ein vernünftiger Umgang mit natürlichen Ressourcen und der eigenen Lebensenergie, eine spirituelle Lebensausrichtung,  und vorbeugend ausgleichende Maßnahmen wie Rasayana (Aufbaumittel), Ölmassagen, Meditation und Yoga.

Ist es jedoch zu Krankheiten oder Störungen der Doshas (Lebensenergien) gekommen, so bietet Ayurveda ein reichhaltiges Angebot an medizinischen Therapien, um diese Störungen wieder auszubalancieren. Hierbei finden Kräutermedizin, Diäten, therapeutische Ölmassagen, aber auch Ausleitungsverfahren (Pancha Karma), ayurvedische Psychologie und Mantra-Therapie bis hin zu Operationen, Anwendung.
Bei einigen Punkten, wie z. B. Ernährung, Kräuterkunde und Ölmassagen konnte man sehen, dass sie sowohl zur Prophylaxe als auch zur Therapie eingesetzt werden können. Auch daran kann man die Ganzheitlichkeit von Ayurveda deutlich sehen. Wichtig ist jedoch, dass im Ayurveda immer der gesamte Mensch mit all seinen Aspekten einbezogen wird und es nie zu einer reinen Symptombehandlung kommt.

Um jedoch eine therapeutische Behandlung Nachhaltigkeit zu verleihen, ist das Bestreben eines jeden Ayurveda-Arztes oder –Therapeuten, den Menschen wieder in ein gesundes Leben im Einklang mit seiner Natur zu führen. Denn nur, wenn man sein Leben dahin ändert, dass man die Fehler, die Störungen oder Krankheit führten, im zukünftigen Leben vermeidet, kann die Heilung nach der Therapie erfolgreich und langfristig sein.

In diesem Sinne möchte ich Sie ermutigen, so zu leben, dass es gar nicht erst zu Störungen der Lebensenergien (Doshas) kommen kann. Und das erreichen Sie, indem Sie in Einklang mit Ihrer Natur und der Natur, in der Sie leben, kommen.



Autor:


Reinhard Schacker ist Ayurveda-Spezialist, diplomierter Yoga-Lehrer und Buchautor.
Er arbeitet u.a. im Ayurveda Resort Sonnhof **** am Thiersee.

www.tirol-ayurveda.at


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