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Ayurveda und Pancha Karma

16.05.2003 | von Anita Unger Mit zunehmenden Lebensjahren steigt nicht nur unsere Lebenserfahrung sondern leider auch die körperliche Beschwerdeanfälligkeit. Missbrauch des Körpers in jüngeren Jahren, Stress und nicht verarbeitete Probleme und psychische Belastungen suchen sich nun, oft sogar auf brutale Art und Weise ein Ventil.

Der Körper nimmt sich eine "Auszeit" obwohl wir das in dem Moment eigentlich überhaupt nicht gebrauchen können: Wir werden krank, wissen nicht warum und was eigentlich die Ursache ist. Ein Armbruch ist leicht lokalisierbar und die Ursache liegt auf der Hand. Was aber ist mit den vielen Zivilisationsdispositionen? - Beugen wir dem doch vor. Ayurveda und Pancha Karma sind kein Modetrend ! Ayurveda und Pancha Karma verbindet altbekannte westliche Natur-Heilverfahren mit den bewährten fernöstlichen (Wassertherapie, Diätik, Ordnungstherapie, Massagen, Yoga, Naturheilkräuter, Ausleitungstherapie usw.).

AYURVEDA (ayur = Leben / veda = Wissen) seit 3.500 Jahren das Gesundheitssystem Indiens, beschreibt eine Lebensphilosophie, die man allgemein zusammenfasst als "die Wissenschaft vom gesunden Leben". Ziele sind die Erhaltung der Gesundheit und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch weise Lebensführung. Ayurveda will und kann weder die traditionelle, westliche Schulmedizin noch die klassische Pharmazie ersetzen. Aber gehen Ayurveda UND die westliche Medizin Hand in Hand, kann es ein Segen sein. Die ayurvedische Medizin nimmt sich Zeit für den Patienten, hört zu, hinterfragt und schlägt vor. Eine verantwortungsvolle Umsetzung von Ayurveda und Pancha Karma in westlichen Ländern kann nicht eine 1:1 Umsetzung der indischen Traditionsmedizin sein, sondern erfordert an unsere Physiologie angepasste Behandlungsmethoden.

Im Zentrum der ayurvedischen Präventions- und Therapieansätze steht PANCHA KARMA (pancha = fünf / karma = Handlung). Als Reinigungs- und Regenerationstherapie zielt Pancha Karma auf die sanfte und dauerhafte Entgiftung und Entschlackung des Körpers. Pancha Karma findet somit zur erfolgreichen Neutralisation von Toxinen und deren Ausscheidung erfolgreiche Anwendung. Es wird nicht nur zur Heilung sondern gerade auch in der Vorsorge gezielt eingesetzt. Einer solchen Kurbehandlung geht regelmäßig eine sehr gründliche Diagnose voraus, in der das patienteneigene Störungsmuster, sein Konstitutionstyp (gemäß den 3 Doshas: Vata, Pitta und Kapha) und die derzeitige Verfassung berücksichtigt werden.

Das "Fünf-Stufen-Programm" beginnt mit der Ausleitung schädlicher, körpereigener Stoffwechselprodukte und den im Körper bereits abgelagerten Umweltgiften. Diese "Ausleitung" genannten Verfahren konzentrieren sich auf eine Nasenbehandlung und eine sanfte Darmreinigung. Zum Einsatz gelangen fettlösliche, ayurvedische Substanzen für angenehme Ölmassagen. Gifte, die eine hohe Affinität zu Fetten haben und nur schwer aus dem Organismus zu lösen sind, werden an ayurvedische Öle gebunden und freigesetzt.

Die so gelösten, körpereigenen Gifte werden durch Ganzkörper-Ölguss, Kompressen, Wärmepackungen und Dampfbäder, unter Einsatz von speziellen Heilkräutern durch den Darm ausgeleitet. Unterstützt wird die erfolgreiche Wirkung durch Nasyam, die wichtigste Behandlungsmethode durch Inhalation: Je ein Tropfen aromatisch-ayurvedisches Öl in die Nasenlöcher und viel Ruhe beim konzentrierten Ein- und Ausatmen.

Durch gezieltes Abführen mit ayurvedischen Substanzen und den diesen Prozess optimal unterstützende Speisen und Getränke, werden die gelösten Gifte zwangs-ausgeleitet und daran gehindert, sich wieder im Organismus festzusetzen. Damit können Entgiftung und Reinigung des Körpers von innen abgeschlossen werden.

Pancha Karma als ganzheitlicher Therapieansatz wirkt aber weitergehend. Die Behandlungen im weiteren Kurverlauf werden durch ayurvedische Ernährung sinnvoll begleitet und der Patient wird in die Ayurveda-Ernährungslehre eingewiesen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Pancha Karma Therapie ist die Ausleitung "geistiger Schlacken". Die Psyche des Menschen soll von aufgestauten Emotionen und unterdrückten Gefühlen nach und nach befreit werden. Der Patient lernt neu seine ureigensten, vitalen Lebensäußerungen und vielschichtigen Gefühle wieder zuzulassen.

Beitrag von: Anita Unger www.anita-unger.de info@anita-unger.de


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